ENZKREIS/REMCHINGEN, 26.03.2022 (pm) – „Das Jahr 2021 war geprägt von vielfältigen Herausforderungen für unsere Bank, die wir alle gemeinsam mit unserer Mannschaft mit Bravour gemeistert haben“, zieht der Vorstandsvorsitzende der VR Bank Enz plus, Jürgen Wankmüller, gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Armin Kühn und Ulf Meißner ein sehr positives Fazit über die Entwicklung der Bank im abgelaufenen Geschäftsjahr.
„Strategisch epochal war dabei die gemeinsam mit dem Aufsichtsrat auf Vorschlag des Vorstands getroffene Entscheidung, mit der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden zum Jahresbeginn die Möglichkeiten für eine Fusion zu sondieren, was dann im Frühsommer in konkrete Fusionsverhandlungen mündete, deren krönender Abschluss die Fusionsbeschlüsse der Vertreterversammlungen im November bildeten“ führt der Vorstandsvorsitzende weiter aus. Einhellig begrüßen die Vorstände aus Remchingen den Entschluss der Volksbank Pforzheim ebenfalls als Partner an der Bündelung der Kräfte der Genossenschaftsbanken im mittelbadischen Raum mitwirken zu wollen. Die beschließenden Vertreterversammlungen hierzu sind in Pforzheim und Karlsruhe für den 18. bzw. 19. Mai 2022 terminiert. „Hier wächst zusammen, was zusammengehört“, erläutert Vorstandsmitglied Armin Kühn, der für die VR Bank Enz plus die Federführung in der Projektarbeit für alles im Zusammenhang mit der Fusion Stehende übernommen hat. „Die Zusammenarbeit auf der Vorstandsebene und in den Projektteams bei den Führungskräften und Mitarbeitenden verläuft außerordentlich konstruktiv, auf Augenhöhe und ist geprägt von großer gegenseitiger Wertschätzung“ schildert Kühn seine Erfahrungen und Eindrücke aus den Gesprächsrunden und workshops. „Auch innerhalb der Mitarbeiterschaft wurde erkannt, welch große Chancen ein derartiger Zusammenschluss für die zukunftssichere Ausrichtung der künftigen Volksbank bietet und damit eben auch attraktive Entwicklungsperspektiven für jede einzelne Mitarbeiterin und jeden einzelnen Mitarbeiter“, ergänzt Ulf Meißner. So sind die Vorstände sehr optimistisch, dass der Projektplan im weiteren Jahresverlauf abgearbeitet werden kann und nach der für Anfang Oktober geplanten Eintragung der Verschmelzung im Registergericht die für das Wochenende ab dem 14./15.Oktober 2022 geplante technische Fusion der drei Banken beim Rechenzentrum Atruvia durchgeführt werden kann.
Stolz ist der Vorstandsvorsitzende Jürgen Wankmüller auf die sehr gute Entwicklung der Geschäftszahlen im Corona-Jahr 2021. „Wir ernten hier gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden die Früchte der Arbeit der letzten Jahre, mit strikter Kunden- und Mitgliederorientierung bei unserer ganzheitlichen Qualitätsberatung, das honorieren unsere Kunden in immer stärkerem Maße“, betont Wankmüller. Positiv ausgewirkt hat sich nach Angaben der Vorstände auch die konsequente Umsetzung des Anfang 2020 ausgerollten Strategieprojektes „Zukunft.Gestalten.“, dessen Kernpunkt die Konzentration des Geschäftsstellennetzes in acht KompetenzCenter darstellt, in denen ein umfassender Service und ein hochqualitatives Beratungskonzept angeboten werden. Daneben wurde das digitale Angebot im bankeigenen KundenServiceCenter weiter ausgebaut, welches Montag bis Freitag von 8.00 bis 18.00 Uhr telefonisch, per Mail, per Chat oder per Video-Call erreichbar ist, was kundenseitig sehr dynamisch mit steigenden Zugriffszahlen intensiv genutzt wird. Anfang März konnte das siebte KompetenzCenter in Bauschlott eingeweiht werden. Das letzte der acht KompetenzCenter ist derzeit im Bau und soll am Eingang des Gewerbegebietes Stein-Mitteltal Anfang 2023 ebenfalls in Betrieb genommen werden.
