Studium Generale

bei Georg Kost
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Datum/Zeit
05.12.2018
19:00-21:30


Wir sind Gedächtnis: Wie unsere Erfahrungen bestimmen, wer wir sind

Am 05. Dezember 2018, beschließt das Studium Generale der Hochschule Pforzheim seine Vortragsreihe im Wintersemester mit dem bekannten Hirnforscher und Neurobiologen Professor Dr. Martin Korte. Der Titel seines jüngsten Buches ist auch der Vortragstitel im Studium Generale: „Wir sind Gedächtnis: Wie unsere Erfahrungen bestimmen, wer wir sind.“ Der Vortrag beginnt um 19:00 Uhr und findet im Walter-Witzenmann-Hörsaal in der Tiefenbronner Straße 65 statt.

Martin Korte ist Professor für Zelluläre Neurobiologie an der TU Braunschweig und geschäftsführender Leiter des Zoologischen Institutes. Er hat an den Universitäten Münster und Tübingen Biologie studiert. Nach der Promotion war er von 1998 bis 2004 Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Neurobiologie, München-Martinsried und habilitierte sich an der LMU in München. Seine Arbeitsgebiete sind vor allem die zellulären Grundlagen von Lern- und Gedächtnisvorgängen, die Gehirnentwicklung und plastische Vorgänge im Säugetiergehirn. Außerhalb der akademischen Welt ist er durch seine Fernsehauftritte und Publikationen bekannt.

Im Studium Generale berichtet er aus seinem jüngsten Buch „Wir sind Gedächtnis: Wie unsere Erfahrungen bestimmen, wer wir sind. “Korte geht davon aus, dass wir in unseren Gehirnen ungeheure Datenmengen abgespeichert haben, wahrscheinlich sogar mehr als die größten Computer dieser Welt. Wie effektiv wir mit diesen Informationen umgehen, warum gerade der Geruchssinn einen schnellen Zutritt zum Gehirn hat oder wie die „Kindliche Amnesie“ funktioniert – mit diesen Fragen beschäftigt sich der Hirnforscher und nimmt sein Publikum mit auf eine Reise ins Epizentrum des Ich-Bewusstseins. Er zeigt, wie vielfältig das Gedächtnis unser Denken und Handeln bestimmt – und wie wandelbar unsere Erinnerungen sind, die bei jedem Abrufen neu konstruiert werden. Er erläutert die unbewussten Seiten des Gedächtnisses, die etwa unsere Intuition und Routinehandlungen steuern, und erklärt, warum Schlaf und Vergessen so essentiell für unsere Gedächtnisprozesse sind. Martin Kortes These ist: Erinnerungen sind nicht nur eine Anhäufung von Wissen und Einzelheiten unserer Autobiographie, sondern der Stoff, aus dem unsere Identität gemacht wird. Anders gesagt: Wir Menschen sind unser Gedächtnis – und unser Gedächtnis sind wir.