Erinnerungsgarten – ein Ort für liebevolles Gedenken

Auf dem Friedhof Schellbronn entstehen 122 neue Grabstätten

bei Georg Kost

Das neu geschaffene Grabfeld “Erinnerungsgarten Schellbronn” wird durch die Pfarrer Edgar Wunsch und Daniel Kistner gesegnet. Foto: infopress24.de

NEUHAUSEN-SCHELLBRONN, 06.04.2023 (rsr) – Auf dem Friedhof in Neuhausen- Schellbronn können Verstorbene künftig in einem Park ähnlich gestalteten Gemeinschaftsgrabfeld ihre letzte Ruhe finden. Das neue Bestattungsangebot beinhaltet Grabstätten, die dauerhaft von Friedhofsgärtnern gepflegt werden. Errichtet wurde das gärtnergepflegte Grabfeld in enger Zusammenarbeit zwischen der Gemeinde Neuhausen, der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner eG, der Friedhofsgärtnerei Hilligardt aus Pforzheim und dem Gartenbaubetrieb Hartmann aus Wurmberg. Anlässlich der Fertigstellung haben Pfarrer Edgar Wunsch von der katholischen und Pfarrer Daniel Kistner von der evangelischen Kirche das neue Grabfeld an Gründonnerstag gesegnet.
Bürgermeisterin Sabine Wagner äußerte sich voller Stolz auf das Geschaffene, zumal das Projekt in Baden-Württemberg einzigartig sei. Einzigartig deshalb da sich die Kommune dazu entschlossen hat, die Fläche an die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner zu verpachten. Dass, so Sabine Wagner sei für die Gemeinde sehr vorteilhaft, weil dies hilft die Friedhofsgebühren langfristig auf dem heutigen Niveau zu halten.
Ergänzend denke man in der Gemeinde Neuhausen auch darüber nach, mit dem neuen Grabfeld ein Pilotprojekt der Digitalisierung zu starten. So soll künftig ein digitaler Belegungsplan zur Verfügung gestellt werden, mit der Möglichkeit sich einen Platz reservieren zu lassen. Damit nehmen wir mit unserem Friedhof deutschlandweit eine Vorreiterrolle ein, so Sabine Wagner.
Zudem war man auch der Meinung, dass ein so schönes Grabfeld einen schöneren Namen als „Feld Nr.7“ verdiene. Daher habe man das neu geschaffen Friedhofsgelände „Erinnerungsgrabfeld Schellbronn“ benannt, ergänzte Rathauschefin Wagner, im Beisein einer stattlichen Anzahl von Besucher und Gemeinderäten.

Wer wird sich später einmal um mein Grab kümmern? Diese Frage bewegt heute nicht nur viele ältere Menschen. Denn, ob man alleinstehend ist, die Kinder an einem anderen Ort wohnen oder die Verwandtschaft weit verstreut lebt: Die Pflege einer Grabstätte ist in einer mobilen Zeit keine selbstverständliche Familiensache mehr, ist sich Miriam Maisenhölder von der Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner in Karlsruhe, sicher.
Wer die Pflege einer Grabstätte gesichert sehen möchte, der sollte die Wünsche schriftlich fixieren und vertraglich festlegen. Welche Arbeiten im Rahmen der Dauergrabpflege vom Gärtner ausgeführt werden sollen, hänge ganz vom Wunsch des Kunden ab. Vom regelmäßigen Gießen bis zum Bepflanzen der Grabstätte und dem Ablegen von Gestecken zu Gedenktafeln sei alles möglich beschreibt Miriam Maisenhölder den Service der Genossenschaft, der in Zusammenarbeit mit der Friedhofsgärtnerei Hilligardt GmbH in Pforzheim und dem Gartenbaubetrieb Hartmann in Wurmberg geboten wird.

Einweihung der neuen Grabfelder des Erinnerungsgarten Schellbronn. Foto: infopress24.de
Einweihung der neuen Grabfelder des Erinnerungsgarten Schellbronn. Foto: infopress24.de
Einweihung der neuen Grabfelder des Erinnerungsgarten Schellbronn. Foto: infopress24.de
Einweihung der neuen Grabfelder des Erinnerungsgarten Schellbronn. Foto: infopress24.de
Die neuen Grabfelder des Erinnerungsgarten Schellbronn. Foto: infopress24.d
Die neuen Grabfelder des Erinnerungsgarten Schellbronn. Foto: infopress24.de

Das gärtnergepflegte Grabfeld in Schellbronn umfasst 122 Grabstätten und hebt sich durch seine Park ähnliche Gestaltung von den traditionellen Gräbern in Reih und Glied ab. Sanft geschwungene Wege und die abwechslungsreich bepflanzten

Flächen sorgen für eine stimmungsvolle Atmosphäre. Unterschiedliche Gehölze, Stauden und Gräser sowie blühende Saisonblumen lassen die Anlage wie einen liebevoll gestalteten Garten wirken. Die einzelnen Grabstätten verschmelzen ohne Einfassungen dezent mit der Rahmenbepflanzung. Das Besondere: Das gärtnergepflegte Grabfeld ist von Anfang an attraktiv bepflanzt, sodass jede Beisetzung in einer würdevollen Umgebung stattfinden kann. Und wer genauer hinschaut entdeckt auch eine insektenfreundliche und artenreiche Bepflanzung der Grabfelder. Diese wird je nach Jahreszeit neu geplant und an den Grabstätten angepasst.
Entstanden sind drei Doppelgräber, 18 Einzelgräber, 55 Urnenwahlgräber sowie 46 Urnengemeinschaftsgräber.

Bürgermeisterin Sabine Wagner verwies darauf, dass hinsichtlich der Verwaltung des neuen Grabfeldes weiterhin die Gemeinde Neuhausen erster Ansprechpartner sei.
Die Kommune wickelt dann alles weitere mit der Genossenschaft ab.
Einzig in der Rechnungsstellung gibt es eine Änderung: Die Gebühren für die Aussegnungshalle sowie die Aushebung der Grabstätte für Erdgräber stellt die Gemeinde Neuhausen in Rechnung, während die Genossenschaft Badischer Friedhofsgärtner für die Grabnutzung und die Pflege der Gräber eine ergänzende Rechnung ausstellt.

Weiterführende Informationen zur Dauergrabpflege sind über die Friedhofsgärtnerei Hilligardt und dem Gartenbaubetrieb Hartmann, sowie unter www.dauergrabpflege-baden.de erhältlich.