
Rote Bank gegen Gewalt. Foto: Stadt Rutesheim
RUTESHEIM, 22.07.2025 (pm) – Bitte nehmen Sie Platz! Die Stadt Rutesheim setzt ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt – in jeglicher Form und gegenüber jedem Menschen: Die Rote Bank, deren Aufstellung bereits vor einiger Zeit angekündigt wurde, wurde am Montag fest nahe dem Rathaus neben dem öffentlichen Bücherschrank aufgestellt. Eine gemütliche Sitzgelegenheit mit einer enorm wichtigen Botschaft.
In einer kleinen feierlichen Runde wurde die Bank ihrer Bestimmung übergeben. Mit dabei waren Bürgermeisterin Susanne Widmaier, der Erste Beigeordnete Martin Killinger, die Gemeinderatsmitglieder Harald Schaber, Christina Almert und Monika Friedrich, die Rutesheimerin und Vorstandsmitglied der Frauen Union Leonberg und Umgebung, Jessica Kläber, Melitta Thies vom Runden Tisch gegen häusliche Gewalt im Landratsamt Böblingen, Katrin Zimmermann von der Beratungsstelle thamar, Revierförster Ulrich Neumann und Bauhofleiter Siegfried Kappus.
Die Rote Bank wurde von den drei Rutesheimer Forstwirten in Eigenleistung gefertigt – nachhaltig, aus heimischem Holz, ressourcenschonend und ohne lange Lieferwege. Verankert und montiert wurde sie vom Bauhof der Stadt Rutesheim. Die leuchtend rote Farbe der Bank steht für Blut und Leben – und sie erinnert an die Plätze, die leer bleiben, wenn Gewalt gegen Frauen und andere Menschen mit schweren Verletzungen oder gar dem Tod endet. Auf der Rückenlehne der Bank ist der unmissverständliche Appell zu lesen: „Kein Platz für Gewalt – Auch nicht zuhause Rutesheim schaut hin“. Zusätzlich ist ein Schild mit hilfreichen Kontakten angebracht – für Frauen, Männer und Menschen aller Geschlechter, die von Gewalt betroffen sind oder Unterstützung suchen.
Braucht es das? Diese Frage höre man bei solchen Projekten öfter, kam es aus der Runde. Und die Antwort kam prompt dazu: Ja, es ist nötig. Häusliche Gewalt betrifft alle sozialen Schichten, alle Berufsgruppen, alle Altersspannen und alle Geschlechter. Auch Rutesheim ist davon nicht ausgenommen. Gerade deshalb soll die Bank auf das Thema aufmerksam machen und zu Gesprächen anregen. Das Projekt „La Panchina Rossa“ wendet sich gegen Gewalt (vor allem) an Frauen, stammt ursprünglich aus Italien und wird mittlerweile weltweit umgesetzt – auch in vielen deutschen Städten. Mit der Installation dieser Bank reiht sich nun auch Rutesheim in diesen Kreis ein und setzt damit ein klares, öffentliches Zeichen gegen geschlechtsspezifische und häusliche Gewalt.
Bürgermeisterin Susanne Widmaier betont: „Die Stadt Rutesheim steht für ein respektvolles und wertschätzendes Miteinander. Gewalt – egal in welcher Form – ist in unserer Stadtgesellschaft nicht akzeptabel. Die Rote Bank ist ein Ort der Erinnerung, des Innehaltens und zugleich der Mahnung. Wir möchten hinschauen, unterstützen und Haltung zeigen.“ Dass dieses Projekt nun realisiert wurde, ist nicht zuletzt der Initiative von Jessica Kläber, Vorstandsmitglied der Frauen Union Leonberg und Umgebung, zu verdanken. Sie brachte die Idee nach Rutesheim, wo sie mit großer Zustimmung im Gemeinderat aufgenommen und schließlich umgesetzt wurde.
Die Rote Bank ist mehr als nur ein Sitzplatz – sie ist ein Statement. Ein Aufruf zur Zivilcourage, zur Solidarität mit Betroffenen und zur aktiven Mitgestaltung eines sicheren und gewaltfreien Lebensraums für alle.