CALW, 09.08.2024 (pm) – Parkplatz-Suche, Ticketfrust, lange auf den Bus warten und eine mit Autos überfüllte Innenstadt. Das ist sowohl für Anwohnerinnen und Anwohner als auch für Calwer Gäste oft nervig – und oft eine Hürde, die Innenstadt zu besuchen. Abhilfe soll das geplante deer-Shuttle bringen. Ein Kleinbus, der wichtige Punkte in Calw anfährt, vom ZOB über die Innenstadt, Krankenhaus und das Amtsgericht bis hin zu den Discountern. Mit dem Ziel, die Innenstadt verkehrstechnisch zu entlasten und gleichzeitig für Menschen ein attraktives Angebot zu schaffen, in die Innenstadt zu kommen. Und so einfach geht`s: Auf der Webseite in Echtzeit das Shuttle verfolgen, Hand heben und winken, einsteigen, mitfahren.
Testfahrten haben in den letzten Wochen immer wieder mit einem E-PKW stattgefunden, um zu schauen: Welche Punkte müssen angefahren werden, wo sind die Hotspots, wie lange dauert eine ganze Runde? Das alles sind wichtige Faktoren, um die künftigen Fahrrouten zu erstellen, die dann ganz digital per App einzusehen sind. Mehr noch: Darüber lässt sich sehen, wo das Shuttle sich gerade befindet und wann es am eigenen Standort vorbeikommt. Das soll neben der App dann auch auf Bildschirmen am ZOB gespiegelt werden. Selbst die Anzahl der freien Plätze im Shuttle ist in Echtzeit einzusehen. Auch auf den beiden Routen selbst werden noch Schilder angebracht.
Am Mittwoch fand die erste Testfahrt des eigentlichen Shuttles (siehe Bild) gemeinsam mit dem Arbeitskreis Verkehr des Bürgerforums statt, durch welches die ursprüngliche Idee entstand. Mit dabei waren Sieglinde Hippin und Gruppensprecher Herbert Syring, auch Oberbürgermeister Florian Kling und Wirtschaftsförderer David Mogler waren vor Ort. Der OB selbst ließ es sich nicht nehmen, selbst eine Runde mit dem grünen Flitzer um den ZOB zu drehen. „Also ich freue mich sehr auf den Start“, betont er anschließend sichtlich glücklich über den Mobilitätszuwachs. Herbert Syring ergänzt: „Das Ziel ist es dann, die Menschen von den Halbhöhen in die Innenstadt zu bringen und wieder zurück. Das kann die Kaufkraft ankurbeln und vielleicht auch gegen die Leerstände helfen.“ Busfahrer Vincenzo Ginex ist die beiden geplanten Routen, die je etwa 25 Minuten dauern, abgefahren. Start und Ziel ist immer der ZOB. Von dort aus geht es einmal die westliche und das andere Mal die östliche Halbhöhe hoch.
Wann soll es losgehen und was soll es kosten? Planmäßig soll der Shuttlebetrieb gemeinsam mit der Einweihung des Mobilitätszentrums starten. Also gegen Ende September. Das Angebot für Mitfahrende ist zunächst im Modellversuch kostenlos. „Das soll einen Anreiz schaffen, die neue Art der Mobilität zu testen und zu nutzen“, sagt OB Kling. „Es ist ein erster Feldversuch die Mobilitätsangebote der Stadt Calw für Bürgerinnen und Bürger niedrigschwelliger und angenehmer zu gestalten. Das Shuttle bietet ein sehr gutes ergänzendes Angebot zu den Buslinien, vor allem in der Innenstadt. Ein bisschen wie eine Straßenbahn in der Großstadt,“ erklärt Projektverantwortlicher David Mogler. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt zwischen der deer GmbH und Stadtverwaltung in enger Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern vom Arbeitskreis Verkehr– und wird mit Bundesmitteln gefördert. „Wir haben alles ausgeschöpft, um die Bevölkerung mobiler zu machen, die Innenstadt zu beleben und Lücken im ÖPNV zu schließen“, resümiert Mogler.