
Lebensretter für die Gemeinde: Die Initiative des TSV Mühlhausen und der Zottelböck vom Forcheneck bringen den Ausbau der Ersten-Hilfe-Infrastruktur in Tiefenbronn voran. Foto Georg Kost
TIEFENBRONN, 06.12.2025 (rsr) – In den Ortsteilen Mühlhausen und Tiefenbronn zeigt sich derzeit eindrucksvoll, welche Wirkung entsteht, wenn Vereine, Bürgerschaft und Kommune gemeinsame Ziele verfolgen. Aus einem ursprünglich lokal begrenzten Spendenanliegen entwickelte sich binnen eines Jahres ein Projekt, das weit über die ersten Erwartungen hinausreicht und die öffentliche Erste-Hilfe-Infrastruktur nachhaltig stärkt.
Den Auftakt bildete der Spendenaufruf des TSV Mühlhausen, der vor rund zwölf Monaten die Installation eines öffentlich zugänglichen Defibrillator am Restaurant Neuzehn03 /Sportheim plante. Die Resonanz im Verein und in der Bevölkerung war außergewöhnlich hoch. Das Finanzierungsziel wurde deutlich übertroffen, nicht zuletzt dank des von Gemeinderätin Simone Steiner organisierten Spendenlaufs, der zusätzliche 650 Euro einbrachte.
Infolge dieser breiten Unterstützung konnte TSV-Vorsitzender Uwe Carl nun einen weiteren Defibrillator an Bürgermeister Frank Spottek übergeben. Das Gerät soll im Eingangsbereich der Würmtalhalle installiert und steht anschließend rund um die Uhr zur Verfügung.
Davon profitieren nicht nur die Besucherinnen und Besucher der Halle, sondern auch die des Kollmar- und Jourdan-Gebäude sowie des angrenzende Sport- und Spielplatz. Die neue Ausstattung erhöht das Sicherheitsniveau spürbar und verbessert die Chancen, im Notfall rasch Hilfe leisten zu können.
Auch die Tiefenbronner Fasnetsgruppe „Zottelböck vom Forcheneck“ leistet einen Beitrag zum Ausbau der Ersthelferinfrastruktur.
Unter der Leitung von Zunftmeister Felix Goldfuß fließt ein zweckgebundener Betrag aus der Kampagne 2019/20 in das Projekt ein. Felix Goldfuß hatte damals während seiner Amtszeit als Prinz Felix I. durch den Verkauf eines „Prinzen-Power-Getränks“ einen beachtlichen Erlös erzielt. Die ursprünglich frühere Übergabe verzögerte sich aufgrund pandemiebedingter Einschränkungen sowie der fortlaufenden Planungen zur Gemmingenhalle. Nun wird die Summe gezielt für die Ausstattung der Gemmingenhalle mit einem Defibrillator eingesetzt.

Bürgermeister Frank Spottek (links) dankt im Namen der Gemeinde Tiefenbronn dem TSV Mühlhausen und dessen Vorsitzenden Uwe Carl (2.v.l) für die Spende eins Defibrillators für die Würmtalhalle. Ein weiteres Gerät spenden die Zottelböck vom Forcheneck mit Ex-Faschngsprinz Felix I. (rechts) für die Gemmingenhalle, nach deren Fertigstellung. Thomas Paulus (2.v.r) koordiniert diese Aktion Foto: Georg Kost
Das Zusammenspiel aus Vereinsinitiative, bürgerschaftlichem Engagement und kommunaler Unterstützung mache deutlich, wie vielfältig sich Verantwortung in einer Gemeinde manifestiere und auf welch breitem Fundament solche Projekte ruhen, erklärte Bürgermeister Frank Spottek.
Mit der Installation des neuen Defibrillators an der Würmtalhalle und der geplanten Ausstattung der Gemmingenhalle entsteht in der Gesamtgemeinde ein zunehmend dichteres Netz lebensrettender Infrastruktur. Die Gemeindeverwaltung wird künftig die organisatorische Betreuung, Wartung und dauerhafte Zugänglichkeit der Geräte sicherstellen. Spottek betonte abschließend, dass diese Entwicklung exemplarisch verdeutliche, wie lokales Handeln zu nachhaltigen Verbesserungen der öffentlichen Sicherheit führt. Weitere Installationen der lebensrettenden Geräte an markanten Standorten innerhalb der drei Tiefenbronner Ortsteile seien daher nicht ausgeschlossen.
