Jugendkulturwoche Bad Liebenzell

Sozial schwach gestellte junge Menschen zu erreichen war ein Ziel

bei Georg Kost

Die Jugendkulturwoche wurde in dieser Form das erste Mal vom Stadtjugendreferat durchgeführt und war ein großer Erfolg. Foto: Stadtjugendreferat Bad Liebenzell

BAD LIEBENZELL, 06.07.2023 (mn) – Im Rahmen der Jugendkulturwoche führte das Stadtjugendreferat Bad Liebenzell unterschiedliche Workshops für Jugendliche ab zehn Jahren durch. Die Jugendkulturwoche hatte zum Ziel vor allem junge Menschen zu erreichen, die sich so ein Angebot finanziell nicht leisten können. Ihnen wurde mit dieser Projektwoche die Möglichkeit gegeben, Künstlerinnen und Künstler persönlich kennenzulernen und durch die Zusammenarbeit mit ihnen, aber auch innerhalb der Gruppe zu wirken, Orientierung, Motivation und Selbstwirksamkeit zu erleben. Besonders an den beiden ersten Tagen wurde in Kleingruppen gearbeitet und die teils sehr unterschiedlichen Jugendlichen lernten sich so noch besser kennen.

Rapperin und Künstlerin SUZA konnte durch ihre offene und authentische Art Rap als Kunstform und Möglichkeit der Sprache und Sichtbarkeit von eigenen Gedanken, Gefühlen und Ängsten deutlich machen. Die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ganz unterschiedliche Texte und Reime entworfen, nachdem sie einen Crash Kurs zum Reimen erhalten haben. Es entstanden Rap Songs zu Influencern in Form eines Memes oder Texte, in denen es um Freundschaft, Sommer und Echtheit ging.

Hip-Hop ist nicht nur ein Element, Hip-Hop ist Gemeinschaft, ist Respekt untereinander, ist Kunst, in Form von Text, Musik, Tanz und Schrift. Einige dieser Elemente durften die Jugendlichen kennenlernen: Rap und Storytelling, Hip-Hop und Urban Tanz, Graffiti und Beatboxing.

Am zweiten Tag durften die Jugendlichen ihre Songs, auch an der Musikanlage mit Mikro präsentieren. Dazu gehörte natürlich Mut, aber die Mädchen und Jungen waren sichtlich beeindruckt, als SUZA auch die eigenen Songs beispielhaft rappte.
Am dritten Tag konnte die Tanzlehrerin und Künstlerin Leo Werz mit den Jugendlichen über Tanz und den verschiedenen Formen sprechen und natürlich praktisch üben. Dass das Ganze immer individuell ist und keine Grenzen hat, minderte die persönliche Angst etwas falsch zu machen. Eine Choreo entstand und war ganz allein Verdienst der Jugendlichen, die aus einzelnen Bewegungen etwas Komplettes machten.

 Die Jugendkulturwoche hatte zum Ziel vor allem junge Menschen zu erreichen, die sich so ein Angebot finanziell nicht leisten können. Stadtjugendreferat Bad Liebenzell

Einblick in die Kunst des Graffitis gab Sprayer Dabsone und jeder durfte neben Theorie auch ganz praktisch üben. Dabsone erklärte, wo Graffiti als Kultur herkam und wozu es diente in der Vergangenheit wie heute.
Mit dem Beatboxer Sherif wurde ein musikalischer Einblick in ein weiteres Element geboten. „Kann ich wirklich mit Mund und Atem einen Song machen?“ fragte ein Teilnehmer, „Ja das kannst du mit guter Technik und den Dingen, die ich dir heute zeige“ – beruhigte der Künstler. Jede und jeder kann das, man muss nur auf sich vertrauen und ein wenig üben und trainieren. Zum Ende des Workshops am Freitag, konnten die Jugendlichen noch direkt am Mikrofon im Musikraum testen.

Die Jugendkulturwoche wurde in dieser Form das erste Mal in Bad Liebenzell vom Stadtjugendreferat durchgeführt und war ein großer Erfolg.  Besonders Jugendliche, die nicht über die finanziellen Möglichkeiten verfügten und auch noch nie in Berührung mit Künstlern gekommen waren, haben für sich viel mitgenommen.
Selbstwirksamkeit, Kreativität und Vertrauen in sich und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten egal, welcher Kultur man angehört, egal welches Alter man hat, im Hip-Hop lebt man Respekt und gemeinsame Musikliebe.

Alle gesetzten Ziele konnten erreicht werden und die Zahl der Anmeldungen und Unterschiedlichkeit zeigt deutlich, dass ein solches Format für die Arbeit mit Jugendlichen ab, zehn Jahre absolut passend sei, resümierte Stadtjugendreferat Bad Liebenzell Madeleine Nitsche.