Ein gutes Netzwerk und viel Zeit für die Vorbereitung

Jürgen Ott im Interview zum 15. Calwer Klostersommer

bei Georg Kost

Jürgen Ott von der Concetera GmbH – Veranstalter des Calwer Klostersommer. Foto©infopress24.de

CALW-HIRSAU, 29.07.2024 (rsr) –  Die Erfolgsgeschichte Calwer Klostersommer hinter den Mauern des Kloster Hirsau geht in diesen Tagen in sein fünfzehntes Jahr. Eigentlich sind es schon 17 Jahre, doch die Corona-Pandemie sorgte dafür, dass die Veranstaltungsreihe im Nordschwarzwald zwei Jahre pausieren musste.
Mittlerweile ist weitgehend Normalität zurückgekehrt.

Veranstalter Jürgen Ott von der Concetera GmbH ist es wieder gelungen, ein abwechslungsreiches Programm zusammenzustellen. So sind auch dieses Jahr mit Chris de Burgh und Manfred Mann wieder internationale Top-Künstler dabei, und mit Konstantin Wecker einer der besten und beliebtesten Liedermacher. Aber auch Coverbands befinden sich wieder im Programm.

15. Calwer Klostersommer Panikpreis 2024 © infopress24.de

Infopress24 sprach im Rahmen der Panikpreis-Verleihung der Udo Lindenberg Stiftung am Samstagabend mit Veranstalter Jürgen Ott über die Vorbereitung, Durchführung, Probleme und die Zukunft des Calwer Klostersommers.

< Fotogalerie Calwer Klostersommers 2024 >

 

 

IP24: Herr Ott, wie geht es Ihnen nach den ersten drei Tagen des Calwer Klostersommers, wie liefen die Vorbereitungen?
Jürgen Ott: Mir geht es sehr gut, wir hatten zum Auftakt zwei tolle Shows mit Pink Floyd-Tribute-Band und der Simon & Garfunkel Tribute mit der Philharmonie Leipzig. Auch hatten wir mit dem Wetter glück.
Es läuft alles und das Beste, es ist bisher nichts passiert, vor allem beim Aufbau, dass es zu keinen Personenschäden kam, abgesehen von einem Diebstahl eines LED Fluters, der vom Gelände der Klosteranlage entwendet wurde.
Die Vorbereitungen waren okay, die allerdings, mit immer mehr Auflagen verbunden sind und uns das Leben immer schwieriger machen. Glücklicherweise haben wird Mitarbeiter bei der Stadtverwaltung mit denen wir gut und kooperativ zusammenarbeiten.

IP24: Wie sieht der Tagesablauf für den Veranstalter und seine Crew, während des Calwer Klostersommers aus?
Jürgen Ott: Im Augenblick sehr sehr unterschiedlich. Heute hatten wir einen sehr anstrengenden Tag, nachdem wir heute Nacht erst gegen 1.30 Uhr vom Platz gegangen sind und bereits um 8 Uhr wieder hier waren. Es gibt aber auch andere Tage, da ist es wesentlich ruhiger, beispielsweise am Sonntag, wo es für uns erst um 11 Uhr los geht.

IP24: Wie lief der Kartenvorverkauf, wie ist die Nachfrage zu den Veranstaltungen?
Jürgen Ott: Der Kartenvorverkauf verlief soweit sehr gut. Die Anfragen insgesamt waren gut, einige Veranstaltungen sind ausverkauft, wie die Manfred Mann´s Earth Band, Chris de Burgh, Pop und Poesie. Es gibt aber auch Veranstaltungen, wie beispielsweise Konstantin Wecker und Kloster in Flammen, da sind noch einige wenige Restarten erhältlich. Und natürlich haben wir auch ein oder zwei Veranstaltungen, die nicht ganz so toll laufen, was aber ganz normal ist.

