Hochschule Pforzheim würdigt herausragende Forschungsarbeiten

bei Georg Kost

Den Research Excellence Award in der Kategorie Professoren nahm Prof. Dr. Tobias Viere entgegen, den sein Kollege Prof. Dr. Mario Schmidt vom Institut für Industrial Ecology (INEC) nominiert hatte. Foto: Harald Koch

PFORZHEIM, 31.01.2023 (pm) – Das Institut für Angewandte Forschung (IAF) der Hochschule Pforzheim hat vor kurzem den IAF Research Excellence Award 2022 für Professoren*innen, Mitarbeiter*innen und Studierende ausgelobt. Der Preis, der mit einem Preisgeld von 1.000 Euro dotiert ist, soll zugleich Anreiz und Anerkennung für diejenigen sein, die an der Hochschule Pforzheim Forschung betreiben und Interessierte motivieren, auf diesem Gebiet tätig zu werden. „Die Arbeiten der Preisträger zeigen die Vielfalt und die Aktualität der Forschung an der Hochschule“, freut sich Professor Dr. Thomas Greiner, Wissenschaftlicher Direktor des IAF.

Den Research Excellence Award des IAF in der Kategorie Professoren nahm Professor Dr. Tobias Viere entgegen, den sein Kollege Professor Dr. Mario Schmidt vom Institut für Industrial Ecology (INEC) nominiert hatte. Tobias Viere ist seit 2013 Professor für Energie‐ und Stoffstromanalysen an der Hochschule Pforzheim sowie mittlerweile Leiter des Masterstudiengangs Life Cycle & Sustainability. „Er gehört zu den forschungsstärksten Professoren der Fakultät für Wirtschaft und Recht an der Hochschule Pforzheim. Diese Forschung fußt sowohl auf großen Drittmittelprojekten, die er erfolgreich akquiriert und bearbeitet hat, darunter auch EU‐Projekte in namhaften Konsortien, als auch auf zahlreichen Publikationen, die in der Fachwelt überdurchschnittlich zitiert und aufgenommen werden“, begründete Mario Schmidt seine Wahl. Der Preisträger betreut unter anderem Projekte wie AVENUE sowie das Folgeprojekt ULTIMO, in denen es um die Forschung von automatisierten Fahrzeugen im öffentlichen Personennahverkehr geht. Allein in den letzten beiden Jahren hat Viere 12 Fachzeitschriftenbeiträge und ein Herausgeberband veröffentlicht. Gründe, die auch das Institut für Angewandte Forschung überzeugen konnten.

Den Preis in der Kategorie Mitarbeiter erhielt M. Sc. Faraz Bhatti. Dieser ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe von Professor Greiner am Institut für Smart Systems und Services und war Stipendiat des Promotionskollegs „Entwurf und Architektur Eingebetteter Systeme“. Die Dissertation von Herrn Bhatti wurde im Sommer 2022 eingereicht und befasst sich mit dem Entwurf und der Realisierung von so genannter FPGA-Hardware. Diese erlaubt es, Tiefeninformationen aus 3D-Daten in Echtzeit zu gewinnen. Als Ergebnis entstand das im Augenblick weltweit energieeffizienteste System zur Berechnung von Tiefenbildern mit einer Lichtfeldkamera, das Videoechtzeit ermöglicht.

Des Weiteren wurden zwei Abschlussarbeiten aus der Fakultät für Technik sowie die Projektarbeit einer Modestudentin ausgezeichnet. Zum einen nahm hier Nadine Nowak, Masterabsolventin des Fachs Mechatronische Systementwicklung, den Preis für ihre Forschung zum Thema „Entwicklung, Realisierung und Evaluierung von Exterior Displays für die Fahrzeug-Mensch-Interaktion beim autonomen Fahren“ entgegen. Ihre Thesis beschäftigt sich mit der visuellen Kommunikation zwischen Fahrzeugen und anderen Verkehrsteilnehmern wie Fußgängern und soll deren Wohlbefinden verbessern, wenn sich ein autonomes Fahrzeug nähert. Zum anderen bekamen die Absolventinnen Lisa Bacher und Annabelle Stärkle eine Auszeichnung. Die beiden Wirtschaftsingenieurwesen-Studentinnen haben jeweils in ihrer Bachelorarbeit eine herausragende eigene empirische Forschung zum Thema „COVID-induced virtual teams“ durchgeführt, sind also der Frage nachgegangen, wie die durch die Corona-Pandemie induzierten Veränderungen von Teams (Lockdown, social distancing) sich auf deren Arbeitsweise auswirken. Außerdem untersuchten sie welche Folgen sich hieraus für Wissenschaft und Praxis ergeben. Insgesamt befragten sie dafür 20 Fach- und Führungskräfte in der technischen Industrie zu deren Erfahrungen in COVID-induzierten virtuellen Teams.

Die Absolventinnen selbst sehen sich für ihr bevorstehendes Berufsleben bestens vorbereitet: „Das internationale Wirtschaftsingenieurwesen eröffnet uns von Pforzheim aus den Weg in die Welt – die Kombination aus wirtschaftlichen und technischen Zusammenhängen gepaart mit internationaler Managementkompetenz ist ideal, um sich in international agierenden Unternehmen vielseitig einbringen zu können.“

Den weiteren Preis aus der Kategorie Studierende nahm die Modestudentin Clara Emmerling entgegen. Sie befasste sich in einer Projektarbeit mit dem Thema Nachhaltigkeit. „500g – destruction“, so schlicht lautet der Titel ihrer Arbeit, in der sie die angegebene Menge Wolle wieder und wieder „zerstört“ bzw. ummodelliert und zu neuen Kleidungsstücken (wie beispielsweise einem Cardigan, Schaal sowie einem T-Shirt) verarbeitet.

Der Research Excellence Award der Hochschule Pforzheim wird bereits seit 2004 vergeben und einmal jährlich ausgelobt.