„Cannabis reguliert – und dann?“ Vortrag im Landratsamt Enzkreis

bei Georg Kost
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Datum/Zeit
06.11.2023
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„Cannabis reguliert – und dann?“ Zu diesem Thema referiert Prof. Dr. Derik Hermann, Chefarzt und Prokurist beim Therapieverbund Ludwigsmühle Landau in der Pfalz, am Dienstag, 7. November, ab 18:30 Uhr im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Enzkreis in der Zähringerallee 3 in Pforzheim.
Das „Kommunale Netzwerk für Suchtprävention und Suchthilfe“ des Enzkreises und der Stadt Pforzheim greift das Thema – mit finanzieller Förderung der AOK Nordschwarzwald – in diesem Jahr mit einer Veranstaltungsreihe auf. Nach dem Vortrag besteht bei einem kleinen Imbiss noch die Möglichkeit zum Austausch.
Cannabis ist nach Alkohol und Tabak die am häufigsten zu Genusszwecken konsumierte psychoaktive Substanz mit einem Abhängigkeitsrisiko. Die Bundesregierung hat im Koalitionsvertrag 2021 eine Legalisierung von Cannabis angekündigt. Aufgrund europarechtlicher Bedenken wurde der Plan, eine legale Cannabis-Produktion und einen Verkauf in lizensierten Fachgeschäften zu ermöglichen, verworfen und stattdessen eine Entkriminalisierung mit Eigenanbau zu Hause oder in Cannabis-Clubs beschlossen.
Die für die Legalisierung angeführten Gründe sind vielfältig: Ein Anstieg des Cannabiskonsums – trotz einer Verschärfung der Strafverfolgung – um 50 Prozent in den vergangenen zehn Jahren, Probleme in den Bereichen Verbraucher- und insbesondere Jugendschutz (toxische Beimischungen, Pestizide und synthetische Cannabinoide im illegalen Cannabis), die hohe Verfügbarkeit von Cannabis trotz des Verbots, eine Überlastung von Polizei, Gerichten und Justiz sowie die Aufrechterhaltung eines gesellschaftsschädigenden Schwarzmarktes. Das über lange Jahre praktizierte Cannabisverbot konnte leider nicht dazu beitragen, den Cannabiskonsum gering zu halten. Gleichzeitig haben einige Bundesstaaten der USA und Kanadas Cannabis legalisiert, ohne dass es dort zu einem massiven Anstieg des Konsums gekommen wäre.
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung per Mail an gf@enzkreis.de oder unter Telefon 07231 308-75 ist erwünscht.