RUTESHEIM, 25.04.2022 (pm) – Fünf Jahre lang ragte der meterhohe Bikesafe wie ein Turm am Rutesheimer Schulzentrum in die Höhe. Nun, in den Osterferien, wird er abgebaut, da er sich in der Testphase nicht bewährt hat. Das lag allerdings weniger am Produkt als vielmehr am Einsatzort, waren sich alle Beteiligten einig. Die Stadtverwaltung hatte daher zunächst die Möglichkeit einer Verlegung prüfen lassen, die dann aus Kostengründen leider nicht in Frage kam.
„Wir werden jedoch weiterhin engagiert alles dafür tun, das Radeln zu unterstützen“, verspricht Erster Beigeordneter Martin Killinger. So soll der Abbau des Fahrradparkhauses auch nicht ersatzlos erfolgen. Zum Ausgleich ist eine Erweiterung der vorhandenen Radabstellplätze geplant.
Das Pilotprojekt Bikesafe sei innovativ und spannend gewesen, lautete Martin Killingers Fazit zum Ende der Testphase. Die Stadtverwaltung habe es wie auch die Schulleitungen gerne von Anfang an unterstützt. Dass sich der Bikesafe nicht bewähren konnte, war dann auch ein reines Standortproblem. „Der Praxisbetrieb hat gezeigt, dass ein Einsatzort, bei dem die Nutzer über einen viel längeren Zeitraum hinweg ankommen beziehungsweise wieder gehen – beispielsweise bei einer großen Firma oder einem größeren Bahnhof – wesentlich besser geeignet ist, weil das Ein- und Ausparken circa 20 Sekunden pro Rad benötigt.“
Weil die Stadtverwaltung den Bikesafe grundsätzlich weiterhin für eine gute Sache hält, hatte sie den Betreiber, die Firma Wöhr aus Friolzheim, zunächst gebeten, die Möglichkeit einer Demontage und Montage an einem anderen Standort zu prüfen. Da der Bikesafe dafür jedoch erst einmal auf den neuesten Stand der Technik gebracht werden müsste, wären die damit verbundenen Kosten zu hoch. Den Schätzungen der Firma zufolge lägen sie bei rund 600.000 Euro. Der Bikesafe wird daher komplett aus Rutesheim verschwinden.
Kein ersatzloser Wegfall von Stellplätzen
Die schulnahen überdachten Fahrradabstellplätze, die der Bikesafe bot, werden jedoch auf keinen Fall ersatzlos wegfallen. Dafür ist der Stadtverwaltung die Förderung des Radklimas und die Schaffung eines entsprechenden Angebots zu wichtig. „Wir wollen sicherstellen, dass die Schüler, Schülerinnen und Lehrkräfte überdachte Radabstellplätze in ausreichend großer Zahl haben werden“, versichert Martin Killinger. Die große Rad-Abstellanlage am Schulzentrum, mit derzeit 288 Abstellplätzen, wird daher in Kürze um weitere 48 Stellplätze erweitert.