
Andy Häussler. Foto; Kelly Leaning, Marketing Stadthalle Leonberg
LEONBERG , 25. 10. 2025 – Mit feinem Humor, ruhiger Präsenz und verblüffender Präzision zog Mentalmagier Andy Häussler am Donnerstagabend das Publikum in der Stadthalle Leonberg in seinen Bann. Unter dem Motto „Irrtümer und andere Wunder“ präsentierte er eine Mischung aus Illusion, Psychologie und verblüffenden Experimenten, die die Grenzen zwischen Wahrnehmung, Wahrheit und Täuschung ausloteten.
Von Beginn an bezog Häussler das Publikum aktiv ein – mit interaktiven Spielen, überraschenden Gedankenexperimenten und scharfsinnigen Beobachtungen über Lüge, Wahrheit und Selbsttäuschung. Schon ein scheinbar einfaches Farbenraten offenbarte, wie leicht sich die Sinne beeinflussen lassen. Ob beim Erraten einer Spielkarte oder beim Spiel mit Wahrheit und Lüge – immer wieder wechselten Staunen, Schmunzeln und Nachdenken im Saal.
Mit feinem Gespür für Körpersprache und Mimik demonstrierte Häussler, wie kleine Gesten große Wirkung entfalten können. Seine Experimente verband er mit anschaulichen Beispielen aus Wissenschaft und Alltag, etwa zur Frage, warum Erdbeeren zwar Beeren heißen, botanisch aber keine sind. Auch historische Bezüge, wie die Entstehung des Labels „Made in Germany“, fügten sich harmonisch in das Programm ein. Immer wieder zeigte sich: Zahlen, Begriffe und Überzeugungen sind trügerisch – und gerade darin liegt der Reiz seiner Kunst.
Einen besonderen Moment bot ein Gedankenexperiment mit drei Zuschauerinnen, die sich jeweils an eine geometrische Form, eine Stadt und ihren Geburtstag erinnerten. Parallel sammelte Häussler augenzwinkernd die „Irrtümer des Abends“ – kleine Missverständnisse mit großer Wirkung.
Mit beeindruckender Ruhe demonstrierte der Künstler das sogenannte automatische Schreiben: Während rückwärts von 100 gezählt wurde, übertrug ein Zuschauer gedanklich die Zahl 22 – und exakt diese erschien auf dem Papier.
Zum Finale führte Häussler sein Publikum auf eine Reise durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In einem Ballon-Spiel wurde auf magische Weise ein zuvor notiertes Lieblingsfach enthüllt, ebenso ein Geheimnis, das plötzlich im Ballon wieder auftauchte. Schließlich erriet Häussler die Uhrzeit, die ein zugeschalteter Zuschauer nur in Gedanken gewählt hatte.
Unter großem Applaus verabschiedete sich der Magier mit einem Appell, die Wunder der Gegenwart zu schätzen. Auch die jüngsten Besucher kamen auf ihre Kosten, als zwei Jungen auf der Bühne beim klassischen „Geldschein-in-der-Streichholzschachtel“-Trick mitwirken durften.
Die Stadthalle war gut besucht, die Stimmung herzlich und die Begeisterung spürbar. Viele Gäste waren eigens angereist, um Häussler live zu erleben. Mit seiner gelassenen Art und seinen feinsinnigen Experimenten zeigte er eindrucksvoll, dass Magie nicht nur in der Täuschung, sondern vor allem in der Erkenntnis liegt – ein Abend, der nachhaltig beeindruckte.
