
Ein echter Kraftakt: Der Maibaum in Tiefenbronn wird von der Feuerwehr gestellt. Foto: Georg Kost
Tiefenbronn, 02.05.2025 (rsr) – Der Mai ist gekommen – und Tiefenbronn feierte ihn wie gewohnt mit viel Herzblut, Handarbeit und Harmonie. Wenn die Sonne vom Himmel lacht, der Duft von Grillgut durch die Straßen zieht und aus der Ortsmitte Blasmusik erklingt, dann ist es wieder Zeit für das Maifest, das Jahr für Jahr die Menschen in der Bietgemeinde zusammenbringt.
Schon am späten Vormittag füllte sich der Rathausplatz mit Leben. Der Musikverein Tiefenbronn hatte eingeladen – und die Besucherinnen und Besucher kamen in Scharen. Kein Wunder: Zwischen Bratwurst, Pommes und kühlen Getränken ließ es sich wunderbar verweilen. Wer vorher noch einen kleinen Marsch machen wollte, kam zu Fuß oder mit dem Bollerwagen aus Lehningen oder Mühlhausen. Dort luden der Obst- und Gartenbauverein sowie der TSV Mühlhausen zu ihren eigenen Mai-Hocketsen, bevor der Weg viele schließlich nach Tiefenbronn führte.

Maifest der Tiefenbronner Musik mit Maibaumstellen Foto: Georg Kost
Ein echter Kraftakt: Der Maibaum steht!
Tradition pur dann um 11:30 Uhr: Mit kräftigen Schritten und dem 20 Meter langen Maibaum auf den Schultern marschierte die Feuerwehrabteilung Tiefenbronn vor den Rathausplatz. Was heute für Staunen sorgt, ist in Tiefenbronn gelebtes Brauchtum – ganz ohne Kran, ohne Seilwinde. Nur mit Muskelkraft, Geschick und sechs sogenannten „Schwalben“, langen Holzstangen, wurde der Maibaum Zentimeter für Zentimeter in die Senkrechte gehievt.
Ein emotionaler Moment war es besonders für Simon Jost. Nach vielen Jahren als Abteilungskommandant der Feuerwehr gab er zum letzten Mal das Kommando beim Maibaumstellen. Sein Nachfolger Danny Claus stand bereits in den Startlöchern – und bekam von seinem Vorgänger noch wertvolle Tipps aus erster Hand. „Es ist bereits der 43. Maibaum, der hier aufgestellt wird“, erinnerte Roland Etzel, selbst viele Jahre bei dieser Zeremonie aktiv. Dieses Jahr sah er sich das Geschehen, als feuerwehr-Rentner mit einem Lächeln von der Seite an – als stolzer Beobachter.

Maifest der Tiefenbronner Musik. Foto: Georg Kost
Musik, die verbindet
Kaum stand der Baum sicher und stolz in der Mitte vor dem Rathaus, übernahm die Tiefenbronner Musik das Zepter – in diesem Fall den Taktstock. Unter der Leitung von Dirigent Tobias Köhler begeisterte das Orchester mit einem schwungvollen Repertoire aus Märschen, Polkas und beliebten Klassikern. Die Zuhörerinnen und Zuhörer wippten im Takt, klatschten mit – und genossen den Moment und ein Stück Dorfkultur bei dem Alt und Jung, Neubürger und Alteingesessene gemeinsam feiern.