Engelspost beim Calwer Weihnachtsmarkt

bei Georg Kost

Weihnachtsengel beim Briefe beantworten. Foto Stadt Calw

CALW, 06.12.2022 (pm) – Bereits seit mehreren Jahren gibt es im Rahmen des Weihnachtsmarktes die Engelspost. Kinder haben dort die Möglichkeit, Briefe an das Christkind abzugeben; unterstützt wird das Team des Kulturbüros dabei vom Ev. Stadtjugendwerk. Gerne hätte die Stadtverwaltung die vielen liebevoll geschriebenen oder gemalten Briefe alle persönlich beantwortet, jedoch wäre dies nicht zu stemmen gewesen. Doch dank der Initiative von Patrick Hehl, dem sich ein intensives Telefonat mit Markus Brandl vom Kulturbüro anschloss, wurde zusammen mit der Bürgerstiftung Calw ein neues Konzept erarbeitet, so dass alle Briefe individuell beantwortet werden können. Passend dazu gab es auch gleich eine neue, eigens dafür gebaute, Engelspost-Hütte.

„Wir als Stadt stellen mit dem Baubetriebshof den Stand auf, sorgen für die Koordination, stellen jetzt im Nachgang alle benötigten Materialien zur Verfügung und sorgen für die Frankierung und den Versand der vielen Briefe an die Kinder. Die Kosten übernehmen wir dabei, weil wir finden, dass das eine tolle Sache ist und mit Sicherheit für leuchtende Kinderaugen sorgt“, so Markus Brandl von der Kulturabteilung der Stadtverwaltung, der hauptverantwortlich für den Weihnachtsmarkt zuständig gewesen ist.
Das Ev. Stadtjugendwerk, hat, vertreten durch Kira und Fabienne, vier Tage lang die Kinder während des Standdienstes auf dem Weihnachtsmarkt betreut und erklärt, wie die Engelspost funktioniert und ihnen mit Rat zur Seite gestanden. „Wir haben das nun schon mehrere Jahre gemacht und es ist immer wieder schön“, sind sich die beiden einig.

Engelspost. Foto Stadt Calw

„Im Spätsommer rief mich Markus Brandl an, ob wir als Bürgerstiftung nicht die Beantwortung der Engelspost übernehmen könnten – es seien je nach Jahr 80 bis 120 Briefe zu beantworten. Nach einer internen Rücksprache war uns gleich klar, wir machen es – alles handgeschrieben, auf schönem Papier. Da wussten wir noch nicht, dass dieses Jahr 226 Briefe abgegeben werden“, sagt Barbara Maucher von der Bürgerstiftung Calw. Im Vorfeld habe man versucht, Textbausteine zu entwerfen, die den Brief-Beantwortern später als Formulierungshilfe dienen können. „Unsere Erfahrung ist durchweg positiv. Wir alle waren zum Teil sehr verzückt und bewegt von den Briefen. Und die auf ungarisch und französisch geschriebenen Briefe in der gleichen Sprache zu beantworten – das war sehr herausfordernd“, betont Frau Maucher.

Dann gibt es im Stillen noch das Stadtjugendreferat. Denn es gibt auch Briefe, die nicht nur verzücken, sondern einen professionellen Blick bedürfen. Zum Beispiel wenn die Briefe Probleme der Kinder aufwerfen. Mit der Beantwortung von Briefen sollen und dürfen ggf. aufgezeigte Probleme nicht übergangen oder übersehen werden. Es gab glücklicherweise keine heftigen Briefe, die Beratung war allerdings hilfreich. „Wir sind kommendes Jahr gerne wieder mit Rat und Tat dabei! Die Engelspost ist eine wertvolle Aktion. Auch für die Kinder, die eventuell Probleme haben. Dann ist es gut, wenn die betroffenen Kinder hier ein Hilfsangebot sehen“, erklärt Andrè Weiß vom Stadtjugendreferat.

Und es gibt noch die VHS und das Jugendhaus, die der Bürgerstiftung Räumlichkeiten für ihre Engelspostarbeiten zur Verfügung gestellt haben.
Das Fazit für die Beteiligten ist, dass, wenn man miteinander etwas schafft, über den eigenen Radius hinaus, so kann man etwas Schönes und Sinnstiftendes machen – nämlich, dass jedes Kind eine persönliche Antwort von den Weihnachtsengeln erhält.