Französische Austauschschüler zu Besuch

bei Georg Kost

Die Schülerinnen und Schüler mit ihren beiden Lehrerinnen aus Alès, sowie Christina Schuber vom Maria von Linden Gymnasium und dem Oberbürgermeister Florian Kling. Foto Stadt Calw

CALW, 08.12.2022 (pm) – Wie viel Freizeit hat ein Bürgermeister? Warum heißt der Schwarzwald Schwarz-Wald? Wie lange dauert eine Amtsperiode und gibt es hier im Winter viel Schnee? Am letzten Donnerstag haben Schülerinnen und Schüler aus Alès in Frankreich Oberbürgermeister Florian Kling im Rathaus besucht – und dabei viele Fragen gestellt.

„Gerne erinnere ich mich noch an meinen eigenen Schüleraustausch mit Frankreich“, erzählt Oberbürgermeister Florian Kling, der selbst vom Maria von Linden Gymnasium (MvLG) aus zu seiner Schulzeit beim Schüleraustausch mitgemacht hat. Verstehen tut er die insgesamt 27 Schülerinnen und Schüler auf Französisch gut, die am Tag zuvor mit dem Zug vom Collège Jean Racine aus Alès angereist sind. Die Antworten jedoch gibt Florian Kling lieber auf Deutsch. Übersetzt werden diese von Christina Schubert, Lehrerin vom MvLG, die neben Heike Sänger mitverantwortlich für den diesjährigen Austausch ist.

Als der Oberbürgermeistert in die Runde fragt, wie ihnen Calw gefällt, sind sie ganz begeistert. Wie kleine Schlösser würden die Gebäude in der Stadt aussehen und es sei so schön weihnachtlich hier. Bestimmt sei es sehr teuer in der Innenstadt, glauben sie, weil alles so chic aussieht. Als Herr Kling ihnen erklärt, dass es außerhalb teurer sei, etwa in Stammheim oder Heumaden, z.B. weil dort mehr Sonne hinkomme, waren sie ganz erstaunt. „Wie lange darf man Bürgermeister hier sein?“, wollten die Schülerinnen und Schüler noch wissen. „Für acht Jahre werden sie hier in Baden-Württemberg gewählt. Danach können sie wieder gewählt werden – die längste Amtszeit für Calw, die ein Oberbürgermeister inne hatte, waren 49 Jahre“, erklärt der OB. „Haben Sie überhaupt Freizeit?“, fragte ein junger Schüler, nachdem er gehört hatte, welche Aufgaben Florian Kling zu bewältigen hat. „Kaum“, entgegnete der OB, der aber betont, dass er es auch gerne mache. Dafür, dass er kürzlich Papa geworden sei, hat es erst einmal Applaus gegeben. Doch wie verbinde er Familie mit so wenig Freizeit? „Ich hatte direkt nach der Geburt unseres Sohnes einen Monat Elternzeit und im Februar werde ich mir nochmal einen Monat Zeit dafür nehmen“, erklärt Herr Kling weiter. Eine Stunde später waren die Schülerinnen und Schüler informierter als vorher und der OB um seine Französischkenntnisse bereichert.
„Nach fast 3-jähriger Pause sind wir sehr froh, dass endlich wieder ein Austausch mit unseren französischen Freunden möglich ist“, sagt Heike Sänger.

Hintergrund: Zwei Lehrerinnen (Madame Cózar Garcia und Madame Laval) begleiten die Austauschgruppe aus 27 Schülerinnen und Schülern. Bis Freitagvormittag, 9.12.22, bleiben sie hier, nehmen am Unterricht des Maria von Linden Gymnasiums teil und sollen auch Einblicke in die Region Nordschwarzwald erhalten. Programmpunkte sind u.a. eine Schulhausrallye, der Besuch des Gerbereimuseums, ein Besuch bei Ritter Sport sowie auf dem Schokoladenmarkt in Tübingen, der Besuch des Europaparks (der Europapark ist Thema im Deutschbuch der Franzosen), Zavelstein (Burg) und das Rötelbachtal.