Leonberger Theatertage

bei Georg Kost

LEONBERG, 19.03.2022 (pm) – Im November vergangenen Jahres wurden pandemiebedingt alle städtischen Veranstaltungen – Kabarettabende, Neujahrskonzert und Pferdemarkt – bis einschließlich Fasching abgesagt. Nun meldet sich das Amt für Kultur und Sport zurück und präsentiert ein abwechslungsreiches Programm „außer der Reihe“: Drei Kleinkunstabende verbergen sich hinter dem Begriff „KULTUR in der Altstadt“, das „out of the box KOMPAKT“ umfasst ein gesamtes Konzertwochenende Neuer Musik und bei den „Leonberger Theatertagen“ werden zwölf verschiedene Produktionen für alle Altersgruppen zu sehen sein. Alle Termine sind im Veranstaltungskalender der städtischen Homepage zu finden.
Karten gibt es im i-Punkt und bei Reservix.

„KULTUR in der Altstadt“ ist auch eine Hommage an die beliebte ehemalige Veranstaltungsreihe „Kabarett in der Altstadt“, die vor Jahren aus Brandschutzgründen eingestellt werden musste. Mit Unterstützung der Faszination Altstadt e.V. finden an drei unterschiedlichen Orten kurzweilige unterhaltsame Kultur-Abende statt, die, je nach Ort, ihre ganz eigene Note haben.
Die Reihe beginnt am Donnerstag, 24. März, mit Tina Häussermann.
Sie kommt mit ihrem neuen Soloprogramm „Supertina“ ins „Vinum“, das Lokal des Traditionsgeschäfts „Ziegler, Wohn- und Tischkultur“, in der Graf-Ulrich-Straße 7.

Drei Veranstaltungen an drei Orten der Altstadt

Mit Swing, Musette und Chansons kommt am zweiten Abend, am Donnerstag, 7. April, ein Hauch von Frankreich in die Altstadt. Das Schellinghaus in der Pfarrstraße 14 öffnet seine Pforte und das „Trio For me-dable“ rund um Marc Delpy entführt das Publikum mit erfrischenden Neuinterpretationen zahlreicher Klassiker in die Welt der französischen Chansons. Weltbekannte Stücke wie „C’est si bon“, „La mer“, oder „Sous le ciel de Paris“ wechseln sich mit unbekannten Werken ab. Die drei Musiker spannen dabei einen breiten Bogen von Swing über Musette bis hin zu Bossa Nova.  Immer stilvoll, charmant und ein bisschen retro.

Der passende Wein darf dabei nicht fehlen. Arda’s Grand Cru, die Vinothek der Altstadt, bietet dazu eine kleine Auswahl erlesener französischer Tropfen.

Den dritten Abend bestreitet „Mister Disco“. Am Donnerstag, 14. April, ist Ilja Richter mit seinen „Lieblingsliedern“ zu Gast im Theater im Spitalhof. Viele kenne ihn aus seiner früheren ZDF-Sendung „disco“. Aber was hörte und hört er privat?

Ilja Richter singt in seinem ersten Liederabend seine persönlichen Lieblingslieder und erzählt dabei ganz persönliche Geschichten über Begegnungen mit Menschen und markante Eckpunkte seines Lebens.

Die Lieblingsmelodien gehen dabei von den zwei großen K’s – Georg Kreisler und Manfred Krug – nahtlos über zu Udo Jürgens, Franz Lehar, Slade, Michel Legrand, Albert Hammond, Friedrich Hollaender und vielen anderen. Darunter auch unbekannte Perlen und bekannte Musical- und Disney-Melodien. Er verbindet Pop mit Klassik und singt Schlager und Chansons in unerwarteten Interpretationen.

Der Partner an Iljas Seite ist der Pianist Harry Ermer, der am Klavier die musikalische Tonspur legt. 

Bewegte Bilder und Musik erzählen paradoxe Geschichten

Die Neue Musik hat in Leonberg Tradition. Seit einigen Jahren ist dieser besonderen Sparte deshalb eine kleine Konzertreihe gewidmet, die nun gebündelt als „out of the box KOMPAKT“ am Wochenende 8. bis 10. April im Leonberger Rathaus stattfindet. Der Name „out of the box“ steht für ein neues Klang-Raum-Erlebnis, das sich Besucherinnen und Besuchern im Rathausfoyer bietet. Der Raum selbst fasziniert durch seine Höhe und die übereinanderliegenden Stege, die weißen Wandflächen bieten ideale Projektionsflächen. Zusammengenommen wird all das zum Klanglabor für aktuelle Musik.

Den Auftakt macht das Duo Krasis zusammen mit dem Studio Neue Musik der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HMDK) Stuttgart am Freitag, 8. April.

Was die Absolventen und Studierenden interessiert ist die jeweilige Wechselwirkung von Licht und Schatten, Musik und Lärm und die sich daraus ergebenden Kunstformen. Im Mittelpunkt des Konzertes steht das Thema ‚Projektion‘. Delia Ramos Rodríguez an der Geige, Alex Waite am Keyboard, Tamara Kurkiewicz und Augustin Lipp, jeweils am Schlagzeug, bringen Werke Neuer Musik für Schlagzeug Solo und Elektronik zur Aufführung sowie brandneue Stücke für zwei Performer mit Video und Licht aus der Kompositionsabteilung der HMDK.

