Wenn Freundschaft Grenzen überwindet

Tiefenbronner Delegation zu Gast in Frasne

bei Georg Kost

Wenn Freundschaft Grenzen überwindet. Jumelage der Gemeinden Frasne und Tiefenbronn. Foto: privat

FRASNE/TIEFENBRONN, 19.10.2025  (rsr) –  Es gibt Freundschaften, die man spürt, noch bevor man ein Wort gewechselt hat. So eine besondere Verbindung pflegen Tiefenbronn und Frasne seit Jahren. Vom 10. bis 12. Oktober 2025 reiste eine Delegation aus der deutschen Gemeinde nach Frankreich, um erneut das lebendige Band zwischen den Partnerstädten zu feiern. Zwischen gemeinsamen Mahlzeiten, kulturellen Ausflügen und sportlichen Aktivitäten zeigte sich wieder einmal: Deutsch-französische Freundschaft lebt, Generationen wachsen zusammen, und manchmal ist ein herzliches Lachen mehr wert als tausend Worte.

Die Delegation bestand aus 20 Erwachsenen, 13 Kindern und Jugendlichen sowie vier Schülerinnen und Schülern der Verbandsschule im Biet in Steinegg, begleitet von Schulleiterin Helga Schuhmacher. Drei Familien nahmen erstmals teil und konnten so die herzliche Gastfreundschaft hautnah erleben. Der Austausch war 2015 auf Initiative von Bettina Günther und Annick Devillers ins Leben gerufen worden. Bürgermeister Spottek aus Tiefenbronn konnte diesmal leider nicht teilnehmen, berichte Benedikt Reetz nach Abschluss der Wochenendreise.

Pflanzen eines Baums der Freundschaft. Foto: privat

In Frasne wurden die Gäste von Bürgermeister Philippe Alpy in der Mehrzweckhalle herzlich empfangen. Der örtliche Chor „Musicart’s“ begleitete die Begrüßung mit französischen Liedern.
Bei Crémant, Wein, Bier aus Pontarlier und kalten Platten feierte man das Wiedersehen, bevor die Gäste zu ihren Gastfamilien weiterzogen.

Der Samstag stand ganz im Zeichen eines abwechslungsreichen Programms für alle Altersgruppen. Jugendliche nutzten die Turnhalle für sportliche Aktivitäten, anschließend ging es nach Pontarlier zu einem Bowlingausflug. Die Erwachsenen besuchten die Stadt Arbois, bekannt als Kindheitsort von Louis Pasteur und Zentrum des Jura-Weinanbaus. Dort erhielten sie Einblicke in die Geschichte der Winzergenossenschaft von 1906, besichtigten den Weinkeller mit den berühmten Fässern für „vin jaune“ und nahmen an einer Weinverkostung teil.

Für Kinder war eine Erlebnisführung mit spannenden Experimenten zu Pasteurs Forschungen organisiert. Nach einem Mittagessen mit regionalen Spezialitäten wie „Saucisse de Morteau“ und „Cancoillotte“ standen für Kinder eine Schnitzeljagd und für Erwachsene die Besichtigung des Hauses Pasteur auf dem Programm.

Highlight des Abends war die Zubereitung einer traditionellen Morbiflette. Foto: privat

Die Rockgruppe von „Musicart’s“ sorgte am Abend in der örtlichen Mehrzweckhalle für musikalische Unterhaltung. Das kulinarische Highlight des Abends war die Zubereitung einer traditionellen Morbiflette (ein Gericht auf Basis von Kartoffeln, Zwiebeln, Speckwürfeln und Morbier), verfeinert mit acht Kilogramm regionalem Morbier-Käse und in einer 1,5 Meter große Pfanne ein Genuss der wohl für bleibende Erinnerungen bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern sorgen wird.

„Mich persönlich hat die Gastfreundschaft und das Programm, das wirklich auf alle Generationen abgestimmt war, wieder einmal sehr beeindruckt“, sagt Mitinitiatorin Bettina Günther. „Kulinarisch waren die Fahrt nach Arbois zur Weinprobe und Monsieur Pasteur sowie die riesige Morbiflette ein absolutes Highlight.“

Der Sonntag begann mit einem individuellen Programm: Spaziergänge über das Moorgebiet, Erkundungen im Karstgebiet, Bauernhofbesuche oder ein Pétanque-Turnier standen zur Auswahl, während Jugendliche weiterhin sportlich aktiv waren. Der Höhepunkt des Tages war das gemeinsame Pflanzen eines Baums der Freundschaft, eines Zierapfels, im Garten der Grundschule von Frasne. Anschließend wurde die Schule besichtigt, und ein gemeinsames Mittagessen rundete das Treffen ab, bevor die Delegation die Heimreise nach Tiefenbronn antrat.

Wenn Freundschaft Grenzen überwindet. Foto: privat
Wenn Freundschaft Grenzen überwindet. Foto: privat
Wenn Freundschaft Grenzen überwindet. Foto: privat

Die Begegnung unterstrich erneut, wie wertvoll regelmäßige deutsch-französische Austausche für das gegenseitige Verständnis und die Freundschaft zwischen den Partnergemeinden sind. Dank der Unterstützung des deutsch-französischen Bürgerfonds konnte die Veranstaltung wie gewohnt familiär und herzlich gestaltet werden.
Nunmehr würde sich die Blicke nach vorn richten, heißt es aus der Tiefenbronner -Delegation um Bettina Günther.  Im Fokus steht, einen Termin für die zehnte Begegnung in Tiefenbronn zu finden.