Auftragseingänge, Produktion und Umsätze im Minus

Entwicklung der Südwestindustrie bremst sichtbar ab

bei Georg Kost

Die Entwicklung der Südwestindustrie läuft deutlich langsamer. Symbolfoto: infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 04.11.2023 (pm) – Lieferengpässe, bestehende Unsicherheiten bei der Energieversorgung und anhaltend steigende Preise hatten eine gedämpfte, aber positive Jahresbilanz 2022 der Südwestindustrie zur Folge. Nach einer kurzzeitigen konjunkturellen Schwächephase zu Beginn des Jahres 2023 folgten schließlich bis in den April spürbare Zugewinne bei der Produktion und den Umsätzen, bei gleichzeitig weiter rückläufigen Auftragseingängen. Ab Mai 2023 war kein klarer Trend für die Entwicklung der Südwestindustrie mehr zu erkennen. Im September lagen die Auftragseingänge, die Produktion und die Umsätze der Südwestindustrie, und somit alle drei Indizes, wiederholt im Minus. Damit bremste sich die Entwicklung der Südwestindustrie im September 2023 sichtbar ab.

Nach vorläufiger Feststellung des Statistischen Landesamtes erhielt die Südwestindustrie im September 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat September 2022 preis- und arbeitstäglich bereinigt weniger Aufträge (−8,7 Prozent). Die negative Entwicklung ging dabei stärker vom Inlandsgeschäft (−10,7 Prozent) als vom Auslandsgeschäft (−7,3 Prozent) aus. Das Auslandsgeschäft wurde wiederum deutlich stärker von der Nicht-Eurozone (−10,0 Prozent) als von der Eurozone (−1,0 Prozent) negativ beeinflusst. Gegenüber dem Vormonat August 2023 stieg der Auftragseingang preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt leicht an (+0,5 Prozent). In den ersten drei Quartalen 2023 verbuchte die Südwestindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preis- und arbeitstäglich bereinigt ein deutliches Auftragsminus (−11,4 Prozent). Die negative Entwicklung resultierte dabei stärker aus dem Auslandgeschäft (-12,5 Prozent) als aus dem Inlandsgeschäft (−9,3 Prozent). Das Auslandsgeschäft wurde wiederum deutlicher von der Nicht-Eurozone (−13,6 Prozent) als von der Eurozone (−9,9 Prozent) negativ beeinflusst.

Die Produktion der Südwestindustrie lag nach vorläufigen Angaben im September 2023 im Vergleich zu dem Produktionsergebnis des Vorjahresmonats September 2022 preis- und arbeitstäglich bereinigt im Minus (−1,7 Prozent). Gegenüber dem Vormonat August 2023 nahm der Produktionsausstoß preis-, saison- und arbeitstäglich leicht zu (+0,8 Prozent). Insgesamt lag die Industrieproduktion im Südwesten in den ersten drei Quartalen 2023 preis- und arbeitstäglich bereinigt noch knapp über dem Vorjahresniveau (+0,2 Prozent).

Der reale (d. h. preisbereinigte) Umsatz der Südwestindustrie verzeichnete nach vorläufigen Angaben im September 2023 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Minus (−3,6 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat September 2022. Der negative Einfluss ging dabei etwas stärker vom Inlandsgeschäft (−4,3 Prozent) als vom Auslandsgeschäft (−3,0 Prozent) aus. Das Auslandsgeschäft selbst wurde negativ von der Nicht-Eurozone (−7,1 Prozent), aber positiv von der Eurozone (+5,7 Prozent) beeinflusst. Gegenüber dem Vormonat August 2023 stieg der Umsatz preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt leicht an (+0,3 Prozent). Damit verzeichnete die Südwestindustrie in den ersten drei Quartalen 2023 preis- und arbeitstäglich bereinigt insgesamt ein Umsatzplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (+0,7 Prozent), wobei die positiven Impulse nur aus dem Auslandsgeschäft (+1,4 Prozent) kamen. Das Auslandsgeschäft selbst wurde wiederum ausschließlich von der Eurozone (+4,9 Prozent) positiv beeinflusst.