Flüchtlings-Unterbringung in Wiernsheim-Pinache  

Platz für bis zu 70 Menschen in Wohnanlage

bei Georg Kost

Ähnlich wie in Maulbronn wird auch die geplante Wohnanlage in Pinache aussehen.  Foto: LRA Enzkreis; Bauer

ENZKREIS/WIERNSHEIM, 09.04.2023 (enz) – Im Wiernsheimer Ortsteil Pinache plant der Enzkreis die Aufstellung einer Container-Wohnanlage für geflüchtete Menschen.
Die Anlage wird nicht die erste dieser Bauart im Kreis sein: Zwei stehen bereits in Maulbronn und in Niefern.
Bis zu 70 Menschen können demnächst in Pinache untergebracht werden.

„Die neuen Wohncontainer werden als zweigeschossiger Riegel aufgebaut“, sagt Enzkreis-Dezernent Holger Nickel. Vorgesehen ist eine Gemeinschaftsunterkunft mit gemeinsamen Küchen und Aufenthaltsräumen sowie Toiletten, Duschen und Waschräumen. Der Mietvertrag für die Wohncontainer hat eine Laufzeit von bis zu 24 Monaten. Das Landratsamt sorgt wie an allen größeren Wohnanlagen im Kreis für die Sozialbetreuung und einen Sicherheitsdienst, der rund um die Uhr vor Ort sein wird. Zu dessen Aufgaben gehört unter anderem die Zugangskontrolle zu den Wohneinheiten, aber auch der Blick auf die Funktionsfähigkeit der gesamten Infrastruktur.

„Ich bin der Gemeinde Wiernsheim sehr dankbar“, erklärt Holger Nickel. „Wir sind mit den Gemeinden im Enzkreis weiter im engen Kontakt und bemühen uns gemeinsam, weitere geeignete Standorte zu finden.“ Der Kreis selbst verfügt über keine eigenen Flächen, weshalb man auf entsprechende Angebote angewiesen sei, beispielsweise Flächen, die für das Aufstellen von Containern geeignet sind.

Die neue Wohnanlage ist für die vorläufige Unterbringung von Flüchtlingen vorgesehen. Die Plätze werden jedoch auf die Anschluss-Unterbringung angerechnet, in die geflüchtete Menschen spätestens nach zwei Jahren wechseln und für die die Gemeinden zuständig sind.

Der Gemeinderat von Wiernsheim hat dieser Form der Unterbringung nach eingehender Diskussion zugestimmt. Dabei wurde klar, dass man mit der Gesamtsituation nicht zufrieden ist. Jedoch ist diese Form der Unterbringung für die Gemeinde noch am ehesten vertretbar. „Wir können nicht noch mehr Wohnungen für unsere einheimischen Mitbürgerinnen und -bürger dem Wohnungsmarkt entziehen. Auch Hallenschließungen stehen für die Gemeinde Wiernsheim derzeit nicht zur Debatte – dies würde ansonsten massiven sozialen Sprengstoff bergen“, erklärt Bürgermeister Matthias Enz.