Folgenschwerer Fehler mit erhitztem Fett

Frau durch spritzendes Fett verletzt

bei Georg Kost

Symbolfoto: infopress24.de

BÖBLINGEN, 12.03.2024 (pol) – Feuerwehr und Polizei befanden sich am Montagabend gegen 22.40 Uhr in der Karlstraße in Böblingen im Einsatz. Vermutlich hatte eine Bewohnerin einer Wohnung versucht rauchendes Fett, das sie zum Kochen erhitzt hatte, zu löschen. Als sie Wasser in das heiße Fett goss, spritzte dies und die Frau erlitt Verletzungen, deren Schwere bislang nicht bekannt ist. Sie wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Die übrigen Familienmitglieder blieben unverletzt und konnten in der Wohnung bleiben. Sachschaden entstand gemäß den bisherigen polizeilichen Erkenntnissen nicht.

Was ist eigentlich ein Fettbrand und wie entsteht er?
Wenn es brennt, handeln wir Menschen meist instinktiv. Folglich versucht man in der Hektik zumeist das Feuer mit Wasser zu löschen, was in den meisten Fällen richtig ist. Nicht jedoch bei einem Fettbrand, das sich dieser zu einem lebensgefährlichen Fiasko entwickeln kann.
Um einen Fettbrand richtig zu löschen, sollte man sich erst einmal in das Bewusstsein rufen, was ein Fettbrand ist und wie er entsteht.
Speisefette oder –öle, finden zumeist in der heimischen Küche, in der Gastronomie oder Vereinsfesten Anwendung. Werden diese Fette über deren Brennpunkt hinaus erhitzt, fangen diese ab etwa 320 Grad Celsius selbstständig zu brennen an.

Hat sich das Fett einmal selbst entzündet, darf auf keinen Fall instinktiv gehandelt werden.
Wasser ist in diesem Fall der größte Feind!
Denn: Sobald Wasser in den Kochtopf, Pfanne oder Fritteuse gegeben wird, sinkt das Wasser auf den Boden, verdampft unter dem Fett schlagartig und zieht das brennende Fett explosionsartig mit.  Eine lebensgefährliche Fettexplosion entsteht.
Der Grund hierfür ist Simpel ! Da Wasser eine höhere Dichte als Fett hat sinkt es auf den Boden des Topfes. Durch das heiße Fett und die Hitze am Boden erreicht das Wasser schlagartig seinen Siedepunkt (100 Grad Celsius). Es verdampft und das Volumen vergrößert sich explosionsartig auf ein 100-faches der Wassermenge. Der aufsteigende Wasserdampf reißt die brennenden Fettpartikel mit. Daher ein Fettbrand nie mit Wasser löschen!
Um einen Fettbrand richtig zu löschen, sollte zunächst der Herd oder die Fritteuse vom Strom genommen werden, sofern dies noch möglich ist. Wenn möglich die Flammen mit Topf- Pfannendeckel oder einer Löschdecke zu ersticken versuchen.
Ist ein Feuerlöschers der Brandklasse F vorhanden diesen verwenden.
Dazu ist es sinnvoll sich regelmäßig mit der Gebrauchsanweisung vertraut zu machen.
Im Zweifelsfall sofort die Feuerwehr über die 112 verständigen und das Gebäude verlassen. Wichtig hierbei, dass die Tür zur Küche geschlossen wird.
Fragen zu Brandschutztipps, bis hin zu Rauchmeldern beantwortet jede örtliche Feuerwehr.