Klangwelten zwischen Jazz, Klassik und Kabarett

Die Musiktage Mühlhausen feiern einen furiosen Auftakt und laden zu weiteren kulturellen Höhepunkten ein

bei Georg Kost

Mit einem mitreißenden Eröffnungsabend haben Gitarrist Arne Jansen und Cellist Stephan Braun (links) am Samstag im Kollmar & Jourdan-Gebäude die Musiktage eröffnet. Foto: Georg Kost

TIEFENBRONN-MÜHLHAUSEN, 22.10.2025 (rsr) – Wenn Musik Grenzen überwindet, Stile verschmelzen und Zuhörer im besten Sinne aus dem Alltag entführt werden, dann hat in Mühlhausen wieder die hohe Zeit der Musiktage begonnen. Mit einem mitreißenden Eröffnungsabend haben Gitarrist Arne Jansen und Cellist Stephan Braun am Samstag im Kollmar & Jourdan-Gebäude eindrucksvoll gezeigt, weshalb die traditionsreiche Konzertreihe längst zu einem Fixpunkt im regionalen Kulturkalender geworden ist.

Unter dem Titel „Going Home“ spannten die beiden Ausnahmemusiker einen faszinierenden Bogen zwischen Jazz, Rock und Klangkunst. Jansens feinsinniges Gitarrenspiel und Brauns virtuoser Umgang mit dem fünfsaitigen Cello verbanden sich zu einer musikalischen Sprache, die jenseits aller Kategorien funktioniert. Statt bloßer Coverversionen schufen sie poetische Neudeutungen legendärer Songs von Mark Knopfler und den Dire Straits – darunter „Sultans of Swing“, „Telegraph Road“ und „Brothers in Arms“.

Gitarrist Arne Jansen (rechts) und Cellist Stephan Braun. Foto: Georg Kost

Was im Studio als intime Hommage begann, entwickelte sich live zu einem leidenschaftlichen Dialog zweier Klangwelten: Jazz traf auf Rock, Improvisation auf kompositorische Präzision. Mal flirrten jazzige Loops durch den Raum, mal legten sich samtige Harmonien über pulsierende Cello-Rhythmen. Dass ein Konzertabend zugleich zart und zupackend, kammermusikalisch und elektrisierend sein kann, haben Jansen und Braun eindrucksvoll bewiesen – ein Auftakt, der Maßstäbe setzte.

Musik für alle Generationen
Nach diesem hochkarätigen Beginn öffnet sich das Programm der Musiktage in gewohnt breiter Vielfalt:
Am Mittwoch, 22. Oktober, um 15.30 Uhr, heißt es Bühne frei für den Nachwuchs. Das Stadttheater Pforzheim gastiert mit dem beliebten „Klassikknaller“-Format und bringt Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ kindgerecht auf die Bühne.
Mit Witz, Musik und Spielfreude erleben junge Besucher die Abenteuer von Prinz Tamino, Pamina und dem Vogelfänger Papageno – und dürfen dabei auch selbst Fragen stellen und mitmusizieren.

Am Freitag, 24. Oktober, um 20 Uhr, übernimmt dann die Formation MAXJOSEPH die Bühne. Das Ensemble, bestehend aus vier virtuosen Musikern an Harmonika, Geige, Gitarre und Tuba, hebt die Volksmusik auf ein neues, beinahe kammermusikalisches Niveau. Ihre Eigenkompositionen sind leichtfüßig, charmant und von einer Eleganz, die gängige Klischees sprengt. Wo Improvisation auf Tradition trifft, blitzt der Jazz durch, und das Ergebnis ist Musik mit Herkunft und Weitblick zugleich – verwurzelt in Bayern, offen für die Welt.

Zum Abschluss der Musiktage, am Samstag, 25. Oktober, um 20 Uhr, lädt der Musikverein Mühlhausen zum Kabarettabend mit Matthias Ningel. Der mehrfach ausgezeichnete Musiker und Satiriker widmet sich in seinem neuen Programm „Harmonie“ den feinen Schwingungen zwischen Musik, Gesellschaft und menschlichem Miteinander. Mit Klavier, Synthesizer und bissigem Humor spürt er den Dissonanzen unserer Zeit nach – und verwandelt Alltagsbeobachtungen in klangvolle Miniaturen voller Witz und Tiefgang.