
Schachtel voller Kunst: „SCHACHTELWERK“ lädt am Sonntag zum Entdecken ein. Archivfoto: Georg Kost
NEUHAUSEN, 25.09.2025 (rsr) – Wenn sich am Sonntag, den 28. September, die Türen der Theaterschachtel in Neuhausen öffnen, tritt man ein in ein Reich, in dem Hände sprechen. Dort, wo sonst Theaterworte den Raum füllen, begegnen sich diesmal Keramik, Papier, Körbe und Schmuck – nicht als bloße Dinge, sondern als Ausdruck von Leben, Freundschaft und künstlerischer Leidenschaft. „Schachtelwerk“ nennt sich dieses erste gemeinsame Projekt von vier Frauen, die einander verbunden sind und den Mut haben, ihre Werke gemeinsam ins Licht zu rücken.
Der Ton wird gedreht, das Papier verwandelt, Perlen und Fäden finden zueinander, Weidenruten nehmen Gestalt an – so entstehen Objekte, die mehr tragen als nur ihre Form. Sie tragen Geschichten. Geschichten von Geduld, Hingabe und der leisen Beharrlichkeit, mit der Kunst ins Leben drängt. Jede der Künstlerinnen schöpft aus einem eigenen Material, doch im Zusammenspiel entsteht eine Vielfalt, die weit über Handwerk hinausweist.
Begleitet wird dieses sinnliche Geflecht von Musik, die den Nachmittag umschmeichelt: Unter dem Namen „Novemberliebschaft“ bringen Marina Capek und Manne Wirth ihre Chansons zum Klingen – mal zart, mal mit Nachdruck, immer aber mit jener Intimität, die zum Lauschen zwingt. Und weil zum Wohlfühlen nicht nur das Ohr, sondern auch der Gaumen gehört, stehen handgebackene Kuchen und Kaffee bereit, die den Tag süß und duftend abrunden.
„Schachtelwerk“ ist kein Markt im üblichen Sinn. Es ist ein Sonntagsereignis, das die Grenze zwischen Bühne und Alltag verwischt und dem Handgemachten den Raum gibt, den es verdient: mitten unter den Menschen. Ein kleiner Kosmos aus Kunst und Begegnung, frei zugänglich für alle, die den Schritt über die Schwelle wagen.
Eintritt frei – doch vielleicht verlässt man die Schachtel mit mehr, als man hineingekommen ist.