Installation, Performance und Zeichnung im Galerieverein Leonberg

bei Georg Kost
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Datum/Zeit
07.05.2023
11:15-13:15


Die Ausstellung ‚barfuß‘ zeigt aktuelle Arbeiten von Thomas Putze
Das Amt für Kultur und Sport präsentiert von Sonntag, 7. Mai, bis Sonntag, 25. Juni, im Galerieverein Leonberg die Ausstellung „barfuß“ mit Skulpturen, Grafiken und Videos des Bildhauers und Performancekünstlers
Thomas Putze. Der Eintritt ist frei.
Schon für das Jahr 2021 hatten das Amt für Kultur und Sport und Thomas Putze ein gemeinsames Projekt geplant. Trotz Corona wollte man Kunst in Leonberg erlebbar machen. Zu dieser Zeit hielt in Putzes Oeuvre – nach Elefantenrunde, Krähen, Gorillas, Kühen und Geiern – ein neues Tier Einzug: das Kamel. Als Sinnbild für Durchhaltevermögen und Genügsamkeit sollte es der Pandemie zum Trotz aus dem wankenden Sandboden des Ateliers stapfen. Dann kam alles anders und „Ich Kamel“ wurde verschoben. Zwei Jahre später nun bespielt der in Stuttgart lebende Künstler
Thomas Putze die Galerieräume in der Zwerchstraße.
„Barfuß“ ergänzt das ursprünglich geplante Ausstellungskonzept und führt es fort. Anknüpfend an das Kamel finden sich Form und Symbol des nackten Fußes seit Herbst 2021 kontinuierlich in Putzes Werk. Aus den ersten Tastversuchen und
Schritten ist mittlerweile ein dynamischer Tanz, ein festes Auftreten geworden. Und so beginnt die Leonberger Ausstellung bereits vor dem Eingang mit einer überdimensionalen Fußskulptur. Im Inneren der Galerie zieht sie sich dann als
Installation wie ein Tausendfüßler durch die Stockwerke.
Thomas Putzes Collageartige Skulpturen aus Holz und Fundstücken wohnt eine große erzählerische Kraft inne. Tier und Menschendarstellungen bilden den Kern seiner Arbeiten, deren besonderes Merkmal es ist, überzeugend Bewegungsabläufe, Körper und Geisteshaltung einzufangen. Putze erfasst auf humorvolle und skurrile Weise das Wesen jeglicher Kreaturen; Menschliches spiegelt sich im Tierischen und Tierisches im Menschlichen. Abgründiges, Anstößiges, allzu Menschliches stellt er zeichnend und bildhauerisch dar und enthüllt in seiner Darstellungsweise und durch den Sprachwitz
seiner Arbeitstitel immer wieder die unfreiwillige Komik tragischer Situationen.
Rohstoff Holz ist fester Bestandteil von Putzes Kunst
Das Holz als Ausgangsmaterial belässt er in seiner rohen Natur und integriert dessen Eigenarten als festen Bestandteil seiner Kunst. Möglichkeiten, Kraft und auch Grenzen, die das Material dem Künstler auferlegen, sind in den Objekten spürbar nachzuvollziehen. Durch die unbeschönigte, menschliche Darstellung hebt Putze die Distanz und Berührungsängste zwischen Betrachter und Werk auf. In der Performance sprengt Thomas Putze den Rahmen der klassischen Holzbildhauerei. Die Performance ist bei ihm als Erweiterung seiner Arbeiten zu verstehen – der Körper als Sprachrohr, der dem schweigenden Material eine zusätzliche Dimension hinzufügt. Die Ausstellung „barfuß“ zeigt Filme seiner neuesten Performances.
Thomas Putze wurde in Augsburg geboren. Er studierte Theologie in Wuppertal, war freiberuflicher Illustrator und Musiker, studierte Malerei an der Freien Kunstschule Stuttgart und schließlich Bildhauerei bei Werner Pokorny und Micha Ullman an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Sein Werk ist vertreten in namhaften öffentlichen Sammlungen, unter anderem in der Staatsgalerie Stuttgart.
Vernissage und Führungen
Ausstellungseröffnung ist am Sonntag, 7. Mai, 11.15 Uhr. Direkt im Anschluss an die Eröffnung findet eine Musikperformance mit zwei Celli statt. Es spielen Thomas Putze und Winfried Stürzl.