IP24: Wie viele Personen sind neben Ihnen noch maßgeblich in die Vorbereitungen und Durchführung des Calwer Klostersommer involviert?
Jürgen Ott: Grundsätzlich sind wir ein Familienbetrieb, das heißt neben mir macht meine Frau ganz viel und inzwischen auch meine drei Kinder. An normalen Tagen sind wir rund 20 Menschen, wobei an starken Tagen zwischen 25 und 30 Leute eingespannt sind. Hinzu kommt natürlich noch der Technikstab, der sich aus weiteren zehn Personen zusammen setzt.
Heute bei der Panikpreis Verleihung der Udo Lindenberg Stiftung sind wir, was die Security betrifft, mit 34 Frauen und Männer besetzt, da nicht ganz klar war, ob Udo Lindenberg und sein Panikorchester zur Preisverleihung kommt.
(Udo Lindenberg und sein Panikorchester kam nicht – Anmerkung der Redaktion).

IP24: Was zeichnet den Calwer Klostersommer aus und wie wird er in Calw, der Region und darüber hinaus angenommen?
Jürgen Ott: Zunächst möchte ich sagen, dass es für mich ein unheimlich schönes Gefühl ist, dass die Hirsauer Bevölkerung so hinter mir und dem Klostersommer steht und dies, obwohl sie es während der Klostersommerzeit nicht immer schön haben. 14 Tage lang, von morgens bis abends „remmidemmi“, durch Soundcheck, an – und abfahrende LKW`s und die Pkw´s der Besucher.
Den Kartenvorverkauf können wir sehr gut auswerten. Unsere Besucherinnen und Besucher kommen jeweils zu einem Drittel aus dem Umkreis von 50 Kilometer, bis 150 Kilometer und darüber hinaus. Viele der Besucherinnen und Besucher verbinden den Besuch beim Klostersommer tatsächlich auch mit einem Aufenthalt im Schwarzwald, wie ein Ehepaar, das aus Mainz zur Pink Floyd-Tribute-Band angereist war, oder ein Gast, der zum Abschluss zu Kloster in Flammen aus Mönchengladbach anreisen will und anschließen noch einige Tage den Schwarzwald genießen möchte.
Für den Calwer Klostersommer werben wir relativ großflächig auf verschiedenen Kanälen und den sozialen Medien.

IP24: Wie gehen sie bei der Programmgestaltung vor und nach welchen Kriterien entscheiden sie, welche Künstler und Bands engagiert werden?
Jürgen Ott: Grundsätzlich und das soll keinen Eigenlob sein, „das ist halt so gekommen“, ist der Klostersommer einigermaßen erfolgreich. Das liegt an der breite unseres Programms, da wir Rock, Pop, Klassik und Comedy, Querbeet im Programm haben. Auch ist es so, dass es viele vergleichbare Spielständen, Veranstaltungsreihen und Festivals in Deutschland gibt. Die schaust du dir an und ziehts für deine Veranstaltung das passende raus. Inzwischen ist es auch so, dass ich ein sehr gutes Netzwerk in Deutschland habe, in welchem man sich permanent austauscht.
Wichtig ist auch, dass du als Veranstalter deine persönlichen Vorlieben hinten anstellst.

IP24: Was sind die größten Probleme und Baustellen, mit denen sie aktuell zu kämpfen haben?
Jürgen Ott: Die größte Herausforderung für uns als Veranstalter ist es, den Vorschriften und Auflagen der Ämter gerecht zu werden.
Natürlich stelle ich mir auch die Frage, wie es mit dem Calwer Klostersommer in Zukunft weitergeht. Ich bin jetzt 63 Jahre alt und würde das Geschäft gerne, in zwei bis drei Jahren an meine drei Kinder weitergeben.

IP24: Gibt es schon Pläne und Vorstellungen für den Calwer Klostersommer 2025?
Jürgen Ott: Ja tatsächlich gibt es bereits einige Anfragen, allerdings ist noch nichts spruchreif.
Etwas konkreter allerdings sind die Planung für „Calw Rockt“, das eventuell im Rahmen des Stadtjubiläum 950 Jahre Stadt Calw wieder aufleben soll. Da bin ich gerade dabei, bei verschiedenen Künstlern anzufragen.

IP24:
 Herr Ott vielen Dank für das Gespräch.