Musikalische Reise in die unendlichen Weiten des Universums

Publikum feiert Blasorchester des Musikvereins Mühlhausen

bei Georg Kost

Eintauchen und genießen: Das Frühjahrskonzert des Musikverein Mühlhausen war ein Fest der Sinne. Foto Infopress24.de

TIEFENBRONN-MÜHLHAUSEN, 05.05.2024 (rsr) – Auf eine spannende musikalische Reise „Into Space“ entführte das Blasorchester des Musikvereins Mühlhausen unter der Leitung von Andreas Michel am Samstag beim Frühjahrskonzert in der ausverkauften Würmtalhalle. Die Gäste waren von der musikalisch präzisen Umsetzung des aus 52 Musikerinnen und Musiker bestehenden Blasorchesters begeistert. Diese Gesamtleistung wurde am Ende mit langanhaltendem Applaus und Zugabe rufen honoriert.
Und dies zu Recht: Die 330 Besucher und Besucherinnen wurden Zeuge eines Gesamtkunstwerkes das nicht nur akustisch, sondern auch optisch zu glänzen wusste. Die musikalische Expedition, in  die unendlichen Weiten des Universums, wurde zu einem Abend voller musikalischer Wunder und sternenklarer Melodien.
Auf ihrer Reise, vorbei an Jupiter und Saturn, sorgte die „Raumpatrouille des MVM“ mit dem Stück „Vertical Acceleration“ für einen grandiosen Start. Das Stück zeichnet ein musikalisches Porträt einer Reise durch den Kosmos, beginnend mit einem kurzen, rhythmischen Motiv, das vorwärtstreibt, wenn die Triebwerke gezündet werden und der Aufstieg beginnt. Die Musik wird melodiöser, stärker und kraftvoller, wenn das Raumschiff und seine Passagiere die Grenzen der Erdanziehung durchbrechen, vorbei  an „Jupiter“ um noch tiefer ins Sonnensystem vorzustoßen.

Dirigent Andreas Michel. Foto Infopress24.de

Beim Publikum im Gedächtnis bleiben wird wohl auch die ausdrucksstarke Komposition von Benjamin Yeo, der mit dem Stück “As The Moon Whispers” ein musikalisches Bild geschaffen hat, das von einem kleinen Kind erzählt, das friedlich unter einem Fenster schläft und dem Flüstern des Mondes lauscht. Der Komponist legte in diesem Stück großen Wert auf Klangfülle, Balance und Phrasierung – dementsprechend sorgfältig hat er die Instrumentierung gestaltet, was das Orchester und sein Dirigent Andreas Michel hervorragend umsetzte.

Überhaupt war es Andreas Michel und seiner „Sternencrew“ ein ganz besonderes Anliegen, die Musik mit allen Sinnen erlebbar und die Freude an ihr zu wecken oder auch neu zu entzünden.
Einen wesentlichen Anteil daran hatten die Lichteffekte, das Bühnenbild sowie die Gesangseinlagen mit Luisa Schneider und Dennis Hölzle. Und auch die Show gehörte zum Konzert, immer dann, wenn „gebeamt“, oder Jedi-Ritter als Protagonisten mit ihren Laserschwertern durch Raum und Zeit düsten. Und so gestaltete sich das Konzert zu einer herrlichen  Inszenierung  der Sternenkämpfer mit der „ Star Wars Saga“ von  John Williams. Keinesfalls fehlen durfte, „Interstellar“ von Hans Zimmer das Antonio Romera für Blasorchester arrangierte, bevor die „Raumpatrouille MVM“ mit dem „Astronautenmarsch“ von  Josef Ullrich ihre musikalische Mission für einen kurzen Zwischenstopp unterbrach, um danach mit Warp-Antrieb, noch tiefer in die Weiten des Universums und dessen Musik vorzudringen.
Imposante Klänge und Gänsehautfeeling vermittelte „Zarathustra 2000“ von Richard Strauss. Mit dem Werk von Thomas Doss „Out of Space“ wird der Blick vom Weltraum auf Europa beschrieben, was durch eine ruhige Einleitung in einem fröhlichen Allegro Festivo mündet.

Mit “Interstellar” von Hans Zimmer wusste das Orchester auch durch Bühnenbild und Licht zu gefallen. Foto Infopress24.de

Hervorragend umgesetzt wurde vom Orchester auch „Star Trek Through Generations“, eine Auslese der Musik, die in den letzten Jahren in den Star Trek Filmen und Fernsehserien verwendet wurde. Gleichwohl galt dies für „Drops of Jupiter“ bis hin zu „Doctor Who”, einer musikalischen Auswahl an Stücken die nicht nur überraschten, sondern einmal mehr die große musikalische Bandbreite des Musikverein Mühlhausen aufzeigte.
Erinnert hatte das Orchester zudem an Wolle Kriwaneks „UFO“,  das Karim Moussavi besang, der gleichzeitig auch die Moderation an diesem Abend innehatte.
So verwunderte es am Ende der Konzertreise nicht, dass das Publikum die Musikerinnen und Musiker mit stehenden Beifallsbekundungen feierte und dafür mit mehreren Zugaben beschenkt wurde.
Für die erste Vorsitzende Dagmar Ittlinger, ein Beleg dafür, dass sich der enorme Aufwand und die Mühen, die zur Realisierung dieses Konzertabends erforderlich waren, durchaus lohnten.   < Fotogalerie >