Hilfsaktionen der Kinderhilfe Sri Lanka im Biet abgeschlossen

bei Georg Kost

Walter Bogner, Vorsitzender der Kinderhilfe Sri Lank im Biet, beim Verteilen der aus Spenden finanzierten Lebensmittel. Foto: privat

NEUHAUSEN/TIEFENBRONN, 06.03.2023 (pm) – Genug zu essen zu haben, ist nach wie vor das vordringlichste Problem der rund 22 Millionen Menschen auf Sri Lanka. Die Krise in dem südasiatischen Inselstaat hat sich auch über die vergangenen Monate stetig zugespitzt. Enorme Ernterückgänge bei Reis, Gemüse, Gewürzen, Kokosnüssen und Tee, um bis zu 42 Prozent waren und sind verzeichnen. Die negativen Berichte über die wirtschaftliche Situation auf Sri Lanka reißen nicht ab. Beweggründe, weshalb der hiesige Verein “Kinderhilfe Sri Lanka im Biet” zu einer Spendenaktion aufgerufen hatte.
Bekanntlich unterhält der Verein auf Sri Lanka ein Mädchenkinderheim. Von jeher war und ist es der Vereinsführung um Walter Bogner und Anusha Lux wichtig, dass die Spendengelder zu 100 Prozent dort angekommen für die sie gedacht sind.
Daher flogen die beiden Vereinsvorstände im Februar mit gemischten Gefühlen nach Sri Lanka um das Kinderheim auf eigene Kosten zu besuchen.

Anusha Lux, stellvertretende Vorsitzende, unterstützt ihre Landsleute mit Spenden der Kinderhilfe Sri Lanka im Biet e.V. Foto: privat

Walter Bogner erzählt: Schon auf der Fahrt zur Unterkunft wurde deutlich sichtbar, wie sehr die Wirtschaftskrise den Menschen zu schaffen macht. Dunkle Straßen ohne Beleuchtung, heruntergekommen Häuserzeilen und wenig Verkehr waren die ersten Anzeichen für die Probleme im Land. Die Hotels boten Dumpingpreise und sind auf Touristen vorbereitet, die allerdings nur sehr spärlich kommen. Einst pulsierende Shoppingmeilen wirken derzeit verlassen und viele Geschäfte sind geschlossen. Alle kämpfen um ihr tägliches Einkommen. Viele Menschen haben häufig nichts mehr zum Essen, weil sie sich die teuren Lebensmittel nicht mehr leisten können.
Daher waren die Hilfsaktionen der Kinderhilfe Sri Lanka für Familien und ältere Menschen von großer Bedeutung.
Dank der Spenden konnten in drei Regionen (Negombo, Anuradhapura, Chilaw) mehr als 300 Familien für einen längeren Zeitraum mit Lebensmitteln versorgt werden.
Besonders problematisch ist die medizinische Versorgung. Es fehlen die einfachsten Dinge und was eventuell noch möglich wäre, ist für ärmere Menschen unerschwinglich. Operationen sind teuer und wer nicht bezahlen kann steht auf langen Wartelisten. So waren wir sehr froh für zwei Kinder eine lebensrettende Operation bezahlen zu können, sagt Walter Bogner.

Viel Familien konnten für einen längeren Zeitraum mit Lebensmitteln, mit Hilfe aus dem Enzkreis, insbesondere aus Neuhausen und Tiefenbronn, versorgt werden. Foto. privat

Hilfsmittel für körperlich schwer beeinträchtigte Menschen, wie Rollstühle und Gehhilfen wurden ebenfalls verteilt. In einigen Fällen war es die einzige Möglichkeit, wieder am Leben außerhalb des Hauses teilnehmen zu können. Einen weiteren Schwerpunkt der Hilfsaktionen waren bauliche Hilfen zur Verbesserung der Lebenssituation. So wurden Spendengelder für die Reparatur eines Daches, Wiederinstantsetzung eines Verkaufsstandes, Baumaterial zur Erstellung einer Toilette und Anschlüsse an das Strom- und Wassernetz zur Verfügung gestellt.

Bei allen Problemen, die sich im Alltag der Menschen auftun gibt es aber auch Zeichen der Hoffnung. Benzin ist wieder in rationierter Form erhältlich. Somit können wieder Güter im Lande transportiert und eine Verteilung der vorhandenen Lebensmittel garantiert werden. Erste Touristen bereisen wieder das Land und besuchen die wunderschönen Badestrände im Süden des Landes.

< Sri Lanka Kinderhilfe im Biet e. V. >