Marktvorstand Ulf Meißner freut sich besonders über die gute Entwicklung des Kundengeschäftes. „Das betreute Kundenvolumen als Summe aller Kredite und Anlagen der Kunden innerhalb der Bilanz und im genossenschaftlichen Finanzverbund konnte um 8,3 % auf einen Wert von 3,7 Mrd. Euro gesteigert werden. Die Kundenforderungen in der Bilanz erhöhten sich um 6,3 % auf einen Wert von 1,2 Mrd. Euro, wobei der Anteil der Privatkredite und des Firmenkundengeschäfts nahezu ausgeglichen waren. Der Schwerpunkt der Kreditierung lag erneut im Wohnbaugeschäft und bei den Investitionskrediten bzw. bei der Beschaffung von staatlichen Förderdarlehen im Zusammenhang mit der Corona-Hilfe. Die Entwicklung der bilanziellen Kundeneinlagen verlief plangemäß etwas verhaltener. Unter Berücksichtigung eines Sonderfaktors im Vorjahr beträgt das tatsächliche Wachstum 3,1 %. Bilanziell ausgewiesen ist ein Minus von 0,2 %. Ein Schwerpunkt unserer Beratung bildete dabei in 2021 die Umschichtung von zinslosen Einlagen in renditestärkere Alternativen im Wertpapierbereich, was gut von den Kunden angenommen wurde und in der starken Zunahme des betreuten Kundenvolumens enthalten ist. Die Bilanzsumme verharrte plangemäß bei gut 1,5 Mrd. Euro, da wir das Wachstum im Kundenkreditgeschäft durch den Abbau von Wertpapieranlagen und die Reduzierung der Forderungen an Kreditinstitute finanziert haben.“
Mit der Entwicklung der Ertragslage in 2021 ist der Vorstandsvorsitzende Jürgen Wankmüller sehr zufrieden. Dank der Nachholung der Dividendenzahlung der DZ BANK AG für das Geschäftsjahr 2019, welche in 2020 auf Weisung der Bankenaufsicht bei allen Banken unabhängig von ihrer tatsächlichen Performance zu unterbleiben hatte, erhöhte sich der Zinsüberschuss um 2,7 % auf einen Wert von 23,9 Mio. Euro. Beim Provisionsüberschuss wurde aufgrund der außerordentlich guten Entwicklung einzelner Bereiche in 2020 für 2021 etwas verhaltener bzw. konservativer geplant. Letztendlich erreicht wurde ein Provisionsüberschuss von 11,1 Mio. Euro, was einem Rückgang von 3,1 % entspricht, aber im langjährigen Durchschnitt einen immer noch sehr guten Wert darstellt, der besser als die Planung ist. Getragen wurde dieses gute Ergebnis insbesondere von der äußerst positiven Entwicklung des Wertpapierdienstleistungsgeschäfts und den Erträgen aus der Immobilienvermittlung. Die Erträge aus der Vermittlung von Versicherungen und Bausparverträgen bewegen sich trotz leichter Rückgange weiterhin auf einem sehr guten Niveau.
Die sehr gute Entwicklung im Kundengeschäft wird auf die weiter zunehmende Anzahl (ca. 23.000 Termine in 2021) der „Qualitäts-Beratungen“ zurückgeführt, bei denen der ganzheitliche Ansatz mit strikter Kundenorientierung die Grundlage bildet. Die Zugriffszahlen beim Online-Banking erhöhten sich im Jahr 2021 auf über 1,8 Mio. Vorgänge, beim KundenServiceCenter wurden 144 Tsd. Anrufe zur vollsten Zufriedenheit der Kunden abgewickelt. Diese Zahlen verdeutlichen, dass die VR Bank Enz plus für ihre Mitglieder und Kunden auf allen möglichen Kanälen bzw. Zugangswegen gut erreichbar ist. Dies war insbesondere auch dem im letzten Jahr noch für das Privatkundengeschäft verantwortlichen Vorstandsmitglied Martin Schöner immer ein großes Anliegen und wird auch in der neuen Bank, nach der Fusion, ein wesentlicher Erfolgsfaktor sein. Hierfür wird auch künftig Martin Schöner Sorge tragen, der bereits zum 1. Januar 2022 in den Vorstand der Volksbank Karlsruhe Baden-Baden gewechselt ist, um dort unmittelbar an der Vorbereitung der Fusion an verantwortlicher Stelle mitzuwirken.
