Engagiert für Europa

bei Georg Kost

Das Sayouth-Team im Rathaus von Mysłowice; hinten Mitte Klara Gorgs und Leandro Karst.
Foto: Jugendring Enzkreis; Laura Avanzi

ENZKREIS, 06.07.2022 (enz) –  Seit mehr als einem Jahr bereits läuft das EU-Projekt „Sayouth“, aber erst jetzt konnten sich die Beteiligten aus sieben europäischen Ländern „live und in Farbe“ sehen: zunächst im April in der Emilia Romagna in Norditalien und nun in Mysłowice, der polnischen Partnerstadt des Enzkreises.
In Polen mit dabei: Leandro Karst, Gemeinderat in Birkenfeld, und Klara Gorgs, Beisitzerin im Vorstand des Enzkreis-Jugendrings. Der Jugendring ist zusammen mit dem Enzkreis Partner in dem aus Mitteln des Programms „Europa der Bürgerinnen und Bürger“ geförderten und auf zwei Jahre angelegten Projekts.

Das Youth Council der Stadt Mysłowice ist ein sehr aktiver Jugendgemeinderat, der eng mit der Verwaltung zusammenarbeitet und eine lange Tradition hat: Bereits 2007 hatte eine Delegation von Jugendräten den Enzkreis besucht. Ausgehend von der Vorstellung dieses Jugendrats diskutierten die Teilnehmenden über Herausforderungen und mögliche Lösungen. „Auf diese Weise konnte man die unterschiedlichen Situationen und Strukturen kennenlernen und verstehen und gleichzeitig viele Gemeinsamkeiten und ähnliche Problematiken erkennen“, wie Klara Gorgs berichtet.

Auch beim Austausch darüber, wie sich junge Menschen in den verschiedenen Ländern für Nachhaltigkeit einsetzen und wie sie bei kommunalen Entscheidungen beteiligt werden, zeigten sich sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten. So ist Nachhaltigkeit in allen Projektländern ein wichtiges Thema, für das sich junge Menschen engagieren; doch durch die unterschiedlichen Projektpartner sind die Ansätze sehr verschieden. „Die Bandbreite ist groß, sie reicht von einzelnen kleinen Aktionen bis zu langfristigen Strategien“, hat Leandro Karst erfahren. Gemeinsam ist allen, dass Bildung für nachhaltige Entwicklung ein wichtiger Bestandteil ist – zum Beispiel ein Pflanzen- und Bienenprojekt in Mysłowice.

Nächste Stationen: Finnland und der Enzkreis
Der Jugendrat der finnischen Partner ist intensiv in die Strategie-Entwicklung für Nachhaltigkeit eingebunden. Wie das funktioniert, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im September vor Ort erkunden. Klara Gorgs und Leandro Karst werden dann wieder dabei sein, ehe sie wenige Tage später zusammen mit dem gesamten Team des Jugendring Enzkreis die internationalen Gäste zum „Heimspiel“ begrüßen: vom 21. bis 23. September ist der Jugendring Gastgeber des Europa-Projekts.

Aktuell arbeiten die beiden Ehrenamtlichen, unterstützt von Bildungsreferentin Nina Born vom Jugendring und Alice Zahorneau, Kreisjugendreferentin beim Landratsamt, am Programm. Dabei sollen die Teilnehmenden auch etwas Land und Leute kennenlernen – „so wie wir in Polen“. Dort wurden die Diskussionen abgerundet durch Besuche im Heimatmuseum oder in einer Kohlemine – der Kohleabbau hat die dortige Region bis heute geprägt. „Und natürlich gab es beim Essen viel Gelegenheit für interessante Begegnungen und Gespräche mit Jugendlichen aus Polen und mit den anderen europäischen Gästen“, wie Gorgs und Karst verraten.