
European Energy Award“ in Gold für den Enzkreis. Foto: LRA Enzkreis
ENZKREIS, 25.02.2025 (enz) – Bereits zum vierten Mal hat der Enzkreis den „European Energy Award“ (eea) in Gold geholt. „Das ist keine Selbstverständlichkeit, die Messlatte liegt sehr hoch“, wie Landrat Bastian Rosenau betont, für den die Auszeichnung ein Grund zu Stolz und Freude ist: „Denn von den Landkreisen hat bei dieser Zertifizierungsrunde europaweit neben dem Enzkreis nur noch der Kreis Ravensburg den Gold-Status erreicht.“ Insgesamt hatten mehr als 1.900 Kommunen um den Award gekämpft, der außergewöhnliche Anstrengungen in der Klimaschutzarbeit honoriert.
Nach der internationalen Preisverleihung im November vergangenen Jahres in Bozen hatte die Klimaschutz und Energieagentur Baden-Württemberg (KEA-BW) dieser Tage gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg insgesamt 38 Kommunen zur landesweiten Zeremonie ins Historische Kaufhaus Freiburg eingeladen, von denen acht zwar keinen „Goldjungen“, aber doch wie der Enzkreis einen eea-Award in Gold erhielten. Aus den Händen von Staatssekretär Andre Baumann nahm die Erste Landesbeamtin des Enzkreises, Hilde Neidhardt, die renommierte Auszeichnung entgegen.
Beim eea handelt es sich nach ihren Worten um ein europaweit praktiziertes Qualitätsmanagementsystem und Zertifizierungsverfahren, mit dem die Klimaschutzaktivitäten einer Kommune erfasst, bewertet, geplant, gesteuert und regelmäßig überprüft werden. Städte, Gemeinden und Landkreise, die es auf 50 Prozent der möglichen Punkte schaffen, werden mit dem European Energy Award ausgezeichnet. Wenn mehr als 75 Prozent der Kriterien erfüllt sind, gibt es den eea in Gold. Der Enzkreis erreichte sehr gute 79,1 Prozent.
„Trotz steigender Anforderungen bei der eea-Zertifizierung und des zunehmenden Zeitdrucks ist unser Enzkreis-Team seit 2010 engagiert dabei, um die Klimaziele zu erreichen. Und wir konnten gute Fortschritte vorweisen“, wie Neidhardt berichtet. Die Kriterien, die es bei der Zertifizierung zu erfüllen gelte, orientierten sich dabei an einem neuen Konzept zur Erreichung der Treibhausgasneutralität und an den 17 Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030.
Besonders hervorzuheben sind nach ihren Worten hier die enge Zusammenarbeit mit der Klimaschutz- und Energieagentur Enzkreis Pforzheim (keep), die langjährige, rege Klimapartnerschaft mit einer Kommune in Tansania sowie freiwillige Kompensationsprojekte im globalen Süden. „Dazu kommen innovative Mobilitäts- und Bauprojekte wie etwa die Straßenmeisterei Maulbronn sowie alle zwei Jahre die Energie- und CO2-Berichte an den Kreistag“, wie die ebenfalls nach Freiburg mitgereiste Edith Marqués Berger vom Sachgebiet Klimaschutz ergänzt; sie ist auch Mitglied des eea-Lenkungsteams im Landratsamt.
Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des Enzkreises, das bei der eea-Wertung zu Buche schlug, sei auch das landesweit einmalige Denkmalnetzwerk, in dem zu den besonderen energetischen Herausforderungen alter Bausubstanz beraten wird. Zudem werde neuerdings ein Klimakoordinator, der ans keep- und Landkreis-Team angedockt ist, für sieben Gemeinden im Kreis den Klimaschutz weiter voranbringen.
„Der Erfolg beim eea ist jedenfalls ein komplexes Gemeinschaftswerk, der nur dank eines aufgeschlossenen Kreistags, der engagierten Mitarbeit aller Verantwortlichen im Haus und durch eine enge Zusammenarbeit mit unseren Partnern möglich ist“, so der Landrat abschließend. Mit letzteren meint er auch die Kreisgemeinden, die bereits zahlreich dem Klimapakt des Landes Baden-Württemberg beigetreten sind. „Wir freuen uns natürlich sehr über den eea in Gold als Anerkennung für unsere Anstrengungen. Aber das ist für uns nicht das Ende der Reise, sondern ein Etappenziel.“
Foto: Keinen „Goldjungen“, aber mit dem „European Energy Award“ in Gold eine andere renommierte Auszeichnung nahmen aus den Händen von Staatssekretär Andre Baumann (Dritter von rechts) für den Enzkreis entgegen: Erste Landesbeamtin Hilde Neidhardt (Zweite von rechts), Edith Marqués Berger (Mitte), Angela Gewiese (ganz rechts) sowie (von links) Carina Aydin und Fawad Mehmood. Dritter von links: der eea-Berater und Geschäftsführer der Energieagentur Regio Freiburg, Rüdiger Fleck.