Wütende Drums planieren den Boden

bei Georg Kost

The Necronautics and the Terror Trumpets gastieren am Freitag bei den Musiktagen. Foto Veranstalter

TIEFENBRONN, 19.10.2017 (pm) – Einen weiteren musikalischen Höhepunkt versprechen die Musiktage in Mühlhausen am Freitag Abend. Mit “The Necronautics and the Terror Trumpets” gastiert eine Band, die man einfach gehört haben muss. Surfrock, Rockabilly, Soundtrack, 60s Dance sind Bestandteile des Programms.
Mit Granade Brass aus Weil der Stadt gastiert im Vorprogramm eine Brass-Band im Kollmar die es richtig drauf hat. Ein tiefes Sax als Taktgeber, drei Tenorstimmen für die richtige Tiefe, vier Trompeten für eine meeega Stimmlage und zwei Schlagwerk’ler für den richtigen Beat, das ist Granade Brass, die man auf keinen Fall verpassen darf.

Lasst euch nicht von ihrem guten Aussehen täuschen. Landen werdet ihr in einem abgewrackten mexikanischen Strandclub, inmitten ungezämter Männer, mit wilden Bärten und bizarrem Hemdengeschmack. Gitarren werden leiden und Basslines toben. Wütende Drums planieren den Boden für gespenstisch-dämonische Melodien und psychodelische Akkorde. In dieser hallgetränkten Szenerie aus 60iger-Jahre-Vintagesounds, Twang-Gitarren und dem aufrührerischen Arnarchomix aus instrumental-elektrischem Surfrock, TexMex, 60s Dance und den legendären Sountracks des Exploitationkinos, wünscht man sich beinahe filigranen Schön- und Feing…eist herbei. Doch gerade im Moment des Gewahrwerdens, dass der Trashkult der Mannheimer Surfband The Necronautics nicht noch mehr heilige Vollendendung erfahren kann, greift eine weitere subversive Macht zu den Waffen. Und so rufen The Terror Trumpets als unisones Triumvirat mit gewaltigem Trompetensound zum offenhosigen Herrenduell und pflügen mit halsbrecherischer Brachialität über die eh schon tosenden Wellen der Necronautics hinweg. Zwar gibt es auch kurze Momente der Ruhe, so kitschig schön, wie ein Sonnenuntergang am Strand in Tijuna, allerdings nur in dem wohlweislichen Wissen, dass die nächste Monsterwelle kurz bevorsteht – kraftvoll, wild und nach dem Motto: Am Gewöhnlichen vorbei, geht auch ein Ritt. Und zwar ein ziemlich tanzbarer.

Ab 20 Uhr.

Support by Granade Brass Weil der Stadt