Datum/Zeit
26.04.2025
10:30
Am Morgen nach Weiberfastnacht stürmt die Polizei die Wohnung der bis dato unbescholtenen Katharina Blum und nimmt sie fest. Ihr Vergehen: Sie hat unwissend eine Liebesnacht mit dem gesuchten Verbrecher Ludwig Götten verbracht und möchte zu den Umständen seiner Flucht, die ihm trotz strenger Polizeiüberwachung der Wohnung gelungen ist, nicht aussagen. Mit dieser einen Zufallsbekanntschaft gerät Katharina aber nicht nur ins Visier der Staatsgewalt, sondern auch auf den Radar der sensationssüchtigen Medien. Vermutungen über angebliche Herrenbesuche, Gerüchte um teure Schmuckstücke, jedes noch so intime Detail ihres Privatlebens zerrt DIE ZEITUNG an die Öffentlichkeit, bis Katharina als loses Flittchen, Verbrecher-Sympathisantin und Kriminelle dasteht. Ihre Arbeitgeber, ihre Familie, Nachbar:innen – niemand bleibt unberührt von der durch Schmierenjournalist Tötges angefachten Hetzkampagne. Doch als Katharinas Toleranzgrenze überschritten ist, wandelt sie sich vom Opfer zur radikalen Täterin.
Heinrich Bölls 1974 erschienene Erzählung über Sexismus und mediale Gewalt, ein Jahr später von Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta erfolgreich verfilmt, löste eine hitzige Diskussion um die Praktiken der Boulevardpresse aus. Damals als Reaktion auf drastische Medienkampagnen gegen angebliche RAF-Sympathisant:innen gedacht, hat die Geschichte heute – in Zeiten von Shitstorms und Cybermobbing – nichts an Aktualität eingebüßt.
ÖFFENTLICHE PROBE am Samstag, 26. April 2025 um 10.30 Uhr im Foyer und Großen Haus.
PREMIERE am Freitag, 2. Mai 2025 um 19.30 Uhr im Großen Haus mit Einführung um 19.10 Uhr im Foyer.
WEITERE VORSTELLUNGEN am 6, 18., 23., 28. und 30. Mai; 4., 12., 14. und 28. Juni sowie am 3. und 5. Juli, jeweils mit Einführung 20 Minuten vor Beginn im Foyer.
THEATER EXTRA zu „Die verlorene Ehre der KATHARINA BLUM“
THEATER TREFF KINO am DIENSTAG, 17. Juni um 20.00 Uhr im Kommunalen Kino (KoKi) (gezeigt wird die Schlöndorff/von Trotta-Verfilmung)