Auftaktveranstaltung für ein besseres Klima in Neuhausen

Klimaschutz ist Aufgabe für die gesamte Gesellschaft

bei Georg Kost

Klimaschutz braucht Ideen. Auftaktveranstaltung der Gemeinde Neuhausen für ein besseres Klima. Foto: infopress24.de

NEUHAUSEN, 22.06.2023 (rsr) – Positiv überrascht zeigte sich Bürgermeisterin Sabine Wagner von der großen Resonanz zu der Auftaktveranstaltung Klimaschutz in Neuhausen am vergangenen Mittwoch in der Schwarzwaldhalle Schellbronn. Vor dem Hintergrund, dass Deutschland die Ziele des internationalen Pariser Klimaschutzabkommens erfüllen und die Begrenzung des Temperaturanstiegs auf möglichst 1,5 Grad Celsius erreicht werden muss, müssen die Treibhausgase gesenkt werden. Um diese Ziele anzugehen und zu erreichen, hat die Gemeinde Neuhausen die keep (Klimaschutz und Energieagentur Enzkreis Pforzheim) sowie deren Kooperationspartner die Abteilung Nachhaltige Städte und Gemeinden der Netze BW mit der Durchführung des 18 Monate andauernden Beratungsprozesses beauftragt. Die Veranstaltung bildete damit den Grundstein für die strategische Ausrichtung von Klimaschutz und Energieeffizienz in Neuhausen.

Rund 70 Besucherinnen und Besucher nutzen die Gelegenheit sich zu informieren sowie erste Ideen und Vorschläge einzubringen. Dazu war eine Beteiligungsphase der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingeplant, bei der Handlungsfelder priorisiert und Maßnahmenideen für die 5217 Einwohner zählende Biet-Gemeinde gesammelt wurden.

Klimaschutz braucht Ideen
Wenn wir die verheerenden Folgen des Klimawandels abwenden wollen, sind ambitionierte Maßnahmen nötig. Aus diesem Grund müssen Klimaschutz und Klimawandelanpassung fortan bei allen kommunalen Entscheidungen mitgedacht und mitberücksichtigt werden sagte Bürgermeisterin Sabine Wagner. „Es ist höchste Zeit gegenzusteuern.“

Um aufzuzeigen, warum es so wichtig ist, die Erwärmung der Atmosphäre zu begrenzen und Maßnahmen zum Klimaschutz zu beschleunigen, erläuterten Felicia Wurster und Fabienne Hörter von der Klimaschutz- und Energieagentur Enzkreis Pforzheim sowie Jörg Scholtes von der Abteilung Nachhaltige Stadt der Netze BW GmbH, den Kenntnisstand zum Klimawandel anhand von Zahlen, Daten und Fakten. Jörg Scholtes veranschaulichte, dass das Erreichen der Klimaziele die Aufgabe für die gesamte Gesellschaft darstelle, weshalb Unternehmen, Politik und Verbraucherinnen und Verbraucher gleichsam umsteuern müssen.
Insbesondere die Kennzahlen im Energieverbrauch bis hin zur Treibhausbilanz stellen für Jörg Scholtes wichtige Ansatzpunkte dar, die Felicia Wurster mit Maßnahmen „Kleinigkeiten und ihre Wirkung“ an Beispielen aufzeigte.

Für Edith Marqués-Berger, Geschäftsführerin der keep stellt das von der Gemeinde gewünschte Förderprogramm „Einstiegs- und Orientierungsberatung Klimaschutz“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz einen langen Prozess dar, wobei die Wünsche und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger im Vordergrund stehen sollen.

Und genau damit hielten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der zweistündigen Abendveranstaltung nicht zurück. Gerade das eigene Konsumverhalten zu überdenken über Installationen von Photovoltaikanlagen bis hin den Nahverkehr mehr zu nutzen, stand im Focus der Frage, was jeder Einzelne zur CO2 Reduktion beitragen kann.
Zudem wünscht man sich in Sachen Nahverkehr seitens der Gemeinde mehr Unterstützung, ebenso wie beim Ausbau von Fuß und Fahrradwegen, bis hin zum Repair-Cafe`.
Spannend war zudem die Frage, was die Gemeinde selbst zur Reduzierung von C02 tun kann.
Hier reichten die Themenvorschläge vom Ausbau der Infrastruktur, über Windenergie hin zu einer autarken Gemeinde, Carsharing und Mitfahrer-Bänkle.
Andere wünschten sich das Überdenken der Weihnachtsbeleuchtung und die Teilabschaltung der Straßenbeleuchtung, Solarenergie für Schule und Kindergärten, die Gründung einer Genossenschaft bis hin zur Schulung des Gemeinderates, um nur einige der Punkte zu nennen.
Gefordert wird aber auch eine höhere Grundsteuer auf unbebaute, jedoch zur Bebauung erschlossenen Grundstücken, während andere keine weitere Flächenversiegelung beziehungsweise weniger verbaute Flächen wünschen.

Damit die Gemeinde Prioritäten angehen kann zählt für Bürgermeister Sabine Wagner jeder Beitrag. Die Auswirkungen des Klimawandels sollten aber auch dazu beitragen den persönlichen CO2-Fußabdruck verbessern zu wollen, wird von ihr gefordert, denn ein Umdenken im Alltag und ein bewussterer Umgang mit unserer Umwelt kann schon einiges bewirken.

Und auch aus der Teilnehmerrunde wurde geäußert, dass es so nicht weitergehen kann, schließlich sei man der nachkommenden Generation verpflichtet.

So gilt es jetzt für die Gemeinde Neuhausen mindestens fünf Maßnahmen aus der Veranstaltung zu identifizieren, die dann zu einem späteren Zeitpunkt in einer weiteren Bürgerversammlung vorgestellt werden sollen. Schlussendlich soll mindesten eine davon in der vorgegeben Zeit von 18 Monaten umgesetzt werden.

Auftaktveranstaltung für ein besseres Klima in Neuhausen. Foto: infopress24.de
Bürgermeisterin Sabine Wagner und Edith Marqués-Berger, Geschäftsführerin der keep. (v.l.) Foto: infopress24.de
Klimaschutz braucht Ideen. Wünsche und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger standen bei der Auftaktveranstaltung  im Mittelpunkt. Foto: infopress24.de
Auftaktveranstaltung für ein besseres Klima in Neuhausen. Foto: infopress24.de
Auftaktveranstaltung für ein besseres Klima in Neuhausen. Foto: infopress24.de
Auftaktveranstaltung für ein besseres Klima in Neuhausen. Foto: infopress24.de