
Symbolfoto: infopress24.de
ENZKREIS, 03.12.2025 (enz) – Ein eigenes Tier bedeutet eine langjährige, oft jahrzehntelange Verantwortung. „Die Entscheidung für ein Haustier sollte gut überlegt und nie spontan getroffen werden“, sagt Gudrun Vollrath, Leiterin des Verbraucherschutz- und Veterinäramts, und appelliert: „Tiere sollten kein Überraschungsgeschenk sein, denn es handelt sich nicht um Spielzeug, sondern um Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen.“
„Haustiere benötigen täglich Zeit und Aufmerksamkeit, denn nur durch den häufigen Kontakt und die Beschäftigung mit ihren Haltern entwickeln sie eine enge Bindung – und die brauchen sie, um sich wohlzufühlen“, erklärt Vollrath. Tiere wie Kaninchen, Vögel oder Meerschweinchen seien zudem soziale Tiere, die den regelmäßigen Kontakt zu Artgenossen brauchen. Diese Tiere sollten immer mit einem oder mehreren Artgenossen gehalten werden.
Vor der Anschaffung eines Haustieres sollte daher sorgfältig über die Bedürfnisse und Ansprüche des Tieres und über den eigenen Lebensstil nachgedacht werden. Ein Tier als Geschenk bringe sicher im ersten Moment große Freude beim Beschenkten. „Doch ist er in der Lage, die nötige Fürsorge und Aufmerksamkeit zu leisten?“ fragt die Tiermedizinerin. Gerade bei Kindern sollte man bedenken, dass die regelmäßige Pflege, tägliche Spaziergänge mit einem Hund oder das zuverlässige Füttern und Säubern von Käfigen bei Kaninchen, Meerschweinchen und Hamstern oft schon nach kurzer Zeit von den Eltern übernommen werden muss. „Denken Sie beim Schenken auch an die Kosten für notwendige Routineuntersuchungen oder medizinische Behandlungen, wenn das Tier erkrankt“, so Vollrath.
Statt ein lebendiges Tier zu verschenken, könne an eine Tierpatenschaft gedacht werden, beispielsweise im Pforzheimer Wildpark. „Vielleicht käme als Alternative auch etwas infrage, das den Umgang mit Tieren über einen gewissen Zeitraum ermöglicht, oder ein Geschenk, das der Vorbereitung auf ein bestimmtes Haustier dient und so der Halterin, dem Halter und ihrer Familie Zeit und Raum für eine überlegte Entscheidung lässt“, empfiehlt die Fachfrau.
Auf die Herkunft achten
Wenn die Entscheidung bereits gefallen ist und ein Haustier verschenkt werden soll, rät man seitens des Veterinäramts dringend dazu, auf jeden Fall ein Tier aus einer seriösen Haltung zu kaufen. „Seriöse Haltungen gewährleisten eine umfangreiche Aufklärung über die Bedürfnisse des Tieres und stehen oft auch nach dem Kauf noch für Fragen zur Verfügung“, weiß Gudrun Vollrath: „Oder Sie adoptieren ein Tier aus dem Tierheim oder von einem Tierschutzverein – damit unterstützen Sie den Tierschutz und geben einem Tier in Not eine neue Chance und ein liebevolles neues Zuhause.“
Tiere aus dem Ausland oder im Internet angebotene Tiere aus dubiosen Haltungen sollten dagegen nicht verschenkt werden: „Es ist oft unmöglich, gesicherte Informationen über die bisherige Haltung und die Vorgeschichte des Tieres zu bekommen. Es kann durch Zuchtbedingungen, Transportstress oder zuvor wechselnde Betreuer schwerwiegende gesundheitliche Probleme haben.“
