
Bernadette Schoog im Dialog mit Harald Schmidt. Foto: Kelly Leaning
LEONBERG, 07.05.2025. (pm) – Ausverkauftes Haus in der Stadthalle Leonberg: Bernadette Schoog, bundesweit bekannte TV-Moderatorin, begrüßte im Rahmen ihrer etablierten Talkreihe „Schoog im Dialog“ keinen Geringeren als Harald Schmidt.
Das Publikum erlebte eine Sternstunde der Live-Unterhaltung – pointiert, tiefgründig und gnadenlos unterhaltsam.
Schon vor Einlass war die gespannte Vorfreude der Gäste im gesamten Foyer spürbar. Und sie wurden nicht enttäuscht: Harald Schmidt betrat die Bühne mit jener Mischung aus nonchalanter Eleganz und intellektuellem Spott, die ihn über Jahrzehnte zur festen Größe im deutschen Fernsehen gemacht hat.
Der Abend spannte einen weiten Bogen – von politischen Seitenhieben auf SPD, CDU und Talkshow-Bühnenroutinen bis hin zu persönlichen Anekdoten aus Schmidts Leben: Sein Zivildienst beim Roten Kreuz, Schauspielunterricht in Stuttgart, Erlebnisse mit der katholischen Kirche als „Party-Ort“, Kindheit in einer 28-m²-Wohnung und ironische Rückblicke auf seine Fernsehkarriere. „Es gibt viele gute Schauspieler – aber ich bin Harald Schmidt“, brachte er es selbstironisch auf den Punkt.
In typischer Schmidt-Manier mischte er Beobachtungen zur aktuellen Weltlage mit bissigen Kommentaren über deutsche Verwaltungslogik, TV-Kultur und Alterssicherung. Themen wie Krieg, Religion, Erben oder das „Phänomen Traumschiff“ wurden mit hintergründigem Humor seziert – nie ohne doppelten Boden. Selbstironisch erzählte er von seiner „Karriereverweigerung“: Er hatte nie auf Quote geschielt, sondern stets gemacht, was ihm selbst gefiel.
Der direkte, lebendige Dialog zwischen der Moderatorin Bernadette Schoog und ihren Gesprächspartnern – souverän geführt, klug pointiert und mit viel Gespür für Tempo und Themenwechsel – macht die Abende der „Schoog im Dialog“-Reihe so besonders. Auch dieses Mal wurde viel gelacht, aber auch nachgedacht – über Politik, Generationenwandel und die Rolle des Fernsehens. Der Dialog über Harald Schmidts Kreuzfahrterfahrungen und seine Fähigkeit, gut zuzuhören, sorgte beim Publikum für viele Lacher, vor allem als Schmidt über die ‚letzte große Reise‘ für unsere ältere Generation sprach.
Ein besonders emotionaler Moment des Abends war, als Harald Schmidt ein Zitat teilte, mit dem er seine Familie beim Verlassen des Hauses auf die Palme brachte: „The King has left the building.“ Dieser humorvolle Hinweis auf Schmidts Jugend und seine Leidenschaft für Elvis Presley zeigte einmal mehr eine persönliche Seite des Kabarettisten.
Es bleibt abzuwarten, wo wir Schmidt als Nächstes sehen – vielleicht auf neuem Terrain, falls er, wie von Bernadette Schoog scherzhaft angedeutet, der Kirche den Rücken kehrt. Mit seinem Wissen und Interesse an religiösen Themen könnte er tatsächlich einen neuen beruflichen Weg als „Bishop“ einschlagen – eine amüsante Idee, die für Schmunzeln sorgte.
Die Stadthalle Leonberg präsentierte sich dabei erneut als Bühne für intelligente Unterhaltung auf höchstem Niveau. Die Talkreihe „Schoog im Dialog“ hat sich längst zu einer festen Größe im Kulturkalender der Stadt entwickelt.
Die nächste Ausgabe von „Schoog im Dialog“ findet am 30. September 2025 zur Eröffnung der neuen Saison 2025/2026 statt. Tatort-Darsteller Joe Bausch wird zu Gast sein. Tickets sind jetzt schon auf Reservix erhältlich.