Die Personalaufwendungen konnten dank der in 2020 eingeleiteten Umstrukturierungsmaßnahmen mit einem Rückgang um 0,6 % auf 16,1 Mio. Euro stabil gehalten werden. „Mit aktuell 25 Auszubildenden leistet die VR Bank Enz plus wie bereits seit Jahren einen wichtigen Beitrag in der Region für die berufliche Bildung junger Menschen“, stellt Armin Kühn fest. „Insgesamt beschäftigen wir nach Köpfen 237 Personen zum Stand 31.12.2021.“ Die anderen Verwaltungsaufwendungen waren geprägt von Steigerungen insbesondere für Instandhaltungsaufwendungen und Rückbau bei zum Verkauf vorgesehenen, nicht mehr benötigten ehemaligen Betriebsstätten, so dass hier ein Plus von
13,7 % in Summe einen Aufwand von insgesamt 8,1 Mio. Euro ergibt. Diese höheren Instandhaltungsaufwendungen sind zu relativieren, da andererseits aus dem Verkauf dieser Immobilien Buchgewinne in einer Größenordnung von ca. 3,8 Mio. Euro in 2021 realisiert werden konnten. Der positive Ergebnisbeitrag aus der Bewertung des Kundenkreditgeschäftes in Höhe von 2,9 Mio. Euro sowie das ebenfalls positive Bewertungsergebnis aus den bankeigenen Wertpapieranlagen in Höhe von 0,7 Mio. Euro ermöglichen die Dotierung der Vorsorgereserven mit 2,25 Mio. Euro. Per Saldo ergibt sich danach als Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit ein Rekordwert von 14,6 Mio. Euro.
„Ein Ergebnis in dieser Größenordnung konnte ich in meiner 27-jährigen Tätigkeit als Vorstandsmitglied in dieser Bank bislang nicht verzeichnen. Ich werde deshalb mit besonderer Freude diesen letzten von mir zu verantwortenden Jahresabschluss mitunterzeichnen, bevor ich zur Jahresmitte in den Ruhestand eintrete“, gibt der scheidende Vorstandsvorsitzende zu Protokoll. Das außerordentlich gute Ergebnis ermöglicht insgesamt eine Eigenkapitaldotierung in Höhe von 12,7 Mio. Euro. Der Vertreterversammlung im Juni wird vorgeschlagen die Dividende von 2,5 % auf 3,0 % zu erhöhen. Die VR Bank erreicht damit den identischen Dividendensatz, wie er auch bei der Fusionspartnerin Volksbank Karlsruhe Baden-Baden vorgesehen ist.
Getrübt wird die Freude der Vorstände über die sehr gute Geschäftsentwicklung im Jahr 2021 durch die aktuellen geopolitischen Geschehnisse in der Ukraine, deren Folgen im Moment noch nicht abschließend beurteilbar sind. „In jedem Fall wird es tiefgreifende Veränderungen und Belastungen geben, die die noch zu Jahresanfang für das Jahr 2022 erhofften Entlastungen durch die Bewältigung der Pandemie voraussichtlich mehr als kompensieren werden“, betonen die Bankvorstände unisono. „Umso wichtiger und richtig war die strategische Entscheidung zur Fusion“, sind sich die Vorstände einig, „denn nur durch eine vorausschauende Bündelung der Kräfte, können die nicht nachlassenden Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden, im Interesse unserer Mitglieder und Kunden.“
Entwicklung der VR Bank Enz plus
31.12.2021 | Veränderung ggü. 2020 | |
Bilanzsumme | 1,551 Mrd. EUR | – 0,2 % |
Betreutes Kundenvolumen | 3,747 Mrd. EUR | + 8,3 % |
Betreutes Kundenkreditvolumen | 1,518 Mrd. EUR | + 8,2 % |
Betreutes Kundenanlagevolumen | 2,229 Mrd. EUR | + 8,3 % |
Jahresüberschuss | 1,008 Mio. EUR | + 8,0 % |
Mitarbeiter | 237 | + 3 |
Auszubildende | 25 | + 1 |
Bank- und Servicestellen (inkl. SB Stellen) | 24 | unverändert |