Hilfreiche Tipps und Informationen über Starkregen

bei Georg Kost

Info-Veranstaltung Gebäudeschutz Wasser in Rutesheim. Foto. Stadt Rutesheim

RUTESHEIM 28.05.2022 (pm) – Folgen von Starkregenereignissen, wie vollgelaufene Keller, sind für Betroffene sehr ärgerlich und unter Umständen teuer. In Rutesheim kam es zuletzt am 6. September 2018 nach Regenfällen mit bis zu 46 Litern pro Quadratmeter in einer halben Stunde zu vereinzelten Rückstauschäden. Die Stadt Rutesheim lud deshalb kürzlich zu einer Infoveranstaltung rund um das Thema, denn klar ist, sieht man von Starkregenereignissen ab, ist bei Wasser im Keller das Problem in den seltensten Fällen die Kanalisation.

Nach dem Starkregen von 2018 wurde Kritik am Kanalnetz der Stadt laut. „Auf uns kamen Bürger zu und beklagten, dass Schäden vermeidbar wären, wenn das Kanalnetz ausreichend dimensioniert wäre“, berichtet Susanne Widmaier. „Das ist so nicht zutreffend. In den vergangenen Jahren haben wir Millionenbeträge investiert, Schäden behoben, Kanäle saniert – durch herkömmliche Auswechslungen und mit Robotertechnik – und umfangreiche Kanalstrecken erneuert, also alte Kanäle durch neue, auch größer dimensionierte Kanäle ersetzt.“ Grundlage für diese Investitionen waren dabei stets umfassende hydraulische Berechnungen durch das Ingenieurbüro Klinger & Partner.

Ein durchschnittliches Abwasserrohr hat einen Durchmesser von 25 Zentimetern bis 80 Zentimeter in Hauptkanälen. Die Hauptsammler in Rutesheim haben Durchmesser von bis zu 160 Zentimetern. Zudem lässt die Stadt Rutesheim ihr rund 40 Kilometer langes Kanalnetz regelmäßig reinigen und durch Kamera-Befahrungen überprüfen. „Unser Kanalnetz entspricht den gesetzlichen Vorgaben, was durch umfangreiche Untersuchungen belegt ist“, versichert Martin Killinger. Kanäle, die einen Starkregen mit Wassermassen wie zuletzt am 6. September 2018 ohne Schäden ableiten könnten, müssten allerdings einen fünf- bis zehnmal größeren Durchmesser haben als die gesetzlich vorgeschriebenen und verwendeten – entsprechend müssten die Abwassergebühren um ein Vielfaches höher sein.

Ebenfalls sehr bewährt habe sich das Hochwasserrückhaltebecken Eisengriffbach. Es habe erhebliche Wassermassen zurückgehalten und „nur“ vier Kubikmeter pro Sekunde kontrolliert durchgelassen und so die Gebäude in der Bahnhofstraße und im Silberberg vor den früher regelmäßig eingetretenen Überschwemmungen bewahrt. Das maximale Stauvolumen von rund 70.000 Kubikmetern sei dabei bei Weitem noch nicht erreicht worden.