Aufholen nach Corona

Enzkreis werden 4,8 zusätzliche Stellen der Schulsozialarbeit gefördert

bei Georg Kost

Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“ für Kinder und Jugendliche im Bereich der Schulsozialarbeit. Symbolfoto: infopress24.de

ENZKREIS, 11.04.2022 (enz) – Im Rahmen des Aktionsprogramms des Bundes und der Länder mit dem Titel „Aufholen nach Corona“ fördert das Land zusätzliche Schulsozialarbeit in den Schuljahren 2021/2022 und 2022/2023. Auch Schulen in der Region kommen in den Genuss der Fördermittel: Die Schulsozialarbeit an der Berufsschule Mühlacker, der Schiller-Grundschule Mühlacker, der Grundschule Ötisheim, der Grundschule Feldrennach/Ottenhausen, der Schlossbergschule Neuenbürg, der Gemeinschaftsschule Illingen, der Bergschule Singen sowie der beiden Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren, also der Comeniusschule in Königsbach-Stein und der Pestalozzischule in Pforzheim, kann damit zwischen 20 und 50 Prozent aufgestockt werden. „Die beiden Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren – die Schule am Winterrain in Ispringen und die Gustav-Heinemann-Schule in Pforzheim – können sich sogar über 4,8 zusätzlich geschaffene Stellen von Schulsozialarbeit freuen“, wie der Jugendhilfeplaner des Enzkreises, Paul Renner, berichtet.

Das Förderprogramm verfolgt das Ziel, einen weiteren Anreiz für die Stärkung der Jugendsozialarbeit an öffentlichen Schulen durch die zusätzliche Schaffung neuer Stellen und Stellenanteile zu setzen. Im Rahmen der Festbetragsförderung sollen vorrangig Aufstockungen von bestehenden und tatsächlich besetzten Teilzeitstellen und nachrangig zusätzliche Stellen der Jugendsozialarbeit an öffentlichen Schulen gefördert werden.

„Wir freuen uns, dass in den Schuljahren 2021/2022 zahlreiche Schulen in der Region durch eine Aufstockung und durch zusätzliche Ressourcen gefördert werden können. Die Fachkräfte der Schulsozialarbeit unterstützen Kinder und Jugendliche in herausfordernden Situationen und leisten wichtige Beiträge zur Minimierung sozialer Benachteiligungen. Gerade in Zeiten der Pandemie ist dies wichtiger denn je“, wie die Sozialdezernentin des Enzkreises, Katja Kreeb, betont.

Im neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetz wurde die Schulsozialarbeit nach Worten von Jugendamtsleiter Wolfgang Schwaab nun auch als eigenständige Norm formuliert, was der Schulsozialarbeit einen noch höheren Stellenwert verleiht. In dem neuen Paragraphen wird das Angebot definiert als ‚sozialpädagogische Angebote, die jungen Menschen am Ort Schule zur Verfügung gestellt werden‘. Dies biete Chancen, durch bedarfsgerechte präventive Angebote möglichst alle Schülerinnen und Schüler zu erreichen.

„Der Bedarf an Schulsozialarbeit ist in den vergangenen zwei Jahren deutlich gestiegen. Psychische Auffälligkeiten und ein verlerntes Miteinander durch die soziale Distanz fördern Konflikte in den Gruppen und erfordern häufig ein Eingreifen der Schulsozialarbeit. Besser wäre, dies natürlich bereits präventiv auffangen zu können, weshalb wir uns sehr über die Möglichkeit der Stellenausweitungen freuen“, so die stellvertretende Geschäftsführerin von miteinanderleben e.V. Maren Bieberich, abschließend. Miteinanderleben ist als freier Träger der Jugendhilfe von den Schulträgern mit der Schulsozialarbeit an rund 40 Schulen im Enzkreis beauftragt.