Derby endete ohne Tore

Oberliga Baden-Württemberg: 1. CfR Pforzheim – FC Nöttingen 0:0

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24.de

PFORZHEIM, 04.10.2025 (pm) –  Ein Flutlichtspiel ohne Tore, aber mit Spannung und Unterhaltungswert: Knapp 1.300 Zuschauer sahen in der Pforzheimer KRAMSKI-ARENA eine umkämpfte Partie, die vor allem in der zweiten Halbzeit Fahrt aufnahm. Der 1. CfR Pforzheim war insgesamt leicht überlegen, doch beide Teams erspielten sich Chancen und hätten die Begegnung für sich entscheiden können.
CfR-Trainer Thomas Herbst musste auf die verletzten Karan Altuntas, Luka Bilac, Noah Lulic und Gino Portella verzichten. Wieder im Kader standen Joao Schick und Tim Schwaiger, die beide zum Einsatz kamen. Erstmals ließ Herbst in einer 3-3-2-2-Formation spielen – eine taktische Variante, die die Mannschaft gut umsetzte. Die Dreierkette bildeten Bahm, Osmicic und Sagert, davor agierten Raouafi, Gudzevic und Allkollari. Hinter der Doppelspitze Salz und Causevic liefen Schwaiger und Durmus auf.

Obwohl beide Teams von Beginn an engagiert auftraten, wollte auf den Rängen zunächst keine große Stimmung aufkommen. Pforzheim setzte gewohnt früh unter Druck, wodurch die Gäste kaum zum geordneten Spielaufbau kamen. Der CfR erspielte sich mehr Möglichkeiten, blieb im Abschluss jedoch zu harmlos: Entweder fehlte die Konsequenz, oder die Abschlüsse waren zu unplatziert, um FCN-Keeper Markstein ernsthaft zu prüfen.

So scheiterten unter anderem Bahm, Causevic und Salz. Die beste Gelegenheit hatte Cemal Durmus, dessen Schuss aufs kurze Eck Markstein stark parierte. Farbe brachte vor allem Schiedsrichter Raphael Kastner ins Spiel, der in den ersten 45 Minuten gleich fünf Gelbe Karten verteilte. Kurz vor der Pause dann ein Schockmoment für die Gäste: Enes Türköz verletzte sich ohne Fremdeinwirkung am Knie und musste ausgewechselt werden. Der frühere Pforzheimer erhielt vom Publikum aufmunternden Applaus – gute Besserung an dieser Stelle.

Nach dem Seitenwechsel kam der CfR besser ins Spiel, und auch die Stimmung im Stadion zog merklich an – nicht zuletzt, weil die Spannung mit zunehmender Spieldauer stieg. Die erste Gelegenheit der zweiten Hälfte gehörte jedoch dem FCN: Tasos Leonidis setzte sich nach einem langen Ball von Markstein im Strafraum durch, doch CfR-Keeper Altmann, der an diesem Abend kaum gefordert war, parierte sicher.

Ab der 52. Minute, mit der Einwechslung von Joao Schick, nahm das Pforzheimer Offensivspiel nochmals deutlich an Tempo auf. Der schnelle Außenspieler sorgte mit Flankenläufen und präzisen Hereingaben für Gefahr im Strafraum der Gäste. Salz, Durmus, Vegelin, Schwaiger und Schick selbst hatten gute Möglichkeiten, blieben aber ohne Erfolg. Als der eingewechselte Salvatore Marrone, der einen starken Eindruck hinterließ, von rechts abzog, lag der Torschrei schon in der Luft – doch der abgefälschte Ball strich knapp am langen Eck vorbei.

Auch der FCN blieb gefährlich: Catanzano und Savvidis prüften Altmann noch zweimal, der jeweils sicher zupackte. Bis zum Schluss blieb die Partie offen – ein sogenannter Lucky Punch wäre für beide Seiten möglich gewesen.

Trotz fünf Minuten Nachspielzeit und zweier weiterer Chancen durch Salz wollte kein Treffer mehr fallen. Es war kein hochklassiges, aber ein spannendes Spiel, das von Einsatz und Intensität lebte. Beide Mannschaften neutralisierten sich weitgehend, wobei der 1. CfR Pforzheim leichte Vorteile hatte.
In der anschließenden Pressekonferenz fasste Thomas Herbst die Begegnung zusammen: „Wir haben in der Pause einiges angepasst und die Aufgaben klarer verteilt. Danach hatte ich das Gefühl, dass wir vor allem über die Flügel zu guten Aktionen gekommen sind – das war in der ersten Halbzeit noch nicht so. Am Ende entscheidet dann oft ein kleiner Schritt, ein bisschen Glück oder ein guter Abschluss über den Sieg. Insgesamt war es ein gerechtes Unentschieden, weil beide Teams ihre Möglichkeiten hatten und keines über 90 Minuten klar überlegen war.“

Am kommenden Freitag tritt der CfR Pforzheim beim FSV 08 Bietigheim-Bissingen an. Die Mannschaft von Trainer Haris Krak rangiert mit zehn Punkten im unteren Tabellendrittel und steht unter Zugzwang. Mit den ehemaligen Pforzheimern Alexander Götz und Nabil Mouhssine im Kader wird auch diese Partie kein Selbstläufer, sondern erfordert erneut vollen Einsatz, um Punkte mitzunehmen.  < Der Spieltag im Überblick >