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NORDSCHWARZWALD, 13.04.2025 (rsr) – Ein Verein aus dem Kreis Calw wurde wegen eines Betrugsfalls im Amateurfußball verurteilt. Doch das Urteil blieb wochenlang geheim. Der Bezirksvorstand des Fußballbezirks Nordschwarzwald steht nun unter Druck.
Ein manipuliertes Spiel, ein vereinsinterner Skandal, und ein Sportgerichtsurteil, das erst durch öffentlichen Druck ins Rollen kam – der Fußballbezirk Nordschwarzwald steht in der Kritik. Ein Verein aus dem Kreis Calw hat einem Spieler eine gefälschte Identität verschafft und so regelwidrig einen Einsatz ermöglicht. Das zuständige Sportgericht hat den Verein mit einer Geldstrafe in Höhe von 300 Euro belegt.
Brisant ist nicht nur der Betrug selbst, sondern vor allem der Umgang des Bezirks mit dem Fall. Obwohl das Urteil bereits am 27. März gesprochen wurde, blieb es zunächst unter Verschluss. Erst nachdem der langjährige Staffelleiter Siegfried Schall seinen Rücktritt erklärte und den Fall öffentlich machte, leitete der Bezirk ein offizielles Verfahren ein. Der öffentliche Druck wurde offenbar so groß, dass der Bezirk innerhalb eines Tages reagierte – nach anfänglichem Zögern.
Besonders kritisch wird die Informationspolitik des Bezirks gesehen. Noch zu Saisonbeginn hatte Ottmar angekündigt, man wolle Sportgerichtsurteile künftig transparent kommunizieren. Zwei damals veröffentlichte Fälle sollten laut Bezirksvorstand den Weg für mehr Offenheit ebnen. Dass nun ausgerechnet ein bestätigter Betrugsfall unter Verschluss blieb, lässt Zweifel an dieser Linie aufkommen.
Auch nach Bekanntwerden des Urteils hüllt sich der Bezirksvorstand in Schweigen. Eine Stellungnahme zu den Vorwürfen bleibt aus. Die Frage, warum die Einleitung des Verfahrens zunächst verhindert wurde, bleibt unbeantwortet. Beobachter kritisieren die fehlende Aufarbeitung und fordern personelle Konsequenzen.
Der Fall könnte indes nur die Spitze des Eisbergs sein. Offenbar soll es Hinweise auf weitere Unregelmäßigkeiten in der Liga geben, denen nun nachgegangen werden soll.