Vorsitzender der TSG Friolzheim fordert mehr Förderung des Ehrenamtes

Turn-und Sportgemeinschaft Friolzheim feiert am Wochenende Jubiläum

bei Georg Kost

Der Voritzende der TSG Friolzheim Rainer Benzinger hat klare Visionen, wie es um die Zukunft der TSG aussehen soll. Foto: infopress24.de

FRIOLZHEIM, 21.07.2023 (rsr) –  Am Wochenende feiert die Turn-und Sportgemeinschaft Friolzheim mit einem großen Open-Air-Programm ihr 50-jähriges Bestehen. Mit einem kurzweiligen Festbankett startete die TSG in der Festhalle, am Donnerstagabend in das Festwochenende. Am Jubiläum in der Heckengäugemeinde wird wohl keiner vorbeikommen. Ein Programm für Jung und Alt soll für Unterhaltung sorgen und damit die so vielfältigen Aktivitäten, die der Verein zu bieten hat, präsentieren.

Doch wie sieht die Sportlandschaft für die Friolzheimer Sportvereine mittel bis langfristig aus?
Eine Frage die der Vorsitzende der TSG, Rainer Benzinger bei seiner Festansprache in den Raum stellte. Benzinger hat dazu eine klare Vision.
Mit einem Augenzwinkern in Richtung Bürgermeister Michael Seiß, sprach Rainer Benzinger von einer fehlenden Sporthalle. Als langjähriges Mitglied im Gemeinderat, wisse er um die vielfältigen Belange der Gemeinde. So habe er auch sehr aufmerksam die Haushaltsrede verfolgt.
Dabei, so Rainer Benzinger, fehlt im Freizeitkonzept eine Sporthalle. Im Beisein von Ekkehard Fauth, Präsident des Sportkreises Böblingen, appellierte Benzinger an die Gemeinderäte sich zum Thema Sporthalle Gedanken zu machen. „Wir haben eine neue Grundschule gebaut, die nicht im fünfjährigen Haushalt vorgesehen war, Friolzheim ist trotzdem schuldenfrei geblieben“ so Benzinger.
Auch erinnerte der Vorsitzende des knapp 1000 Mitglieder zählenden Vereins daran, dass mit der Fertigstellung der Festhalle im Jahr 1974, das eigentliche Startsignal für den damals noch jungen Verein gewesen sei. Fortan gab es die Möglichkeit mehrere Sportangebote bei der TSG durchzuführen.
Dass die TSG bis in die heutigen Tage ein lupenreiner Breitensportverein sei, hänge mit der Festhalle zusammen. Mannschaftsportarten können nicht angeboten werden. Insbesondre für Jugendliche sei der Sport-Wettbewerb mit anderen eine Motivation. Gab es in der Vergangenheit noch Volleyball und Handball als Mannschaftssport, habe man schnell erkennen müssen, dass Wettbewerbsspiele in der Friolzheimer Halle nicht möglich sind. Somit war das Thema Handball und Volleyball als Mannschaftssport bald erledigt.

Für ihren Mut, einen Sportverein zu gründen, dankte der Vorsitzende  Rainer Benzinge den Gründerfrauen. Foto: infopress24.de

Uneingeschränkter Dank galt den vielen ehrenamtlichen der TSG, welche die Säulen des Vereins darstellen. Mit ihnen lebt und fällt der Verein. Das Ehrenamt war und bleibt die dynamische Kraft im Vereinssport und Dreh- und Angelpunkt in den Vereinen und in der Gemeinde. Deshalb soll die Arbeit Freude und nicht Last und Qual sein, so Rainer Benzinger.

Gerade vor dem Hintergrund, dass die Bereitschaft sich für andere einzusetzen spürbar nachlasse, sei auch für eine Gemeinde von großer Bedeutung. Es ist so bequem andere arbeiten zu lassen und sich selbst in der Mitarbeit zurückzuhalten. Und es wäre verhängnisvoll, wenn es keine ehrenamtlichen Mandatsträger mehr gäbe, weshalb das Ehrenamt Förderung und Unterstützung, auch durch die Landes- und Kommunalpolitik sowie die gesellschaftliche Anerkennung brauche, forderte Rainer Benzinger an die Adresse des Sportkreis Präsident Fauth.
„Wir Vereine benötigen Unterstützung von wem auch immer, Aufgabe muss es sein das Ehrenamt zu entlasten. Im Vereinsleben eines Sportvereins steht selbstverständlich der Sport an erster Stelle, gleichhin leisten Vereine einen unschätzbaren Beitrag zum Gemeinwohl der Bürger. Sie fördern Kameradschaft, Zusammengehörigkeitsgefühl und Solidarität. Vereine sind das Bindeglied, der Klebstoff in einer Gemeinde. Umso mehr sei man den mutigen Frauen mit ihrer Anführerin Renate Nüter, zu großem Dank verpflichtet, welche die Erfolgsgeschichte der TSG Friolzheim eingeleitet hatten“, so Rainer Benzinger abschließend.

In einem von Michael Welsch mit Renate Nüter geführten Interview wurden Erinnerungen wach gerufen. Foto: infopress24.de

In einem von Michael Welsch mit Renate Nüter geführten Interview, wurde den Besucherinnen und Besucher interessante Eindrücke und Erinnerungen aus den Anfängen der Gründungsjahre der TSG vermittelt.
Renate Nüter war von 1972 bis 1978 erste Vorsitzende der TSG und wurde für ihre Verdienste mit mehreren Ehrungen, darunter mit dem Bundesverdienstkreuz bedacht.

Eingebettet in das Festbankett, in welchem Bürgermeister Michael Seiß die Frage der gewünschten Sporthalle, zu einem späteren Zeitpunkt im Gemeinderat besprechen möchte, sorgten die Streetcance Gruppen, die Rope-Skipping bis hin zur Vorführung der Zumba-Gruppe für Beifallsstürme.

Nicht weniger Beifallsträchtig indes auch die Ehrungen der Frauen, die 1972 den Mut hatten den Sportverein zu gründen. Neben Doris Bögershausen, Christel Decker, Gerlinde Essig, Monika Küchler, Gisela Wolf, Renate Nüter und Ingelore Wittmer, letzter konnte am Festbankett nicht teilnehmen, durfte sich auch Marianne Paulsen, die 32 Jahre in der Führung der TSG tätig war, darunter acht Jahre als Vorsitzende, über Ehrungen freuen.  < Fotogalerie >