Klingender Zauberberg, tanzender Steppenwolf

bei Georg Kost
Karte nicht verfügbar

Datum/Zeit
09.10.2019
18:30-20:30


Grammophonmusik bei Thomas Mann und Hermann Hesse
Referent: Dr. Dirk Heißerer, Literaturwissenschaftler, Sachbuchautor und Vorsitzender des Thomas Mann-Forums München e.V.
Im Zauberberg (1924) lässt Hans Castorp auf einem Grammophon fünf “Vorzugsplatten” mit Stücken von Verdi, Debussy, Bizet, Gounod und Schubert erklingen und genießt die “Fülle des Wohllauts”. Diese Schallplatten gehören zum Romanthema Liebe und Tod und zeigen Thomas Manns kundiges Verhältnis zu dem damals neuen Medium.

Thomas Mann blieb dem Grammophon persönlich und literarisch ein Leben lang treu; noch im Doktor Faustus (1947) wird für den Komponisten Adrian Leverkühn eine Opernarie aufgelegt. Ganz anders der Steppenwolf (1927): Harry Haller lernt erst widerstrebend durch Hermine das Foxtrott-Tanzen zu einer Grammophonmusik, die ihm “oft wahrhaft teuflisch anmutet”. Er erkennt aber “dies ebenso rührende wie fatale Verhältnis zur Musik als das Schicksal der ganzen deutschen Geistigkeit” und trifft sich darin wiederum eigentümlich mit Hans Castorp. Auf einem originalen Grammophon hören wir einige dieser Stücke genauso, wie Thomas Mann und Hermann Hesse sie seinerzeit gehört haben.

Veranstaltung im Rahmen der Sonderausstellung “Hermann Hesse und Thomas Mann: Wortkünstler-Weltbürger-Weggenossen”

Eintritt Frei
Veranstaltungsort: Calw – Hermann-Hesse-Museum, Saal Schüz,Marktplatz 30
Veranstalter: Hermann Hesse Museum