SV Neuhausen und TSV Mühlhausen im Relegationsfokus

Wenn alles auf dem Spiel steht – Fußballkrimi im Kreis Pforzheim

bei Georg Kost

Wird sich Peter Sieben mit einem Sieg in der Relegation und dem damit verbundenen Aufstieg in die Kreisliga vom SV Neuhausen verabschieden? Archivfoto: Georg Kost

NEUHAUSEN/TIEFENBRONN, 03.06.2025 (rsr) – Die Fußball-Saison im Kreis Pforzheim ist zwar offiziell vorbei, doch das große Zittern und Hoffen hat gerade erst begonnen. Die Relegation steht an – diese Phase, in der Mannschaften zwischen Aufstiegseuphorie und Abstiegsangst pendeln und jeder Zweikampf über die sportliche Zukunft entscheiden kann. Für den SV Neuhausen und den TSV Mühlhausen bedeutet diese Zeit mehr als nur ein Spiel – es ist der emotionale Höhepunkt einer langen Reise.

Wie schon bei der Relegation 2024 werden die Fans des SV Neuhausen als zwölfter Mann hinter der Mannschaft stehen. Archivfoto: Georg Kost

SV Neuhausen: Der zweite Anlauf zum Aufstieg
Wenn am Pfingstmontag um 16 Uhr auf dem Gelände des TSV Wurmberg-Neubärental der Anpfiff ertönt, wird der SV Neuhausen mit einem klaren Ziel aufs Feld gehen: den Sprung in die Kreisliga.
Es ist nicht der erste Versuch. Bereits in der vergangenen Saison scheiterte das Team denkbar knapp im Entscheidungsspiel gegen den FV Öschelbronn – ein 0:1, das sich tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt hat.
Doch diesmal soll alles anders werden. Unter Trainer Peter Sieben, der nach der Saison den Stab an Armin Hagenlocher übergibt, hat sich die Mannschaft stabilisiert und weiterentwickelt. Die Vizemeisterschaft in der A-Klasse 2 unterstreicht die Konstanz. „Wir sind reifer geworden“, heißt es selbstbewusst aus der Kabine des SV Neuhausen. Jetzt wartet der 1. FC Bauschlott, Zweiter der A-Klasse 1 – ein Gegner, der für seine Offensivstärke bekannt ist. Es wird ein Duell auf Augenhöhe, bei dem Kleinigkeiten den Unterschied machen könnten.

Die Partie verspricht ein echtes Fußballfest zu werden, nicht nur sportlich, sondern auch atmosphärisch. Schon jetzt wird mit zahlreichen Zuschauern gerechnet, die ihr Team lautstark unterstützen wollen – viele mit dem festen Glauben: Diesmal klappt es.

TSV Mühlhausen: Abstiegsangst trifft Realität

Wohin geht die sportliche Reise des TSV Mühlhausen? Archivfoto Georg Kost

Weniger Hoffnung, dafür umso mehr Druck liegt beim TSV Mühlhausen auf den Schultern. Der Traditionsverein steht nach Jahren des sportlichen Rückschritts nun kurz vor dem Fall in die Kreisklasse C. Das Relegationsspiel am Donnerstag, 12. Juni um 19 Uhr auf dem Platz der SK Hagenschieß gegen den 1. FC Kieselbronn II ist die letzte Chance, die Klasse zu halten – und das in einer Phase, in der Moral und Selbstvertrauen auf wackligen Beinen stehen.

Die Bilanz der zurückliegenden Saison lässt wenig Raum für Optimismus. Doch wer den TSV kennt, weiß: In Entscheidungsspielen war das Team schon häufiger in der Lage, über sich hinauszuwachsen. Jetzt kommt es darauf an, ob Erfahrung, Kampfgeist und ein letzter Funken Stolz reichen, um die Trendwende zu schaffen.

Auch über die beiden Hauptakteure hinaus hat die Relegationsrunde einiges zu bieten: Bereits am kommenden Freitag geht es los mit dem ersten Halbfinale um den Aufstieg in die Kreisklasse B. Auf neutralem Platz in Wimsheim treffen Fatihspor Pforzheim II und die FC Schömberg-Luchse aufeinander – ein Vorgeschmack auf die emotionale Intensität, die diese Spiele regelmäßig mit sich bringen.

Doch im Fokus stehen für die hiesigen Fußballfans eindeutig der SV Neuhausen und der TSV Mühlhausen/Würm. Für die einen kann es ein Meilenstein, für die anderen ein Wendepunkt werden.