BADEN-WÜRTTEMBERG, 02.06.2022 (pm) – Die Erholung der Südwestindustrie vom Corona-Schock stand im Jahr 2021 unter dem Eindruck der anhaltenden Pandemielage und den daraus resultierenden Lieferengpässen bei wichtigen Vorleistungsgütern. So blieb der Aufholprozess im Jahr 2021 gemessen an dem Potential der Auftragseingänge sichtbar gedämpft und konnte auch im ersten Quartal 2022 nicht an Fahrt aufnehmen.
Im April 2022 verschlechterte sich das Bild. So traf ein deutlich rückläufiges Auftragsvolumen auf eine schwache Produktions- und Umsatzentwicklung. Mit Blick auf die ganz aktuell bestehenden Unsicherheiten, u. a. bezüglich der Energieimporte durch den Ukrainekrieg und zunehmenden Lieferproblemen durch die verschärfte Corona-Entwicklung in der Volksrepublik China, trüben sich die Aussichten für die nächsten Monate weiter ein.
Nach vorläufiger Feststellung des Statistischen Landesamtes erhielt die Südwestindustrie im April 2022 im Vergleich zum Vorjahresmonat April 2021 preis- und arbeitstäglich bereinigt deutlich weniger Aufträge (−9,5 Prozent). Die rückläufige Entwicklung resultierte dabei stärker aus dem Auslandsgeschäft (−12,4 Prozent) als aus dem Inlandsgeschäft (−5,1 Prozent). Das Auslandsgeschäft wurde insbesondere von der Nicht-Eurozone (−17,3 Prozent) und weniger von der Eurozone (−1,7 Prozent) negativ beeinflusst. Im Vergleich zum Vormonat März 2022 nahm der Auftragseingang preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt ebenfalls ab (−6,6 Prozent). Gleichwohl liegen die Auftragseingänge damit weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Zeitraum Januar bis April 2022 verbuchte die Südwestindustrie im Vergleich zum Vorjahr preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Auftragsplus (+2,4 Prozent), das ausschließlich von den Auftragseingängen aus dem Ausland getragen wurde (+5,4 Prozent). Die Auftragseingänge aus dem Inland gingen zurück (−2,6 Prozent). Die positiven Impulse im Auslandsgeschäft kamen weiterhin stärker aus der Nicht-Eurozone (+5,9 Prozent) als aus der Eurozone (+3,7 Prozent).
Die Produktion der Südwestindustrie ging nach vorläufigen Angaben im April 2022 im Vergleich zu dem Produktionsergebnis des Vorjahresmonats April 2021 preis- und arbeitstäglich bereinigt leicht zurück (−0,2 Prozent). Gegenüber dem Vormonat März 2022 stieg der Produktionsausstoß preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt an (+2,3 Prozent). Insgesamt lag im Zeitraum Januar bis April 2022 die Industrieproduktion im Südwesten preis- und arbeitstäglich bereinigt unter dem Vorjahresniveau (−0,8 Prozent).
Der reale (d. h. preisbereinigte) Umsatz der Südwestindustrie verzeichnete nach vorläufigen Angaben im April 2022 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Minus (−2,4 Prozent) gegenüber dem Vorjahresmonat April 2021. Der Umsatzrückgang resultierte dabei stärker aus dem Inlandsgeschäft (−5,2 Prozent) als aus dem Auslandsgeschäft (−0,4 Prozent). Die negativen Impulse auf das Auslandsgeschäft kamen ausschließlich aus der Nicht-Eurozone (−2,0 Prozent), während die Eurozone (+2,5 Prozent) ein Umsatzplus verzeichnete. Gegenüber dem Vormonat März 2022 stieg der Umsatz preis-, saison- und arbeitstäglich bereinigt an (+1,7 Prozent). Insgesamt verzeichnete die Südwestindustrie im Zeitraum Januar bis April 2022 preis- und arbeitstäglich bereinigt ein Umsatzminus im Vergleich zum Vorjahr (−1,5 Prozent). Die negativen Impulse auf die Umsatzentwicklung kamen dabei ausschließlich aus dem Inland (−3,6 Prozent). Die Umsätze im Auslandsgeschäft blieben unverändert, wobei die Eurozone ein Umsatzplus (+1,8 Prozent) und die Nicht-Eurozone (−0,8 Prozent) ein Minus verzeichnete.