Namensänderung beim 1.FC Steinegg beschlossene Sache  

Abkehr vom Fußball hin zum Boule-Sport

bei Georg Kost

Der Fußballplatz des 1. FC Steinegg wird in ein Boulefeld umgestalten. Das beschloss die Mitgliederversammlung. Foto: infopress24.de

NEUHAUSEN-STEINEGG, 02.04.2023 (rsr) – Der Fußballsport beim 1. FC Steinegg gehört der Geschichte an. Im Jahr 102 nach seiner Gründung wurden im Rahmen der Mitgliederversammlung am Freitagabend weitreichende Änderungen beschlossen. Demnach spielt der Fußballsport künftig nur noch im Vereinsnamen eine Rolle.
Die Gesamtvorstandschaft des 1. FC Steinegg, um ihren Vorsitzenden Uwe Birringer, hatte im Vorfeld der Hauptversammlung weitreiche Anträge gestellt, die den Boule-Sport beim 1.FC Steinegg weiter voranbringen sollen, gleichzeitig aber eine Abkehr vom Fußballsport bedeuten.

Nach der gescheiterten Spielgemeinschaft mit dem FV Tiefenbronn zum Saisonende 2020/21 hat der 1. FC Steinegg den Fußballspielbetrieb eingestellt und den Boule-Sport in den Mittelpunkt seiner Tätigkeiten gestellt. Seither liegt das Spielfeld brach, nur gelegentlich dreht der Rasenmähroboter noch seine Runden. Die Chance, dass beim 1.FC Steinegg künftig wieder Fußball gespielt wird, gehen ebenso gegen Null, wie ein Bestreben pro Fußball.

Vorrangiger Punkt war zunächst der Antrag einer Satzungsänderung hinsichtlich der Namensgebung sowie eine Korrektur des Vereinszwecks, bis hin der Umwidmung des Fußballplatzes in rund 40 Bouleplätze in der Größenordnung von 59 auf 32 Metern.
Uwe Birringer: „Wir haben neben der Namensänderung auch die Satzung des Vereins auf Herz und Nieren geprüft und dabei mehrere Ansatzpunkte erörtert. Auch haben wir die angestrebte Änderung mit der Finanzbehörde abgestimmt. Inwieweit das Vereinsregister unserem Ansinnen zustimmt, ist offen. Wir hoffen aber, dass nach allem, was wir recherchiert haben, es zu keinen Störfeuern kommen wird“.

Mit der Namensänderung soll dem Umstand Rechnung getragen werden, dass der aktuelle sportliche Schwerpunkt im Bereich der Sportart Pétanque liegt. Der Name „Bietbouler“ sei dabei das klare Bekenntnis zur Region Biet. Als reine Ergänzung bleibe die Indikation mit dem Bereich Fußball erhalten, so Uwe Birringer in seinen Ausführungen. Auch erhofft man sich, dass durch die geänderte Namensgebung der Bekanntheitsgrad gesteigert wird, insbesondere durch Teilnahme der Bietbouler an den Liga- und Pokalwettbewerben in der Region Mittelbaden.

Nicht zu erwarten war, dass die geplante Namensänderung in „1. FC Steinegg Bietbouler e.V.“ auf einhellige Zustimmung unter den Mitgliedern stieß. Diskussionen und weitere Anträge folgten.
Letztlich entschied jedoch eine Dreiviertelmehrheit der Mitgliederversammlung, dem Vorschlag der Gesamtvorstandschaft zu folgen. Anträge wie etwa den Verein in 1. FC Steinegg & Bietbouler umzubenennen, scheiterten ebenso, wie die Änderung in „SV Steinegg“, gleichwohl, den 1. FC Steinegg, gänzlich aufzulösen.

Nach dem die Hürde Namensänderung genommen war, sollte die Umwidmung des Sportplatzes nochmals für reichlich Gesprächsstoff sorgen, denn auf Antrag des Gesamtvorstandes soll in naher Zukunft, eine Spielhälfte des Sportplatzes in 40 Bouleplätze umgewandelt werden.
Hierzu führte Uwe Birringer aus, dass mit dem Bau der Bouleplätze das Vereinsleben und die Nutzung des Clubhauses gesteigert werden könne. Insbesondere durch die hohe Anzahl von Boulebahnen werde der Verein in die Lage versetzt, Großveranstaltungen wie beispielsweiße Großspieltage mit bis zu 24 Mannschaften, Landesmeisterschaften, Qualifikationsturniere und auch Deutsche Meisterschaften mit 128 Mannschaften auszurichten. Der Bedarf sei sowohl landesweit als auch bundesweit gegeben, erklärte Birringer, obendrein würde die Attraktivität als Bouleverein in der Region Mittelbaden erhöht und auch der Bekanntheitsgrad der Gemeinde erhöhe sich über die Landesgrenzen hinaus.
In diesem Zusammenhang soll in Kombination mit den künftigen Bouleplätzen, ein zusätzlicher, barrierefreier Eingang ins Clubhaus realisiert werden. Mit dieser Maßnahme erhofft man sich einen signifikanten Anstieg im gastronomischen Bereich.
Für die Realisierung rechnet Uwe Birringer mit Gesamtkosten von rund 45.000 Euro. Diese errechnen sich aus bereits vorhandenen Angeboten für den Aushub von rund 25 Zentimeter der Rasenfläche, mit Eigenleistungen von rund 5000 Euro sowie erhofften Zuschüssen von der Gemeinde Neuhausen (20 Prozent) und Fördergeldern vom Badischen Sportbund (30 Prozent).
Bei zehn Enthaltungen der 31 Stimmberechtigten, stimmte die Mehrheit der Umwidmung des Sportplatzes zu.