
Schachtelwerk vereinte Kunst und Musik in der Theaterschachtel. Foto: Georg Kost
NEUHAUSEN, 29.09.2025 (rsr) – Dort, wo sonst die Scheinwerfer die Bühne erhellen, öffnete sich am Sonntag ein Raum voller kleiner Wunder. Mit dem neuen Format „Schachtelwerk“ brachte Initiatorin Marina Capek sechs Künstlerinnen zusammen, die ihre Kreativität nicht nur zeigten, sondern spürbar machten – sichtbar, greifbar und hörbar. Keramik in sanften Pastelltönen, kunstvoll geflochtene Körbe, filigranes Papierhandwerk und funkelnder Schmuck luden die Besucherinnen und Besucher ein, zu staunen, zu entdecken und einfach einmal stehen zu bleiben. Alles eingerahmt von Musik und lebendigen Begegnungen auf dem roten Teppich im gemütlichen Saal der Theaterschachtel.
„Ich wollte Frauen einfach eine Bühne geben, auf der sie sich entfalten können, und die Theaterschachtel erschien mir dafür der einzig passende Ort“, sagt Capek. Die Idee dahinter: Freundschaftlich verbundene Künstlerinnen öffnen ihre Schatzkisten und lassen die Besucherinnen in ihre künstlerische Welt eintauchen. „Mit jedem Kauf nimmt man ein Stück Kreativität und Schaffenskraft der Künstlerin mit nach Hause – fast wie ein kleines Wunder in den Händen.“
Kunstwerke mit Geschichte
Ob sanft geformter Ton, die duftende Rinde von geflochtenen Weidenruten oder kunstvoll bemaltes Papier – jedes Material fand seine eigene Stimme. Zusammen entstand ein lebendiges Panorama handwerklicher Vielfalt, das weit über bloße Gegenstände hinauswies. Die Werke erzählten Geschichten von Geduld, Hingabe und der stillen Beharrlichkeit, mit der Kunst ins Leben drängt – jedes Stück ein winziges Abenteuer, das auf Entdeckung wartet.
Musik als roter Faden
Das Duo Novemberliebschaft begleitete die Ausstellung mit feinsinnigen Chansons. Marina Capek und Manne Wirth füllten den Raum mal leise, mal nachdrücklich mit Melodien, die wie kleine Geschichten zwischen den Kunstwerken tanzten. Ein Lied mit der Zeile „das Leben ist schön“ schwebte fast wie ein musikalischer Regenbogen über dem Tag – ein Sinnbild für das Wachsen, Reifen und Sich-Finden, das Capek auch bei den Künstlerinnen beobachten konnte.
Ein Anfang, der nachklingt
Zum entspannten Gelingen trugen nicht zuletzt Kaffee und hausgemachte Kuchen bei, die den Besucherinnen und Besuchern kleine Glücksmomente bescherten. Für Marina Capek war der Tag zudem ein persönliches Bekenntnis: Sie präsentierte sich erstmals als „Tonkünstlerin“ – im doppelten Sinn, als Musikerin und als Gestalterin keramischer Accessoires. „Es war die erste Ausgabe – aber sicher nicht die letzte“, resümiert sie lächelnd.
„Schachtelwerk“ hat gezeigt, wie sehr Kunst Türen öffnen kann – zu neuen Blicken, zu kleinen Geschichten und vielleicht auch zu einem immer wiederkehrenden Termin im Kulturkalender. Ein Tag, der sicherlich noch lange nachklingt.