Ein Paradies für Hobbygärtner und Gartenfreunde

Pflanzentauschbörse in Schwarzenberg erfreut sich großer Beliebtheit

bei Georg Kost

Jede Menge Pflanzen hatte Christian Rehed (zweiter von links) und seiner Vater (rechts daneben)  ür die Pflanzentauschbörse vorbereitet.  Frank Tolksdorf (links) und Klaus Kaufhold (links) halfen beim Tragen. Foto: infopress24.de

SCHÖMBERG-SCHWARZENBERG, 16.05.2023 (rsr) – So ganz genau kann sich Klaus Kaufhold, Vorsitzender beim Kleintierzüchterverein Schwarzenberg gar nicht mehr daran erinnern, wie und wann die Idee zur jetzt zum zweiten Mal abgehaltenen Pflanzentauschbörse entstanden ist. Offenbar hatte ein Vereinsmitglied so viele Tomaten-Pflänzchen gezüchtet und wusste letztlich nicht mehr wohin damit, womit sie im Verein angeboten wurden. Irgendwann sei daraus die Idee einer Tauschbörse entstanden und damit als Vereinsaktivität ins Leben gerufen, erinnert sich der Vorsitzende. Bedenken, ob das Angebot auf Interesse stößt und angenommen wird, hätte es nicht gegeben. Wenn jemand kommt, ist es gut, wenn nicht sei es halt so, war das Kredo, erinnert sich Klaus Kaufhold.
So wurde 2019 erstmals die Pflanzentauschbörse im Rahmen eines wöchentlich durchgeführten  Züchterstammtisches im Kleintierzüchterheim an der Hirsauer Straße, abgehalten. Ein Versuch, der es wert gewesen sei, war es zu Überraschung aller, ein voller Erfolg, so das Resümee im Rückblick. Eine Wiederauflage ein Jahr später und auch in der Folgezeit scheiterte an der Coronakrise. Jetzt wo Vereinsaktivitäten wieder möglich sind, war klar, dass die Tauschbörse wieder stattfinden soll.

 Blanca Stuber war eine der ersten Besucherinnen der Pflanzentauschbörse am Montag im Kleintierzüchterheim in Schwarzenberg um sich ihre Pflanzenwünsche zu erfüllen. Foto: infopress24.de

Blanca Stuber aus Schwarzenberg war am Montag, eine der ersten Besucherin, die sich ihre ausgewählten Pflänzchen im Kofferraum ihres Autos verstaute, obgleich sich das Angebot zu Beginn der Veranstaltung doch noch sehr übersichtlich gestaltete, was sich im Laufe der Zeit allerdings ändern sollte.
Auf mehreren Tischen verteilt, wurde alles angeboten, was Fensterbank und Staudenbeet hergaben oder benötigen. Gerade die Jungpflanzen fanden reißenden Absatz. Kohlrabi, Rosenkohl, Stachelbeeren, Kartoffeln, Kürbispflanzen, Tomaten, Katzenminze, Johannisbeeren, Kapuzinerkresse bis hin zu Knoblauchpflanzen und Co waren heiß begehrt. Und auch bei den Zimmerpflanzen konnte man fündig werden, erzählt Edeltraud Hartig.

Gut besucht war am Montag die  zweite Pflanzentauschbörse bei den Kleintierzüchtern in Schwarzenberg. Foto infopress24.de

Die Ausstellungshalle im Kleintierzuchtverein entwickelte sich zu einer wahren Fundgrube und es hatte den Eindruck, dass, das nachhaltige Gärtnern eine Herzensangelegenheit bei dem vornehmlich aus Besucherinnen bestehendem Publikum ist.
Auf der Suche nach dem einen oder andern Setzling, Kräutern oder Blumenzwiebeln werden Tipps und Erfahrungen ausgetauscht, womit die Tauschbörse auch zur Inspiration wird. Insbesondere während der Corona-Zeit hatten viele Menschen den Wert heimischer Nahrungsprodukte neu schätzen gelernt. Die Selbstversorgung aus dem heimischen Garten ist beliebt und auch der Notwendigkeit von Insekten, wie etwa den Bienen und anderen wichtigen Nutztieren ist man sich bewusst.
Auch wenn die erste Pflanzentauschbörse bei ihrer Premiere um das drei- bis Vierfache größer gewesen sei als die zweite Auflage am Montag-Nachmittag, will Klaus Kaufhold, der seit mittlerweile 18 Jahren dem Kleintierzuchtverein vorsteht, die Tauschbörse auch im nächsten Jahr wieder in das Jahresprogramm aufnehmen.

Nutznießer dieser Veranstaltung sei dann auch wieder die Jugendarbeit. Die, so Kaufhold finanziert sich damit beispielsweise einen Jahresausflug in einen Freizeitpark.
Überhaupt liege das Hauptaugenmerk der Vereinsarbeit bei der Jugend. Mittlerweile zählt der 140 Mitgliederzählende Verein, mit überwiegend passiven Mitgliedern, wieder sieben Jugendliche. Nicht sehr viel aber immerhin sei es ein Anfang, sagt Klaus Kaufhold, der die Vereine, insbesondere die Hühner- und Kaninchenzucht, vor schweren Zeiten sieht.
Umso mehr wird die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen forciert. Kaufhold nennt hier die Kleintierzüchter aus dem Ortsteil Bieselsberg, mit denen in diesem Jahr noch eine Clubschau des „Süddeutschen Zwerghuhnzüchter Clubs“ ausgerichtet wird.

Edeltraud Hartig bereitet die zweite Pflanzentauschbörse des Kleintierzuchterverein Schwarzenberg vor. Foto: infopress24.de

Gemeinsame Aktivitäten gäbe es darüber hinaus mit der Trachtengruppe Schömberg, mit der zusammen der jährliche Wirtschaftshausabend stattfindet. Hier kämen im Kleintierzüchterheim Menschen zusammen, um die Tradition und die Geselligkeit auch musikalisch hochzuhalten. Zudem pflege man den Austausch mit dem Schwarzwaldverein Schömberg.
Während des Gesprächs nimmt der rührige Vorsitzende ab und an Kinder mit in den Nebenraum des Kleintierzüchterheimes, um ihnen hautnah zu zeigen, wie dort gerade dutzende von frisch geschlüpften Küken aufgezogen werden, während im Brutkasten nebenan das Schlüpfen bevorsteht.
Ein echtes Erlebnis das große Augen bei den Kindern hervorruft, kennen viele solche Bilder doch nur noch aus dem Fernsehen, wenn überhaupt, womit sich der Kreis der Vereinsarbeit, mit der Pflanzentauschbörse und der damit verbundenen Aufzucht von Gemüse und anderen Pflanzen, beim Kleintierzuchtverein Schwarzenberg schließt.