Verkehrsversuch ausgewertet

Ergebnisse des Verkehrsversuchs bestätigen vorangegangene Verkehrssimulation

bei Georg Kost

Sechs Monate lang, waren in der Eltinger- und in der Brennerstraße die jeweils rechten Fahrspuren als gemeinsame Rad- und Busspuren gekennzeichnet. Archivfoto Stadt Leonberg

LEONBERG, 29.07.2023 (pm) – Von Juni 2022 bis Januar 2023 führte die Stadtverwaltung Leonberg in der Eltinger- und Brennerstraße einen Verkehrsversuch durch. Nun sind die Ergebnisse ausgewertet. Sie bestätigen die Annahmen des Referats für innovative Mobilität. Beim Verkehrsversuch in Leonberg, der im Januar dieses Jahres endete, wurden alternative Verkehrslösungen und deren Auswirkungen auf den Verkehrsfluss und die Lebensqualität in der Engelbergstadt getestet. Im Versuchszeitraum, sechs Monate lang, waren in der Eltinger- und in der Brennerstraße die jeweils rechten Fahrspuren als gemeinsame Rad- und Busspuren gekennzeichnet. Das Hauptziel lag darin, zu untersuchen, ob der tägliche Verkehr auch bei einer Reduktion von vier auf zwei Fahrstreifen weiterhin funktioniert. Ergebnisse stehen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung Die Ergebnisse liegen nun in einem öffentlichen Bericht vor und können auf der Webseite der Stadtverwaltung unter www.leonberg.de/stadtfürmorgen eingesehen werden. Sie zeigen, dass der Verkehr trotz der Veränderungen weiterhin gut funktioniert hat. Das hatte das Referat für innovative Mobilität zwar angenommen, wollte es aber mit einer Verkehrssimulation sowie einem Verkehrsversuch in der Realität genau wissen.

„In der Spitzenstunde zum Feierabend, also etwa zwischen 16.30 Uhr und 17.30 Uhr, haben wir Auswirkungen auf den Verkehr von weniger als zehn Prozent festgestellt. Gleichzeitig werden rund 50 Prozent mehr Platz für alternative Nutzungen, wie zum Beispiel den Rad- 2 und Fußverkehr gewonnen“, erklärt Stephan Kerner, Leiter des Referats für innovative Mobilität. „Außerdem entstanden potenzielle Rückstaus meist in der Grabenstraße und resultieren nicht aus dem Verkehrsversuch.“ Im sonstigen Tagesverkehr konnten in der Eltinger Straße keine maßgebenden Unterschiede festgestellt werden. Gleiches gelte für die Menge an Fahrzeugen auf der Strecke. Auswertung bestätigt Simulation Eine der Erkenntnisse aus der Analyse ist, dass sich die vorherigen Simulationen bestätigt haben. Die Prognosen und Planungen bildeten somit eine solide Grundlage für die Umsetzung des Verkehrsversuchs. „Mit diesen Ergebnissen können wir die Planungen zur Stadt für Morgen qualifiziert weiterführen. Solche Untersuchungsmethoden wie die des Verkehrsversuchs sowie der Verkehrssimulation wollen wir in Zukunft häufiger verwenden“, sagt Kerner.

Oberbürgermeister Martin Georg Cohn äußert sich positiv zu den Ergebnissen: „Die Auswertung bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, um eine zukunftsfähige Verkehrslösung im Rahmen der Stadt für Morgen zu finden. Die Potenziale, die wir durch eine nachhaltige Straßenraumgestaltung nutzen können, sind groß und bilden eine wesentliche Grundlage, um unsere Stadt als Wohn- und Wirtschaftsstandort weiter zu stärken. Der innerstädtische Raum ist begrenzt. Daher ist zu überlegen, wie wir die Flächen in Zukunft nutzen und eine ausgewogene Straßengestaltung anstreben.“ Studien bekräftigen Verkehrsversuch Was die Stadt Leonberg in der Praxis untersucht hat, bestätigt auch eine Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik „Verkehrsberuhigung: Entlastung statt Kollaps!“. Sie verdeutlicht, dass Maßnahmen der Verkehrsberuhigung nicht zu Verlagerungen oder Problemen im Verkehrsablauf sorgen, sondern sich die Verkehrsbelastung insgesamt reduziert. „Die Sorge, dass Veränderungen im Verkehr zu Problemen führen, ist zwar verständlich, aber in der Praxis meist unbegründet“, so Kerner.