Alterseinkommen um ein Drittel niedriger als bei Männern

Hinterbliebenenrente verhindert größere Rentenlücke zwischen Geschlechtern

bei Georg Kost

Symbolfoto infopress24.de

BADEN-WÜRTTEMBERG, 29.04.2024 (pm) – Nach den Ergebnissen der Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) 2023 bezogen im Vorjahr in Baden-Württemberg Frauen im Alter von 65 und mehr Jahren Alterseinkünfte von durchschnittlich 18.233 Euro brutto im Jahr. Bei den Männern der gleichen Altersgruppe waren es 27. 623 Euro brutto. Zu den Alterseinkünften zählen Alters- und Hinterbliebenenrenten und‑pensionen sowie Renten aus individueller privater Vorsorge.

Die Alterseinkünfte von Frauen waren somit durchschnittlich mehr als ein Drittel niedriger als die von Männern. Das geschlechtsspezifische Gefälle bei den Alterseinkünften, auch Gender Pension Gap genannt, lag damit bei 34,0 Prozent.

Während fast 30 Prozent der Frauen ab 65 Jahren Alterseinkünfte aus einer Hinterbliebenenrente erhielten, sind die Anteile unter den Männern im gleichen Alter statistisch praktisch bedeutungslos. Ohne diese abgeleiteten Ansprüche auf Altersversorgung, die von der Erwerbstätigkeit des Ehepartners bzw. der Ehepartnerin abhängen, ergibt sich ein noch höherer Gender Pension Gap von 46,6 Prozent.

Die Ursachen für die geschlechtsspezifische »Rentenlücke« sind vielfältig: So erwerben Frauen beispielsweise im Laufe ihres Erwerbslebens im Schnitt geringere Rentenansprüche, da sie im Durchschnitt weniger Stunden pro Woche und zu niedrigeren Gehältern arbeiten. Außerdem unterbrechen sie ihre Erwerbsarbeit häufiger und länger für Care-Arbeit. Auch sind sie oftmals in »Mini-Jobs« beschäftigt und nach wie vor in Führungspositionen unterrepräsentiert.