IG Metall Pforzheim schaltet einen Gang hoch

Weiterer Warnstreik in der KFZ Tarifrunde bei S &G

bei Georg Kost

Heute legten 54 Beschäftigten beim Autohaus S & G in Pforzheim die Arbeit für eine Stunde nieder. Foto: IG Metall

PFORZHEIM, 18.04.2023 (pm) – Kurz vor der zweiten Tarifverhandlung des Kfz-Handwerks in Baden-Württemberg erhöht die IG Metall den Druck mit weiteren Warnstreiks.
So legten heute weitere 54 Beschäftigten beim Autohaus S & G in Pforzheim die Arbeit für eine Stunde nieder.
„Das von den Arbeitgebern vorgelegte Angebot von drei Prozent ab 1. Juli 2023 sowie um weitere drei Prozent ab 1. Juli 2024 bei einer Laufzeit von 24 Monaten reicht bei Weitem nicht aus, um die Belastung der Kolleginnen und Kollegen abzufedern. Vor allem die Weigerung, die Übernahme der Ausgebildeten zu garantieren sowie eine Inflationsausgleichsprämie zu vereinbaren, ist absolut unverständlich!“ Wer Premium Autos verkauft muss auch den Beschäftigten Premium Löhne und Gehälter zahlen, so der Betriebsratsvorsitzende bei S & G in Pforzheim, Christian Müller.
“Dass die Arbeitgeber jede Form einer Inflationsausgleichprämie ablehnen, führt bei den Beschäftigten im KFZ Handwerk zu großem Unverständnis“, berichtet der bei der IG Metall Pforzheim zuständige Gewerkschaftssekretär Jonathan Trapp. „Diese Möglichkeit ungenutzt zu lassen, ist überhaupt nicht nachvollziehbar da es für die Arbeitgeber eine günstige Möglichkeit darstellt allen Beschäftigten eine Einmalzahlung in gleicher Höhe zukommen zu lassen die echte Entlastung und Anerkennung bedeutet“, so Trapp weiter.

„Dass sich die Arbeitgeber auch gegen eine verbindliche Übernahmeregelung für die Auszubildenden stellen macht gleichfalls fassungslos“, so die 1. Bevollmächtigte der IG Metall Pforzheim Liane Papaioannou: „Die Arbeitgeber könnten sich nicht einerseits darüber beschweren, dass der Nachwuchs fehlt und ihnen andererseits eine vernünftige Perspektive nach der Ausbildung verwehren“, so die Bevollmächtigte weiter.

Die IG Metall fordert im Kfz-Handwerk 8,5 Prozent mehr Geld, eine soziale Komponente in Form einer Inflationsausgleichsprämie sowie eine Übernahmeregelung Ausgebildeter. Zu diesen Forderungen erwartet die IG Metall zu den nächsten Verhandlungen am 21. April 2023 ein verhandlungsfähiges Angebot, so der Sprecher der IG Metall Pforzheim, Arno Rastetter.