MÖNSHEIM/ENZKREIS, 30.09.2023 (enz) – Der regelmäßige Besuch von Landrat Bastian Rosenau bei Firmen im Enzkreis stand in diesem Monat ganz im Zeichen des Handwerks: So machte sich der Kreischef mit der Mönsheimer Mühle und beim ebenfalls in der Heckengäu-Gemeinde angesiedelten Malerfachgeschäft Frohnmayer GmbH bei gleich zwei Betrieben der Handwerkszunft ein Bild von deren Arbeit – und zwar gemeinsam mit Bürgermeister Michael Maurer, dem Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Pforzheim-Enzkreis, Matthias Morlock, der stellvertretenden Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Annette Hanfstein, sowie dem Wirtschaftsförderer des Enzkreises, Jochen Enke.
Die Mönsheimer Mühle mahlt pro Tag rund 120 Tonnen Getreide und zählt damit zu den größeren Mühlen in der nahen Umgebung. „Wir sind ein mittelgroßer Betrieb, der sich im Strukturwandel der Mühlenlandschaft regional gut aufgestellt hat“, beschreibt Inhaber Markus Mönch das Unternehmen mit rund 50 Mitarbeitenden. Zur Mühle gehört auch das 2020 eröffnete „Mahlwerk“ – eine gelungene Kombination aus Mühlenladen, Café und Live-Backstube. Bürgermeister Maurer schwärmte von dessen wertvoller Funktion für das soziale Miteinander in Mönsheim: „Wenn das Mahlwerk neuerdings montags geschlossen hat, merkt man sofort, dass im Ort weniger los ist.“
Als Grund für die Anpassung der Öffnungszeiten nannte Markus Mönch insbesondere die schwierige Personalgewinnung für den Verkauf, was auch an der Konkurrenz zu den großen Arbeitgebern der Region liege, die Bewerberinnen und Bewerber mit allerlei Annehmlichkeiten lockten. „Im Bereich der Bäcker und der anderen Berufsbilder, die wir in unserem Betrieb beschäftigen, sind wir dagegen gut aufgestellt und als attraktiver Arbeitgeber in der Region bekannt.“
Annette Hanfstein und Jochen Enke als Ansprechpersonen für die Themen Fachkräftegewinnung und Ausbildung schilderten daraufhin die aktuell laufenden Aktionen in diesen Bereichen. Als Beispiele nannten sie die Arbeitnehmer-Messe bei Klingel (am 21. Oktober von 11 bis 15 Uhr im CCP Pforzheim) oder die für den 14. Oktober geplante Aus- und Weiterbildungsbörse in Mühlacker. In fünfter Generation ist Sohn Moritz Mönch direkt im dualen Studium eingestiegen und hat die Mahlanlage vollständig modernisiert. „Ein wirklich spannendes Projekt“, meint er mit einem Augenzwinkern, „und ein wichtiges – und zwar für die Automatisation, die Digitalisierung und unsere Qualitätsansprüche.“
Wie die Mönsheimer Mühle ist auch das Malerfachgeschäft Frohnmayer GmbH aus Mönsheim nicht wegzudenken. Seit 1950 am Ort, bietet Frohnmayer alles rund um das Thema Farben an; darüber hinaus führt das Ladengeschäft auch Schreibwaren. „Wir haben zudem eine eigene Farb-Mischanlage, können damit alle Wünsche der Kundschaft erfüllen und stets für Nachschub im gleichen Farbton sorgen. Zudem sind wir Spezialisten in Sachen Renovierung inklusive Trockenbau und energetischer Dämmung“, wie der Sohn des Inhabers, Robin Frohnmayer, berichtet. Und sein Vater Eberhard Frohnmayer ergänzt: „Wir leihen den Kunden, wenn es sein muss, auch mal das Werkzeug und die Maschinen dazu – das macht dann oft den Unterschied vom Fachbetrieb zum Großmarkt aus. Das honoriert die Kundschaft zum Glück.“ Als weiteren Pluspunkt, den der Betrieb auf der Haben-Seite verbuchen kann, machte die Delegation die Offenheit und Hilfsbereitschaft der Frohnmayers aus: Für die Familie ist es eine Selbstverständlichkeit, beispielsweise betroffenen Familien im Ahrtal zu helfen oder ukrainische Kriegsflüchtlinge zu unterstützen.
Den einzigen dringlichen Wunsch, den die Frohnmayers und auch die Betreiber der Mönsheimer Mühle am Ende des Gesprächs mit der Delegation äußerten, war eine Reduzierung des hohen bürokratischen Aufwands im „täglichen Gschäft“ von Mühle und Malerfachgeschäft. Landrat Rosenau versprach, das Anliegen an die Politik weiter zu geben.