ENZKREIS, 07.06.2022 (enz) – „So ein Besuch ist immer ein guter Anlass, um zurückzublicken auf das, was man schon erreicht hat“. Mit diesen Worten begrüßte Kirchzartens Bürgermeister Andreas Hall im Innenhof der Talvogtei eine hochkarätige Delegation aus dem Enzkreis: 27 Mitglieder des Kreistags sowie Landrat Bastian Rosenau und die gesamte Verwaltungsspitze besuchten auf einer Studienreise mehrere Stationen in Südbaden. Auf der Agenda: Inklusion und nachhaltige Mobilität.
Kirchzarten hat 2022 zum Jahr der Inklusion 2022 ausgerufen. Im Enzkreis kennt man die Gemeinde, östlich von Freiburg im unteren Dreisamtal gelegen, aus der gemeinsamen Teilnahme am Projekt der Kommunalen Inklusionsvermittler (KIV). Auch die Landrätin des Kreises Breisgau-Hochschwarzwald, Dorothea Störr-Ritter, nahm sich Zeit, um den Kreistag des Enzkreises zu begrüßen. „Wenn man es ernst meint mit dem Thema Inklusion, dann ganz und mit Kreativität“, zeigte sich die Landrätin überzeugt. Es komme auf die Fantasie und das Engagement an, dann könne Inklusion stattfinden.
Dem pflichtete auch Kirchzartens kommunale Inklusionsvermittlerin Anita Müller bei: Menschen mit Behinderung seien Experten in eigener Sache. Sie selbst nehme die Schnittstelle zwischen diesen Experten und der öffentlichen Verwaltung ein. Beim „inklusiven Gemeindespaziergang“ ging es für die Gruppe zu Hot-Spots wie der inklusiven Mediathek, in die barrierefreie Fußgängerzone und zu einem Vortrag über barrierefreien Tourismus. Das Mittagessen gab es auf dem Hofgut Himmelreich, deutschlandweit eines der ersten inklusiven Unternehmen.
Für Mobilität, das zweite Mega-Thema, nahmen die Kreisrätinnen und Kreisräte Kurs auf die „Hauptstadt Südbadens“. Denn die Green City Freiburg stellt sich schon lange der Zukunftsaufgabe, den Verkehr umwelt- und klimaverträglich zu gestalten. Expertinnen und Experten der Innovation Academy nahmen die Gäste aus dem Enzkreis zunächst in einem Vortrag auf eine „nachhaltige Reise“ durch Stadt und Region mit, ehe es zu Fuß und mit ÖPNV durch Freiburgs Fußgängerzone und in den Modellstadtteil Rieselfeld ging. Vor Ort wurde die Entwicklung verschiedener Projekte unter klimaverträglichen Gesichtspunkten analysiert – „eine der wichtigsten Zukunftsaufgaben von Politik und Gesellschaft“, wie Rosenau sagte.
Nach zwei Jahren im festen Griff der Pandemie war er froh um die Möglichkeit, wieder zusammen mit dem Gremium auf Reisen gehen zu können – eine Einschätzung, die viele der Teilnehmenden teilten. „Die beiden Tage waren bis obenhin mit Programm gefüllt, aber es hat sich gelohnt“, meint der Landrat: „Die beleuchteten Themen werden uns im Enzkreis weiterhin spürbar beschäftigen. Auch wenn sowohl bei der Inklusion als auch bei der Mobilität noch eine ziemliche Strecke vor uns liegt, haben wir durch diese Reise doch gelernt, dass der eingeschlagene Weg der richtige ist.“