Goldschakal erstmalig im Enzkreis nachgewiesen

bei Georg Kost

Ein Goldschakal wurde von einer Fotofalle der örtlichen Jägerschaft im Gemeindewald Keltern aufgenommen. Foto: Örtliche Jägerschaft

ENZKREIS/KELTERN, 03.05.2025 (enz) – Im Gemeindewald Keltern konnte erstmals ein Goldschakal für den Enzkreis nachgewiesen werden. Eine Fotofalle der örtlichen Jägerschaft lieferte dazu das entscheidende Bildmaterial. Der Nachweis wurde von der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) als sogenannter C1-Nachweis – also als ein gesicherter Nachweis – bestätigt.
Der Goldschakal ist eine neue Wildart für den Enzkreis und reiht sich in eine Serie von Fotofallennachweisen neu auftretender Tierarten in der Region ein. Ob das Tier sich noch im Enzkreis aufhält, ist nicht klar.
Vom Aussehen her ähnelt der Goldschakal einer Mischung aus Fuchs und Wolf und liegt auch mit einer Schulterhöhe von bis zu 50 Zentimetern zwischen diesen Arten. Die optische Unterscheidung gestaltet sich oft schwierig, da es leicht zu Verwechslungen kommen kann. Goldschakale sind jedoch eine eigenständige Art und seit einigen Jahren auf dem Vormarsch in Mitteleuropa. Ursprünglich in Südosteuropa beheimatet, breitet sich der anpassungsfähige Allesfresser zunehmend auch in Deutschland aus. Die Gründe dafür werden u.a. im Klimawandel, und der Änderung der Kulturlandschaft vermutet.
„Das Auftreten des sehr scheuen und geschützten Goldschakals bei Keltern ist ein spannender Hinweis für den Einfluss klimatischer Veränderungen auf unsere Tierwelt“, erklärt die Enzkreis-Wildtierbeauftragte Sofie Bloß. „Ohne das Engagement der Jägerschaft hätte sowohl der Goldschakal als auch der Luchs im Enzkreis nicht nachgewiesen werden können“, weist sie auf die Wichtigkeit des Wildtier-Monitorings hin. Denn Fotofallen, wie sie auch in Keltern von der lokalen Jägerschaft eingesetzt werden, spielen eine zentrale Rolle bei der Erforschung unserer Wildtiere. Sie liefern wichtige Daten über das Vorkommen und Verhalten verschiedenster Arten – von Wildschweinen bis hin zu seltenen oder neu auftretenden Wildtieren wie Goldschakal und Luchs. Auch der örtliche Jagdpächter Wolfgang Augenstein bestätigt: „Ohne die moderne Technik der Wildkameras wären solche Bildaufnahmen nicht möglich. Es ist erfreulich, dass wir den bestätigten Nachweis des Goldschakals in unseren heimischen Wäldern erbringen konnten“.