Am Samstag, 9. April, lädt die Cellistin Céline Papion ihre Kollegen Scott Roller, Hugo Rannou, Joseph Michaels, Jesse Ronneau und Felix Behringer zu einem Programm zwischen Neuer Musik und bildender Kunst ein. Bei letzterer handelt es sich um Werke von Paul Klee, Marcel Duchamp und Gerhard Richter auf die das Trio Bezug nimmt. Joseph Michaels hat in seinem Stück „Loose Associations“ eine Serie von sechs Miniaturen für drei echte und fünf „Phantom-Celli“ komponiert. Jede dieser Miniaturen basiert auf Arbeiten von bildenden Künstlern. Ästhetik, Technik und Ausdruck dieser Werke sind Ausgangspunkt für die Komposition und werden mit Zitaten anderer Komponisten angereichert.

Der Geiger Johannes Haase und der Videokünstler Tilman Rößler gestalten den dritten Konzertabend am Sonntag, 10. April. Als Kollaboration zweier Kunstgattungen könnten man die beiden Musiker beschreiben und das was sie als Duo tun, als einen fortlaufenden Dialog zwischen Bild und Ton. Was in dieser Wechselbeziehung entsteht ist eine neue Form von audiovisueller Aufführung, die mit den konventionellen Analogiecodes zwischen Film und Musik bricht. Im Zusammenspiel mit Geige, Präparationen, Effekten und Loops erfahren die bewegten Bilder eine ständige Neudeutung und erzählen letztlich – paradoxe Geschichten.

Auch ein ausgewähltes Programm im Bereich Junges Theater gehört zum traditionellen Leonberger Veranstaltungsangebot. Die Spitalhofbühne wurde in diesem Zusammenhang bereits vom Assitej, der Internationalen Vereinigung des Theaters für Kinder und Jugendliche, ausgezeichnet. Darüber hinaus sind es freie Amateurtheatergruppen, die ihre Produktionen regelmäßig zur Aufführung bringen.

Nun organisiert das Amt für Kultur und Sport zum ersten Mal die „Leonberger Theatertage“. Vom 11. bis 22. Mai finden zwölf Aufführungen im Theater im Spitalhof statt. Ein weiteres Stück wird im Galerieverein, im Rahmen der Ausstellung Moritz Götze zu sehen sein. Hintergrund der „Theatertage“ ist die Pandemie. Mehrere verschobene Termine kommen nun in einem kompakten Festivalformat zur Aufführung. Die Kooperationspartner „alledabei“, die Inklusionstheatergruppe aus Leonberg, sowie Studierende und Absolventen der Theaterakademie Stuttgart ergänzen das städtische Angebot. Vom Theater für die Allerkleinsten bis hin zu Stücken für ein erwachsenes Publikum findet sich ein vielfältiges Angebot im Spielplan. Die Stücke finden vormittags, nachmittags und abends statt, sodass sowohl Kindergartengruppen und Schulklassen als auch Familien das Angebot nutzen können. Die Württembergische Landesbühne Esslingen ist zu Gast und mehrere freie Ensembles aus dem süddeutschen Raum. „Vom Glück, zu zweit zu sein“, „Gefühlsstrudel“, „Der goldne Topf“, „Oskar und die Tieferschatten“, „Aschenputtel“, „Rotkäppchen“, „Maria Stuart“, „Hexenjagd“, „NippleJesus“, „Die Muschellauscherin“ und „Das Lied der Grille“ lauten die Titel. Das ganze Programm ist zu finden unter www.leonberg.de/Theatertage

Eintrittspreise und Karten

Karten zu allen Veranstaltungen sind erhältlich im i-Punkt im Rathaus und bei Reservix.
Die Karten zu „KULTUR in der Altstadt“ kosten 17 beziehungsweise 21 Euro im Vorverkauf, ermäßigt 12 beziehungsweise 14 Euro, und 20 beziehungsweise 25 Euro an der Abendkasse, ermäßigt 18 oder 12 Euro. Bedingt durch die jeweilige Örtlichkeit, gibt es nur eine sehr begrenzte Anzahl an Plätzen.

Karten zu „out of the box“ kosten im Vorverkauf 12 und an der Abendkasse 14 Euro, ermäßigt jeweils 7 Euro. Hier gibt es die Möglichkeit „3 für 2“. Der Besuch aller drei Konzerte kostet 28 statt 32 Euro (ermäßigt 14 statt 21 Euro).

Karten für die Kindertheaterstücke der „Theatertage“ kosten für Kinder 5 Euro und für Erwachsene 9 Euro. Die Schülervorstellung „Der goldne Topf“ kann mit Karten zu 7 Euro für Schüler und 10 Euro für Erwachsene besucht werden. Bei allen anderen Stücken kosten die Karten zwischen 9 und 12 Euro.