WURMBERG/ENZKREIS, 25.06.2024 (enz) – Um sich aus erster Hand ein Bild von der Situation der heimischen Wirtschaft und von den Herausforderungen, vor denen sie derzeit steht, zu machen, besuchte Landrat Bastian Rosenau dieser Tage zwei Unternehmen in der Gemeinde Wurmberg. Begleitet wurde er von Bürgermeister Jörg-Michael Teply und vom Team der Enzkreis-Wirtschaftsförderung, Jochen Enke und Linda Marschall. „Den persönlichen Austausch mit den Akteurinnen und Akteuren vor Ort in den Betrieben halte ich für nach wie vor sehr wichtig. Nur so erfahren wir, wo der Schuh drückt und wo und wie wir konkret unterstützen können“, betont der Kreischef.
Dass auch in kleineren Gemeinden wie Wurmberg global erfolgreiche Firmen angesiedelt sein können, zeigte denn auch der Besuch Engel Deutschland GmbH: Sie ist eines der weltweit führenden Unternehmen im Kunststoffmaschinenbau. Von einzelnen Spritzgieß-Maschinen bis zu integrierten und automatisierten Produktionszellen bietet Engel aus einer Hand maßgeschneiderte Lösungen für die Thermoplast-, Duroplast- und Elastomer-Verarbeitung. „Ob die elektrische Zahnbürste oder Legobausteine – jeder dürfte ein Produkt zuhause haben, das mit einer Maschine der Marke Engel gefertigt wurde“, so Geschäftsführer Claus Wilde.
Mit seinem hochmodernen Service- und Schulungszentrum versorgt und betreut der Engel-Standort in Wurmberg laut Wilde Kunden in ganz Süddeutschland: „Getreu dem Firmenmotto „be the first“ haben wir uns zum Ziel gesetzt, im Bedarfsfall in maximal 2,5 Stunden alle unsere Kunden zu erreichen. Mit unserem Service und natürlich auch unseren Produkten tun wir alles dafür, dass unsere Kunden bei ihren Kunden gewinnen.“
„Gewonnen“ hatte das am Standort Wurmberg aktuell 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählende Unternehmen auch relativ schnell bei Bürgermeister Teply: „Als mir vor elf Jahren zu Beginn meiner Amtszeit eine Ansiedlungsanfrage der Firma auf den Schreibtisch flatterte, war mir sofort klar, dass ein Engel Wurmberg nur guttun kann“. Und so kam es, dass sich die GmbH mit Stammsitz im österreichischen Schwertberg in der rund 3.300 Einwohner zählenden Gemeinde niederließ. „Diese Entscheidung war goldrichtig“, sind sich Geschäftsleitung und Bürgermeister im Rückblick einig.
Um auch künftig im umkämpften Markt erfolgreich zu bleiben, braucht es nach Überzeugung aller Teilnehmenden jedoch auch vor Ort ein enges und innovatives Netzwerk an unterschiedlichen Akteuren. Jochen Enke bot in diesem Zusammenhang an, mit Unterstützung der Gemeinde auf die anderen örtlichen Gewerbebetriebe zuzugehen, um das Interesse an einer künftigen lokalen Zusammenarbeit auszuloten: “So könnten Wissen und Erfahrungswerte untereinander weitergegeben und geteilt werden, wovon jeder im Netzwerk nur profitieren kann. Solche Best-Practice-Projekte unterstützen wir von der Wirtschaftsförderung natürlich gern.“
Anschließend ging es für die kleine Delegation weiter zum familiengeführten Unternehmen Eberle GmbH & Co. KG, dessen beeindruckendes Firmengebäude bereits von der Landesstraße aus gut zu sehen ist. Das Unternehmen hat sich einen internationalen Ruf für hochwertige medizintechnische Produkte erarbeitet, die in der minimal-invasiven Chirurgie und Orthopädie eingesetzt werden. Bürgermeister Teply unterstrich beim Besuch schmunzelnd auch die Wichtigkeit des Unternehmens als lokaler Arbeitgeber: „Hier bei Eberle arbeitet quasi halb Wurmberg.“
Auch Landrat Rosenau zeigte sich beim Rundgang durch den Betrieb beeindruckt von der Innovation und Präzision, mit der bei Eberle gearbeitet wird: „Und das ist gut zu sehen, schließlich kommen diese Produkte ja in Zusammenhang mit unserem wichtigsten Gut zum Einsatz: der Gesundheit.“ Dass es dabei auf jede Winzigkeit ankommt, zeigte sich etwa beim Schneiden der Spitze eines Shaverblades, also eines medizinischen Instrumentes zum Abtragen von feinem Weichgewebe oder Knorpel.
Neben der Kundenzufriedenheit und den qualitativ hochwertigen Produkten legt die Eberle-Geschäftsführung auch großen Wert auf die Zufriedenheit ihrer 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – angefangen bei der Gestaltung der Räumlichkeiten, bis hin zum wertschätzenden Umgang untereinander. So fand denn folgerichtig der Abschluss des Besuchs auch in der hauseigenen Kantine statt.